Bund der Freien Waldorfschulen
Freie Schulen brauchen Demokratie – Demokratie braucht freie Schulen
Freie Schulen brauchen Demokratie – Demokratie braucht freie Schulen
didacta: Reaktion des Bundes der Freien Waldorfschulen auf die Zulassung des AfD-Landesverbands Baden-Württemberg als Aussteller
Stuttgart/Berlin, 11. Februar 2025 (NA): Der didacta Verband, Ausrichter der jährlich stattfindenden Bildungsmesse, hat den Alternative-für-Deutschland-Landesverband Baden-Württemberg als Aussteller zugelassen. Der Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) zieht daraus Konsequenzen und wird seine Mitgliedschaft im didacta Verband beenden.
„Dass das Leitthema der diesjährigen Messe ‚Demokratiebildung‘ lautet, wird durch die Teilnahme der AfD als Aussteller ad absurdum geführt“, so Nele Auschra, Vorstandssprecherin beim BdFWS, und bekräftigt: „Die AfD verharmlost den Nationalsozialismus, sie demontiert demokratische Grundwerte Schritt für Schritt, strebt auch für Schulen die Abkehr vom menschenrechtlichen Prinzip der Inklusion an und verschiebt das politische Framing kontinuierlich nach rechts und in Richtung eines antidemokratischen Autoritarismus. Der Landesverband wird außerdem vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall eingestuft. Das alles disqualifiziert in unseren Augen diese Partei als Aussteller auf einer Bildungsmesse.“ Die Entscheidung des didacta Verbands ist für den BdFWS nicht tragbar, weshalb man aus dem didacta Verband austreten wird.
Hans-Georg Hutzel, Vorstandsmitglied im BdFWS mit dem Themenschwerpunkt Demokratiekultur, ergänzt: „Wir warnen vor Toleranz gegenüber Intoleranten. Wenn wir nicht bereit sind, uns gegen die ‚Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen‘, schrieb Karl Popper in seinem Werk ‚Die offene Gesellschaft und ihre Feinde‘. Dieses Toleranz-Paradoxon gilt unserer Auffassung nach besonders im sensiblen Bereich der Bildung. Denn hier muss Demokratie erlebt und gelernt werden und braucht einen besonderen Schutzraum. Diesen hätten wir vom didacta Verband erwartet, erst recht unter dem diesjährigen Motto der Messe und in Zeiten des Wahlkampfes.“
Auf der Bildungsmesse didacta präsentiert sich der BdFWS als der Dachverband der 256 Waldorfschulen in Deutschland, der die Werte von Demokratie, Freiheit, Verantwortung und Solidarität offensiv vertritt. „Es geht um unser hohes Gut, die Freiheit in der Bildung, die wir vertreten und schützen wollen“, so Nele Auschra. Denn autoritäre Systeme schafften als erstes die Freiheit der Bildung ab – wie zurzeit in Russland unter Putin zu beobachten sei und sich in den USA unter Trump anbahne.
Am Stand des BdFWS in Halle 9 ist deshalb das Banner des Bündnisses „Zusammen für Demokratie“, bei dem der BdFWS Mitglied ist, zu sehen.
Presseanfragen: Am Dienstag, 11. Februar 2025, stehen die Vorstandsmitglieder Nele Auschra und Hans-Georg Hutzel am Stand in Halle 9, B18 zur Verfügung.
Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 256 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. (BdFWS) mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. In Deutschland besuchen mehr als 90.500 Schüler:innen eine Waldorfschule. Siehe auch waldorfschule.de.
Kontakt: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Bund der Freien Waldorfschulen e.V., pr@waldorfschule.de.
Nele Auschra Vorstand Bund der Freien Waldorfschulen e.V. Öffentlichkeitsarbeit | Kommunikation Potsdamer Straße 86 10785 Berlin Tel.: +49 (0)30.5771 1334-0 E-Mail: auschra@waldorfschule.de waldorfschule.de