Leicht sinkende Insolvenzzahlen im Juni in Deutschland
Hamburg (ots)
Die Anträge bei den Firmen- und Privatinsolvenzen in Deutschland sind auch im Juni 2012 rückläufig.
In Juni 2012 wurden nach Angaben der Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel 2.461 Firmeninsolvenzanträge gemeldet.
Damit liegt die Zahl der Insolvenzen 2,8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.
Die Anträge bei den Privatinsolvenzen gingen im Vergleich zum Juni 2011 um 3,1 Prozent zurück.
Dies sind die zentralen Ergebnisse des aktuellen Bürgel Insolvenz Index (Stand: 27.8.2012) für den Juni 2012.
Bei den Firmeninsolvenzen stehen absolut gesehen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (699), Niedersachsen (273) und Bayern (238) an der Spitze der Insolvenzstatistik. In der relativen Betrachtung - Insolvenzanträge je 100.000 Unternehmen in den Bundesländern - gab es die meisten Insolvenzen in Sachsen-Anhalt (145 Anträge je 100.000 Unternehmen). Es folgen Sachsen (106 Insolvenzanträge je 100.000 Firmen), Nordrhein-Westfalen (105), Niedersachsen (101), Berlin und Schleswig-Holstein (94) und Bremen (92).
Der Bundesdurchschnitt liegt bei 77 Firmeninsolvenzen je 100.000 Unternehmen. Bayern (41 Insolvenzen je 100.000 Unternehmen), Baden-Württemberg (47) und das Saarland (61) meldeten im Juni 2012 die wenigsten Firmenpleiten.
Deutlich weniger Insolvenzanträge gibt es im Berichtsmonat Juni in Bremen. In dem Stadtstaat sanken die Firmeninsolvenzen um 46,2 Prozent. Ebenfalls deutlich weniger Firmeninsolvenzen sind in Mecklenburg-Vorpommern (minus 20,8 Prozent), Bayern (minus 18,2 Prozent) und Brandenburg (minus 15,7 Prozent) zu verzeichnen. In fünf Bundesländern steigen die Firmeninsolvenzanträge an. Den bundesweit stärksten Anstieg mit 14,7 Prozent mehr Firmenpleiten verzeichnet Niedersachsen. Zudem steigen die Fallzahlen in Hessen (plus 6,5 Prozent), Thüringen und Schleswig-Holstein (plus 6,3 Prozent) und Hamburg (plus 5 Prozent) an. Keine Veränderung im Vergleich zum Vorjahr gab es in Baden-Württemberg und im Saarland.
"Noch sinken die Zahlen bei den Firmeninsolvenzen - im Juli rechnen wir aber mit steigenden Firmeninsolvenzzahlen" kommentiert Bürgel Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin die aktuelle Lage. Laut Ifo-Geschäftsklimaindex hat sich die Stimmung in der Wirtschaft im vierten Monat in Folge eingetrübt. "Die Wirtschaft in Deutschland schwächt sich aktuell weiter ab" so Dr. Sellin. "Dies sehen wir unter anderem an der sinkenden Bonität deutscher Unternehmen". Für das Gesamtjahr 2012 geht Bürgel von 31.000 Firmeninsolvenzen in Deutschland aus.
Im Juni 2012 wurden 10.755 Bundesbürger zahlungsunfähig. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist dies ein Rückgang um 3,1 Prozent.
Absolut gesehen gab es in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (2.565 Privatinsolvenzen), Niedersachen (1.505) und Bayern (1.166) die meisten Anträge bei den Verbraucherinsolvenzen.
In Bezug auf die Einwohnerzahl - Privatinsolvenzen je 1 Million Einwohner - steht Bremen mit 207 Insolvenzen je 1 Million Einwohner an der Spitze der Insolvenzstatistik. Es folgen Niedersachsen (190 Privatinsolvenzen je 1 Million Einwohner), das Saarland (178) und Schleswig-Holstein (168).
Der Bundesdurchschnitt liegt bei 131 Privatinsolvenzen je 1 Million Einwohner.
Am wenigsten Privatinsolvenzen gab es in Bayern (93 Insolvenzen je 1 Million Einwohner) und in Baden-Württemberg (94).
Die prozentuale Veränderung bei den Firmeninsolvenzen im Juni 2012 im Vergleich zum Vorjahresmonat schwankt zwischen einem Anstieg von 64,5 Prozent in Thüringen und einem Rückgang von 29 Prozent in Hamburg.
Deutliche Rückgänge verzeichnen ebenfalls die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern (minus 15 Prozent), Hessen (minus 13,3 Prozent), Sachsen (minus 13 Prozent) und Brandenburg (minus 12,4 Prozent).
Für das Jahr 2012 geht die Wirtschaftsauskunftei Bürgel aktuell von 135.000 bis 137.000 Fällen bei den Privatinsolvenzen aus.
Die vollständigen Insolvenzstatistiken finden Sie auf unserer Homepage unter www.buergel.de. Firmeninsolvenzen: www.buergel.de/insolvenz-index/firmen.html Privatinsolvenzen: www.buergel.de/insolvenz-index/privatpersonen.html
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