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Lidl stoppt Verkauf von Einweggetränken im Mehrweglook

Berlin (ots)

Discounter will Markenbiere und Limonade in
Einwegglasflaschen, die Mehrwegflaschen zum Verwechseln ähnlich 
sehen, nicht länger verkaufen - Außergerichtliche Einigung nach 
Abmahnung und Veröffentlichung der Praxis durch die Deutsche 
Umwelthilfe - DUH fordert nun von Lidl Offenlegung des erzielten 
Pfandschlupfs und Abführung des voraussichtlichen Millionenbetrags an
ein gemeinnütziges Projekt
Berlin, 6.11.2008: Der Discounter Lidl wird Markenbiere und die 
Limonade Bioness nicht mehr in Einweg-Glasflaschen verkaufen, die 
Mehrwegflaschen zum Verwechseln ähnlich sehen. Im Rechtsstreit mit 
der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) hat Lidl am gestrigen Mittwoch 
eingelenkt und sich verpflichtet, den Verkauf der genannten 
Einweggetränke im Mehrweglook bundesweit einzustellen, "um 
Irritationen und Verwechslungen bei Kunden und im mehrwegorientierten
Getränkehandel zu vermeiden".
Damit bestätigt Lidl die von der DUH am Montag in Berlin 
vorgestellte Verwechslungsproblematik bei der Flaschenrückgabe. Bei 
Testrückgaben der DUH in Getränkeabholmärkten und im 
Lebensmittelhandel waren die Lidl-Einwegflaschen in 52 von 53 Fällen 
fälschlich als "Mehrweg" erkannt worden. Entsprechend wurde ein 
Pfandbetrag von lediglich 8 Cent erstattet. Die Kunden hatten jedoch 
bei Lidl den für Einweggetränke gültigen Pfandsatz von 25 Cent 
bezahlt. Nach Informationen der DUH landen auf diese Weise bis zu 25%
der Lidl-Einwegflaschen, die entsprechenden Glas-Mehrwegflaschen 
täuschend ähnlich sehen, fälschlicherweise im Mehrweg-Flaschenpool. 
Der dadurch entstehende Schaden summiert sich auf hohe Summen, 
möglicherweise im siebenstelligen Eurobereich.
"Die Deutsche Umwelthilfe begrüßt die Entscheidung von Lidl, die 
betroffenen Produkte aus dem Verkauf zu nehmen. Nicht nur der 
Verbraucher zahlt für die bisherige Praxis die Zeche: Während Lidl 
für jede falsch zugeordnete Flasche einen unrechtmäßigen Gewinn von 
25 Cent einstreicht, wird der von tausenden mittelständischen 
Unternehmen getragene Mehrweg-Getränkepool massiv geschädigt. Neben 
der Auszahlung von 8 Cent Pfand für eine Flasche, die eben nicht 
wiederbefüllt werden kann, müssen die falsch sortierten 
Lidl-Glasflaschen aufwändig von Hand aussortiert und entsorgt 
werden", sagte DUH Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Erkennbar reagiere Lidl leider nach wie vor erst dann auf 
Proteste, wenn diese bundesweite Aufmerksamkeit erregten. Die 
Deutsche Umwelthilfe hatte erstmals am 22. August dieses Jahres die 
Praxis der Verbrauchertäuschung durch Einwegflaschen im Mehrweglook 
bei Lidl angeprangert und sowohl die Discounterkette als auch die sie
beliefernden Einweg-Brauereien aufgefordert, diese Praxis 
einzustellen. Eine Reaktion von Lidl blieb aus. Ein Schreiben der DUH
von Anfang Oktober an die Geschäftsleitung mit der Bitte um ein 
Gespräch blieb ebenso unbeantwortet wie eine Mitte Oktober 
ausgesprochene Abmahnung durch die in Verbraucherschutzfragen 
klageberechtigte DUH. Die bis Ende Oktober gesetzte Frist verstrich 
ohne Reaktion von Lidl. Erst nachdem die DUH den Skandal am 
vergangenen Montag bei einer Pressekonferenz in Berlin thematisierte,
die Ergebnisse neuer Testrückgaben veröffentlichte und die den 
Mehrwegflaschen täuschend ähnlichen Lidl-Einwegglasflaschen auch 
physisch präsentierte, gelang in kurzfristig anberaumten Gesprächen 
zwischen Vertretern der Geschäftsleitung von Lidl und der DUH die 
außergerichtliche Einigung.
"Lidl muss lernen, Verbraucher- und Umweltinteressen ernst zu 
nehmen und Transparenz in seinem Handeln einzuführen. Die DUH fordert
Lidl auf, die tatsächliche Höhe des bis heute erzielten Pfandschlupfs
offen zu legen und die unrechtmäßig einbehaltenen Gelder seiner 
Kunden an ein gemeinnütziges Projekt zu spenden", erklärte Resch.

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Mobil.: 0171 3649170, Fax: 030 2400 867-19, E-Mail: resch@duh.de

Maria Elander, Leiterin Kreislaufwirtschaft, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-41, Fax: 030 2400867-19, Mobil: 0160
5337376, E-Mail: elander@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik & Presse, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin; Tel.: 0302400867-0, Mobil: 0171 5660577,
Fax: 030 2400867-19, E-Mail: rosenkranz@duh.de

Ulrike Fokken, Sprecherin Politik & Presse, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-22 oder
0151 55 01 70 09, fokken@duh.de

Original content of: Deutsche Umwelthilfe e.V., transmitted by news aktuell

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