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"Vattenfall ist überall!" - Boom bei Ökostromanbietern

Berlin (ots)

Unter dem Eindruck des Atomdesasters in Krümmel und
Brunsbüttel ruft Aktionsbündnis zum massenhaften Wechsel zu 
Ökostrom-Anbietern auf - Wechselfieber in Deutschland steigt
Der Stromanbieterwechsel in Deutschland wird endlich Alltag. Unter
dem Eindruck der Reaktorhavarien in Krümmel und Brunsbüttel verliert 
vor allem der Vattenfall-Konzern immer mehr Kunden an 
Ökostrom-Anbieter. Der Zulauf dort erreicht in diesen Tagen 
Rekordwerte. Auch provozierende Preiserhöhungen und die Ankündigung 
der Konzerne, trotz des sich beschleunigenden Klimawandels eine neue 
Generation Kohlendioxid-intensiver Kohlekraftwerke zu bauen, heizt 
das Wechselfieber in Deutschland an. Darauf hat die Initiative 
"Atomausstieg-selber-machen", ein Bündnis aus Umweltorganisationen, 
Verbraucherschutzverbänden und Anti-AKW-Initiativen hingewiesen und 
die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, jetzt über den massenhaften 
Wechsel zu Ökostromanbietern unmittelbar Einfluss auf die 
Geschäftspolitik der Stromkonzerne zu nehmen.
"Unser Ziel ist es, jetzt über die Macht der Stromverbraucher den 
Ausstieg aus der Atomenergie und den Einstieg in eine umwelt- und 
klimaverträgliche Energiezukunft zu beschleunigen. Die Abkehr von den
Monopolkonzernen RWE, Eon, Vattenfall und EnBW darf nicht bei den 
privaten Haushalten stehen bleiben. Sie muss Behörden, 
Gewerbetreibende und Unternehmen erfassen. Sie alle sind direkt oder 
über Stadtwerke, an denen die großen Vier Beteiligungen halten, 
Kunden der großen Vier; sie alle müssen es nicht bleiben."
Alle vier von dem Aktionsbündnis empfohlenen Ökostromanbieter 
verzeichnen in jüngster Zeit Rekordzuwächse bei der 
Kundenentwicklung. Die Öko-Energiesparte Greenpeace energy der 
Hamburger Umweltaktivisten freut sich über steigenden Zulauf. "Wir 
verzeichnen ein deutlich erhöhtes Vertragsaufkommen in den 
Versorgungsgebieten von Vattenfall. Dieser Skandal ist für viele 
Verbraucher der Anlass, mit Ihrem Wechsel zu Ökostrom endlich aktiv 
etwas gegen Atomkraft zu unternehmen" sagt Robert Werner, Vorstand 
von Greenpeace energy. "Der letzte Monat war der stärkste seit 
Gründung des Unternehmens, im laufenden Monat Juli registrieren wir 
noch einmal 50 % mehr Neukunden als in den Vormonaten", erklärt 
Ursula Sladek, Geschäftsführerin der Elektrizitätswerke Schönau 
(EWS). "Wir erleben einen richtigen Vattenfall-Boom", freut sich auch
ihr Kollege Oliver Hummel, Geschäftsführer von der Düsseldorfer 
Naturstrom AG. "Zu Lichtblick haben in den letzten Wochen dreimal so 
viele Neukunden gewechselt wie üblich. Der Monat Juni 2007 war bei 
der Kundenentwicklung der beste der Firmengeschichte. Wir haben mehr 
als 20.000 Neukunden hinzugewonnen", bestätigt auch 
Lichtblick-Prokurist Gero Lücking.
Seit die Atomkraftdiskussion in Deutschland wegen der Ereignisse 
in den norddeutschen Meilern Krümmel und Brunsbüttel erneut 
hochkocht, wächst auch das Interesse an der Initiative 
"Atomausstieg-selber-machen" selbst rapide. In den letzten Wochen 
besuchten so viele Menschen die Stromwechsel-Homepage der Initiative 
wie nie seit dem Start Ende September 2006. Die Initiative ist sich 
sicher, dass Bevölkerung, Gewerbe, Unternehmen, Kirchen und auch 
öffentliche Einrichtungen jetzt realen Einfluss auf die 
Konzernpolitik gewinnen können, wenn der Stromanbieterwechsel hin zu 
ökologischen Angeboten zum Massenphänomen wird. Der wichtigste Wert 
eines Energieversorgungsunternehmens seien nicht Kraftwerke oder 
Infrastruktur, sondern die Stromabnehmer. "Wenn der Kundenstamm wegen
des wachsenden Katastrophenrisikos alternder Atomkraftwerke bröckelt,
dann wird der endgültige Atomausstieg näher rücken. Vattenfall ist 
der Anfang. Vattenfall ist überall!", schließt die Erklärung der 
Stromwechsel-Initiative.
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Das Aktionsbündnis "Atomausstieg-selber-machen" hat sich im Herbst 
2006  zusammengeschlossen, nachdem die Atomkonzerne Eon, RWE, 
Vattenfall und EnBW die von ihnen oder ihren Vorgängerunternehmen 
selbst unterzeichnete Vereinbarung über den Atomausstieg faktisch 
aufgekündigt hatten und für den Weiterbetrieb ausgerechnet der 
ältesten und gefährlichsten Atomkraftwerke in Deutschland kämpfen.
Teilnehmer und Unterstützer im Aktionsbündnis "Atomausstieg selber 
machen": Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH, Koordination), Bund für 
Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Greenpeace 
Deutschland e.V., Internationale Ärzte für die Verhütung des 
Atomkrieges/ Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), ROBIN WOOD
e.V., NaturFreunde Deutschlands e.V., Bund der Energieverbraucher 
e.V., Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), Forum 
Umwelt und Entwicklung, GRÜNE LIGA e.V., Jugendbündnis 
Zukunftsenergie, Mütter gegen Atomkraft e.V., Naturschutzbund 
Deutschland e.V. (NABU), urgewald, WWF Deutschland, X-tausendmal 
quer, Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR), Arbeitskreis Leben nach 
Tschernobyl/Langgöns
Mehr Informationen zum Stromwechsel innerhalb von fünf Minuten finden
Sie im Internet unter: www.atomausstieg-selber-machen.de und unter 
der kostenfreien Ökostrom-Hotline: 0800 762 68 52 (werktags 9:00 - 
17:00)

Pressekontakt:

Michael Meyer, Kampagnenkoordinator der Initiative
Atomausstieg-selber-machen!, c/o Deutsche Umwelthilfe, Hackescher
Markt 4,
10178 Berlin; Tel: 030 258986-17, Fax: 030 258986-19,
Email: meyer@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Deutsche Umwelthilfe e. V., Hackescher Markt 4,
10178 Berlin; Tel.: 030 258986-0, Fax.: 030 258986-19, Tel.
Mobil: 0171 5660577, E-Mail: rosenkranz@duh.de

Thorben Becker, Leiter Energiepolitik, Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Friends of the Earth Germany, Am
Köllnischen Park 1, D-10179 Berlin, Fon.: 030-27586-421,
Fax.: 030-27586-440

Dirk Seifert, Fachreferent Energie ROBIN WOOD, Nernstweg 32,
22765 Hamburg, Tel: 040-380 89 2-21 Fax: 040-380 89 2-14,
Email: energie@robinwood.de

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