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Jetzt erschienen: zeo2 Magazin für Umwelt, Politik und Neue Wirtschaft Heft 01/2009

Berlin (ots)

Heft 4 des von der Deutschen Umwelthilfe (DUH)
herausgegebenen Umweltmagazins zeo2 erschienen - Schwerpunktthema der
Ausgabe: "Rauchzeichen aus Peking: CO2-Weltmeister China in der 
Klimafalle" - Der Chef des Weltklimarats IPPC, Rajendra K. Pachauri 
im Interview über Klimapolitik in Krisenzeiten und den 
Hoffnungsträger Barack Obama - Mit Beiträgen u. a. von Andreas Troge 
(Umweltbundesamt, UBA), Gerd Billen (Verbraucherzentrale 
Bundesverband, vzbv) und Ottmar Edenhofer (Potsdam Institut für 
Klimafolgenforschung, PIK) - ... und über den verzweifelten Versuch, 
das nördliche Breitmaulnashorn vor dem Aussterben zu retten - 
Leseproben und Abonnement unter www.zeozwei.de
Exklusiv
IPCC-Chef Pachauri im zeo2-Interview:
Die Wirtschaft beleben und gleichzeitig dem Klima helfen
Der Vorsitzende des Weltklimarats IPCC, Rajendra K. Pachauri, fordert
die politischen Führer der Welt angesichts der Finanz- und 
Wirtschaftskrise auf, die Chancen des Klimaschutzes für grüne Jobs 
und nachhaltige Zukunftsinvestitionen zu nutzen. Im Interview mit dem
Umweltmagazin zeo2 rät der indische Wissenschaftler, jetzt erst recht
mit Investitionen in Windkraftwerke, Solartechnik und andere 
Erneuerbare Energien die Wirtschaft zu beleben. So könnten 
Arbeitsplätze geschaffen und gleichzeitig Klimaschäden vermieden 
werden. Die Menschen dürften die Lektionen der Vergangenheit nicht 
vergessen, warnte Pachauri mit Blick auf den im Sommer bis auf 147 
Dollar pro Barrel gestiegenen Ölpreis und die in allen Ländern 
spürbaren Auswirkungen des Klimawandels. Beide Lektionen, wünscht 
sich der oberste Klimaschützer der Welt, "werden die Menschen 
hoffentlich im Kopf behalten, wenn sie sich in den nächsten Monaten 
daran machen, zu handeln."
Große Hoffnungen setzt Pachauri in Barack Obama. Wenn der künftige
US-Präsident die Führerschaft im weltweiten Klimakampf übernehmen 
wolle, dann "macht das einen gewaltigen psychologischen Unterschied, 
der auf die ganze Welt ausstrahlt", sagte Pachauri im Gespräch mit 
zeo2: "Wir können diese Führungsrolle Obamas gut gebrauchen, das wird
neue Hoffnung schaffen." Der IPCC-Vorsitzende ist überzeugt, dass die
USA schon im nächsten Jahr auf der Weltklimakonferenz in Kopenhagen 
einen dann unterschriftsreifen Kyoto-Nachfolgevertrag unterzeichnen 
werden, er sei an diesem Punkt "absolut optimistisch!" Von den 
Deutschen erwartet der Klimawissenschaftler, dass sie ihre 
Führungsrolle im Klimaschutz nicht aufgeben: "Ich hoffe, Sie behalten
diesen Schwung und können so andere Teile der Welt motivieren." 
Derzeit wird im polnischen Poznan über die weltweite Klimapolitik 
verhandelt.
***
Prof. Ottmar Edenhofer, der stellvertretende Direktor des Potsdam 
Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und an der TU Berlin der 
erste Lehrstuhlinhaber für Klimaökonomie Europas, warnt die 
Bundesregierung in einem Namensbeitrag für zeo2 davor, von ihren 
Klimaschutzzielen abzuweichen. "Wer der Wirtschaft auf die Beine 
helfen will, muss die Investitionsquote erhöhen und Mittel in die 
richtigen Projekte lenken: Ausbau des europäischen Stromnetzes, 
Demonstrationskraftwerke für solarthermische Stromerzeugung, 
Kohlekraftwerke mit der Abscheidungstechnologie CCS, Projekte zur 
Elektromobilität und schließlich die Sanierung des Wohnungsbestandes.
Das alles wären mutige Schritte in die richtige Richtung." Damit, so 
Edenhofer, würde sich Klimaschutz umstandslos mit aktiver 
Konjunkturpolitik verbinden lassen. Die Umweltorganisationen warnt 
der Klimaökonom davor, angesichts der Wirtschaftskrise auf sinkende 
CO2-Emissionen zu spekulieren. "Die Emissionen steigen wieder an, 
sobald sich die Konjunktur erholt, auch das ist eine Lehre aus den 
Ölpreiskrisen der 70er Jahre."
***
Der Vorstand des "Verbraucherzentrale Bundesverband", Gerd Billen, 
fordert die neue Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) in 
einem zeo2-Kommentar auf, ihren Aktionsradius zu erweitern. 
Insbesondere müsse sie sich auch in die Energiepolitik einmischen, 
deren Ergebnisse jeder einzelne Verbraucher direkt in seinem 
Portemonnaie spüre. Vehement kritisiert Billen in dem Beitrag die vom
Kabinett im Rahmen ihres Konjunkturpakets beschlossene Form der 
Kfz-Steuerbefreiung. Sie sei "grob unvernünftig". Billen: "Hier 
werden Sprit fressende Ladenhüter zusätzlich gefördert und falsche 
Akzente gesetzt." Diejenigen, die ohnehin genug Geld hätten, um sich 
große Limousinen oder einen Geländewagen zu kaufen, würden unter dem 
Strich sogar stärker belohnt, als diejenigen, die einen 
umweltfreundlicheren Klein- oder Mittelklassewagen kaufen.
Billen erwartet von der Seehofer-Nachfolgerin zudem, dass sie die 
Lebensmittel-Ampel zügig auf den Weg bringe. Die Ampel-Kennzeichnung 
habe in der Bevölkerung eine breite Akzeptanz und sollte schnell 
installiert werden, um "die ungesunden Zucker- und Fettfallen im 
Lebensmittelregal zu enttarnen", schreibt Billen in der aktuellen 
Ausgabe des Umweltmagazins.
						***
Das Umweltbundesamt in Dessau will künftig Kupferpräparaten im 
Pflanzenschutz seine Zustimmung im Zulassungsverfahren verweigern. 
Der Präsident des Umweltbundesamtes in Dessau, Prof. Andreas Troge, 
kritisiert in einem Namensbeitrag für das Umweltmagazin zeo2 die 
nicht mehr länger tolerierbaren Folgen des Kupfer-Einsatzes, der 
gerade im ökologischen Wein- und Landbau weit verbreitet sei. Das zur
Pilzbekämpfung versprühte Schwermetall, so Troge, reichere sich in 
den Böden an und schädige durch "die schleichende Vergiftung" 
Bodenleben und Fruchtbarkeit. "Sind diese nachteiligen Wirkungen der 
Kupferpräparate auf den Naturhaushalt noch vertretbar?", fragt Troge 
und gibt dann selbst die Antwort: "Ein klares Nein!"
Der UBA-Präsident analysiert in seinem Beitrag auch die rasanten 
Veränderungen des Pflanzenschutzes durch den Klimawandel, aber auch 
durch die neue Gesetzgebung in der EU. Die Klimaveränderung forciere 
den Anbau neuer Kulturen und begünstige Erreger wie Schildzecken, 
Gnitzen oder Tigermücken, auf die der Pflanzenschutz noch nicht 
eingestellt sei. Die veränderte Gesetzeslage werde künftig dafür 
sorgen, dass die Bundesrepublik auch Pestizide akzeptieren müsse, die
in anderen EU-Ländern zugelassen worden seien und dort vielleicht 
nicht mit der gleichen Sorgfalt geprüft wurden, warnt Troge.
						***
In der Wildnis ist das nördliche Breitmaulnashorn ausgestorben. 
Weltweit leben noch exakt acht Tiere - in Gefangenschaft. zeo2 
berichtet über drei Berliner Tierärzte, die glauben, die Art mit 
modernster Tiermedizin noch retten und wieder auswildern zu können. 
Doch Tierschutz-Organisationen und Zoos winken ab. Stattdessen sollen
die beeindruckenden Dickhäuter zurück nach Afrika - mit ungewissen 
Aussichten für ihr Überleben.
						***
Schwerpunkt der vierten Ausgabe der im Frühjahr 2008 gegründeten 
Zeitschrift ist die Energie- und Umweltsituation in der Volksrepublik
China, dem Land mit dem weltweit größten Ausstoß von Kohlendioxid. 
China habe damit die USA in der Nationen-Wertung überholt. Bei 
näherem Hinsehen zeige sich aber, dass im "Powerhaus der 
Weltwirtschaft" ein Großteil der chinesischen Emissionen von den 
alten Industrieländern verursacht werde, deren Konzerne heute fast 
durchweg auch in China produzieren - auf der Basis eines stark von 
der Kohle dominierten Energiemix'. "Wir haben ein großes Stück 
unseres ökologischen Fußabdrucks nach China verlagert, jetzt sehen 
wir das Ergebnis", zitiert zeo2 den britischen Greenpeace-Direktor 
John Sauven. Bei einer Fortschreibung des gegenwärtigen Trends werde 
das Reich der Mitte bis 2030 mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre 
blasen als alle Industrienationen zusammen.
Über zeo2
Mit der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) als Herausgeberin startete 
das neue Umweltmagazin zeo2 Ende April 2008. Unter dem Titel "zeo2 - 
Magazin für Umwelt, Politik und Neue Wirtschaft" will sich das Blatt 
analytisch, politisch wach aber auch unterhaltsam an eine Leserschaft
wenden, der die globalen, nationalen und regionalen Umweltthemen 
unter den Nägeln brennen.
Als journalistische Macher und Chefredakteure des neuen Magazins 
hat die DUH Manfred Kriener und Marcus Franken gewonnen, zwei der 
profiliertesten Umweltjournalisten in Deutschland. Der Titel zeo2 
führt augenzwinkernd das leicht abgewandelte Kürzel des Klimakillers 
Kohlendioxid im Namen und damit den Dreh- und Angelpunkt aller 
Zukunftspolitik.
Mehr Informationen und Leseproben ab sofort unter www.zeozwei.de. 
zeo2 erscheint vierteljährlich. Abonnement im Lastschriftverfahren 
für 12 Euro/vier Ausgaben unter: zeo2-Vertrieb - DUH 
Umweltschutz-Service GmbH - Fritz-Reichle-Ring 4 - 78315 Radolfzell -
Fax (07732) 9995-77 oder  abo@zeozwei.de oder www.zeozwei.de/abo.

Pressekontakt:

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik& Presse, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin, Mobil: 0171 5660577, Tel.: 030 2400867-21, F
ax: 030 2400867-19, E-Mail: rosenkranz@duh.de

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