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Bund der Freien Waldorfschulen

Waldorfschulen fordern neue Antworten auf PISA

Stuttgart (ots)

Im Vorfeld der Bildungsmesse 2002 und angesichts
der aktuellen Bildungsdiskussion weist der Bund der Freien
Waldorfschulen darauf hin, dass in unserem Bildungswesen Kinder und
Jugendliche in der Gefahr sind, nur noch Objekte übereilter
Reparaturentscheidungen zu werden, ihre Entwicklungsbedürfnisse dabei
jedoch in Vergessenheit geraten.
Das zeigen überdeutlich die vorschnellen Reaktionen auf die
PISA-Studie: Frühere Einschulung und Verkürzung der Schulzeit bringen
Jugendliche zwar eher in den Wirtschaftskreislauf, doch nicht zu
Fähigkeiten, die sie für eine selbstbestimmte und verantwortliche
Lebensführung brauchen.
Der Bund der Freien Waldorfschulen möchte einige andere
Lösungswege in die Debatte einbringen, um den schiefen Bildungsturm
in Deutschland wieder aufzurichten:
  • Die Schule sollte befreit werden von der Gängelung durch den Staat. Würde den Schulen mehr Autonomie und Verantwortung zugestanden, könnte sich hier kreatives Potenzial und produktive Konkurrenz, also wirkliche Vielfalt im Bildungswesen entwickeln.
  • Die Unterordnung der Lehrers unter die staatliche Lenkung gerät immer mehr in Widerspruch zu deren pädagogischen Ambitionen und den Erfordernissen der Kinder. Kreativität und Engagement liegen in Fesseln, solange der Staat vorschreibt, was Lehrer zu tun haben.
  • Das staatliche Berechtigungswesen ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten und passt nicht mehr in unsere Zeit. Die Abnehmer von Absolventen (Universitäten, Ausbilder, Arbeitgeber) können selbst entscheiden und auswählen, wen sie brauchen. Aufgabe der Schule ist es dagegen, die optimale Entwicklung jedes einzelnen Schülers zu unterstützen. Zu viele und zu frühe Ausleseprozesse und Prüfungsvorschriften stehen dem entgegen. Gute Schulen vertrauen darauf, dass alle Kinder das Bedürfnis haben zu lernen - jedes Kind zu seiner Zeit. Gute Lehrer beherrschen die Kunst, diesen Wunsch am Leben zu erhalten - ihn nicht zu ersticken.
Schulen in freier Trägerschaft und insbesondere Waldorfschulen
greifen diese Gesichtspunkte auf. Die öffentliche Hand diskriminiert
sie dafür, anstatt sie mit den gleichen finanziellen Mitteln
auszustatten wie staatliche Schulen und so Pluralismus im
Bildungswesen zu fördern. Der Wettbewerb um die pädagogische Qualität
wird durch die ungleichen finanziellen Gegebenheiten verzerrt.
Rückfragen:
Bund der Freien Waldorfschulen
Susanne Pühler, Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail:  puehler@waldorfschule.de
Telefon 0711/21042-30

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