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Stärkung des Vertrauens der Verbraucher und Chance auf mehr Rechtssicherheit für die Biotechnologie-Industrie in Europa
EU-Kommission verabschiedet neue Gentechnik-Freisetzungsrichtlinie

Frankfurt/M. (ots)

"Wir erhoffen uns von der heutigen
Entscheidung des Europäischen Parlaments ein größeres Vertrauen in
unsere Produkte, weil entscheidende Kritikpunkte der Verbraucher
aufgegriffen worden sind. Außerdem erwarten wir verlässliche
gesetzliche Rahmenbedingungen für die Biotechnologie-Industrie in
Deutschland" - so kommentierte Dr. Dieter Wißler, Vorsitzender der
Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie (DIB), die Entscheidung
des Europäischen Parlaments.
Das Parlament hat heute Morgen für eine weitere Verschärfung der
bereits bestehenden restriktiven Bestimmung zur Freisetzung und
Vermarktung von gentechnisch veränderten Organismen, insbesondere
Pflanzen, gestimmt. Hierzu gehören unter anderem eine zeitliche
Befristung der Genehmigung, ein anbaubegleitendes
Beobachtungsprogramm und der Ausstieg aus der Verwendung von
Antibiotikaresistenzmarkern.
Die DIB begrüßt die neue Richtlinie, auch wenn sie eine Vielzahl
von Verschärfungen enthält, die es vor allem kleinen und mittleren
Unternehmen immer schwerer machen, die neuen Technologien zu nutzen,
weil der Verwaltungsaufwand und die damit verbundenen Kosten immer
größer werden. Gleichzeitig werden aber auch europaweit einheitliche
Bewertungskriterien für die Zulassung gentechnisch veränderter
Organismen sowie klare und verbindliche Fristen für die Bearbeitung
von Zulassungsanträgen durch die Behörden eingeführt. "Die
Unternehmen haben sich immer für einen klaren gesetzlichen Rahmen und
eine umfassende, auf wissenschaftlichen Daten beruhende Bewertung
ihrer Produkte eingesetzt", so Wißler. "Wir erwarten aber auch, dass
jetzt die bestehende Blockadepolitik endlich ein Ende hat und die
Unternehmen Rechts- und Planungssicherheit haben. Wir sollten nicht
vergessen: Kein anderes Lebensmittel wird so umfassend auf seine
Sicherheit überprüft wie ein gentechnisch verändertes. Europaweit
gibt es fast 50 Behörden, die auf diesem Gebiet tätig sind."
Nach den Worten von Wißler sollten auch in Europa praktische
Erfahrungen mit den neuen Produkten der Gentechnik gesammelt werden,
nachdem in den letzten Jahren in anderen Staaten der Welt insgesamt
über 120 Millionen Hektar an gentechnisch verbesserten Pflanzen
angebaut wurden. Zum Vergleich: Die gesamte landwirtschaftlich
genutzte Fläche Deutschlands beträgt ca. 17 Mio. Hektar. Eine
zukunftsfähige Landwirtschaft braucht moderne, konkurrenzfähige
Produkte und Landwirte, die im internationalen Wettbewerb bestehen
können. Auch die aktuell diskutierten erhöhten Anforderungen an
Sicherheit und Qualität der Lebensmittel erfordern den Einsatz
modernster Züchtungstechniken. "Die moderne Biotechnologie ist kein
Allheilmittel, aber wir dürfen auch nicht leichtfertig die Chancen
vergeben, die sie uns bietet. Europa läuft sonst Gefahr, bei dieser
Technologie den Anschluss an die internationale Entwicklung zu
verlieren", so Wißler.
Die Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie ist die
Biotechnologie-Vereinigung des Verbandes der Chemischen Industrie
e.V. (VCI) und seiner Fachverbände. Die DIB repräsentiert rund 170
große und kleine Unternehmen, die in allen Bereichen der
Biotechnologie tätig sind. Die Mitgliederliste finden Sie im Internet
unter http://www.vci.de/dib.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an 
Dr. Jens Katzek (DIB), Tel. 069-2556-1459, 
Handy 0177-5795380 oder E-Mail:  katzek@vci.de

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