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BÜRGEL-Studie: Keine Trendwende bei der Zahlungsmoral
Rund 1,13 Millionen Personen 2000 "vor dem Kadi"
Größte Zahlungsnot im Süden Deutschlands

Hamburg (ots)

Im vergangenen Jahr mussten Gläubiger in
Deutschland rund 1,134 Millionen Mal mit harten Zwangsmaßnahmen wie
Eidesstattlichen Versicherungen und Haftanordnungen gegen säumige
Schuldner vorgehen. Nach der aktuellen Studie der Bürgel
Wirtschaftsinformationen stieg in den neuen Bundesländern die Zahl
der Zwangsmaßnahmen gegen Privatpersonen nur minimal um 0,9 Prozent
auf 188.129. Die alten Bundesländern verzeichneten einen leichten
Rückgang um 4,6 % auf 946.702. In Gesamtdeutschland wurden 3,7 %
weniger harte Maßnahmen wegen ausstehender Forderungen betrieben als
im Vorjahr (1.134.831).
"Eine Trendwende bei der Zahlungsmoral ist damit keineswegs
eingeläutet", sagt Bürgel-Geschäftsführer Dr. Tilman Bettendorf. Die
Schuldenlast der Deutschen beläuft sich auf rund drei Billionen Mark.
Der Anstieg der Verbraucherinsolvenzen auf rund 12.000 spielt bei der
Entwicklung eine kaum merkliche Rolle. Nur weniger Zwangsmaßnahmen
unterblieben aufgrund eines eingeleiteten Verbraucherkonkurses.
Die höchste Zunahme der harten Zwangsmaßnahmen verzeichnete der
Süden Deutschlands. In Baden-Württemberg mussten 15,8 % (119.894)
mehr Privatpersonen als 1999 "vor den Kadi"; in Thüringen stieg die
Zahl der Zwangsmaßnahmen um 9,6 % auf 33.828 Fälle und in Bayern um
2,1 % auf 139.577. Die stärksten Rückgänge wurden im Saarland mit
28,5 % auf 14.460 Fälle, in Sachsen-Anhalt mit 16,3 % auf 30.222
Fälle und in Bremen mit 16,1 % auf 13.149 Fälle verzeichnet.
Auch bei den Eidesstattlichen Versicherungen (EV) liegen die
Süddeut-schen an der Spitze. Während in Gesamtdeutschland die Zahl
dieser harten gerichtlichen Schuldeneintreibungsmaßnahme um ein
Prozent auf 743.390 zurückging, mussten in Baden-Württemberg 20,7 %
mehr Schuldner (79.955) die "Hand zum Offenbarungseid heben", in
Thüringen waren es 12,0 % (21.295) mehr, und in Bayern stieg die Zahl
der "EV's"  um 4,1 % auf 86.039. In den neuen Bundesländern wurden
insgesamt 4,0 % mehr Eidesstattliche Versicherungen (127.132)
verhängt; in den alten Bundesländern dagegen mussten 2,0 % weniger
Schuldner (616.258) ihre Vermögensverhältnisse vor Gericht
offenlegen.
Besonders hohe Rückgänge zeigten sich im Vergleich zum Vorjahr mit
minus 19,6 % im Saarland (11.889), mit minus 19,4 % (8.222) in Bremen
und mit minus 12,9 % (20.788) in Sachsen.
Die Zahl der Haftanordnungen sank in Gesamtdeutschland im
Vergleich zu 1999 um 9,6 % auf 353.500. Mehr als 85 % (302.546)
dieser harten gerichtlichen Maßnahme zur Abgabe der Eidesstattlichen
Versicherungen mussten von den Gerichten in alten Bundesländern
vorgenommen werden. In den neuen Bundesländern wurden 50.954
Haftanordnungen erlassen, und damit 5,4 % weniger als im Vorjahr.
Gegen den Bundestrend steuerte Süddeutschland auch bei den
Haftanordnungen: Bayerns Schuldner legten um 35,9 % auf 48.749 Fälle
zu; in Baden-Württemberg erhielten 3,8 % mehr säumige Schuldner
(36.665) eine gerichtliche Ladung.

Pressekontakt:

BÜRGEL Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
- Iris Stadie (Pressesprecherin)
Gasstraße 18 - 22761 Hamburg
Ruf: 040 / 898 03-582
Fax: 040 / 898 03-579
email: iris.stadie@buergel.de
www.buergel.de

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