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Auftakt zu bundesweiter Endlagersuche: Eignet sich das Berliner Regierungsviertel als Atom-Endlager?

Berlin (ots)

Umweltverbände warnen mit provokanter Aktion vor
dem Ausstieg aus dem Atomausstieg/ "Entscheidung für Gorleben als 
Endlager war politisch motiviert"
Mit einer Castor-Attrappe samt 40-Tonnen-Lastwagen, 
Strahlenschutzan¬zügen und Geigerzählern suchten am Freitag viele 
Menschen vor der Berliner Vattenfall-Zentrale und im Berliner 
Regierungsviertel nach geeigneten Endlagerstätten für radioaktive 
Abfälle. Den Höhepunkt der provokanten Aktion bildete eine 
Probebohrung vor dem Bran¬denburger Tor. Die Aktion stellte den 
Auftakt zu einer bundesweiten Tour in zwölf Großstädte dar. Damit 
wollen das Kampagnennetzwerk Campact, die Deutsche Umwelthilfe e.V. 
und ein breites Bündnis von Umweltver¬bänden kurz vor der 
Bundestagswahl für die Fortsetzung des Atomausstieges werben.
"Wir wollen mit unserer Tour auf die ungelöste Endlagerung des 
Atommülls aufmerksam ma¬chen", erklärte Campact-Geschäftsführer 
Christoph Bautz. "Die Vorstellung, Atommüll in der eigenen 
Nachbarschaft zu lagern, entsetzt selbst Atomkraft-Befürworter." Dies
bestätigt eine repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag von Campact, 
nach der 89 Prozent der Bevölke¬rung die Endlagerung von Atommüll in 
ihrer Nähe ablehnen. "Schon weil den strahlenden Müll niemand haben 
will, verbieten sich längere Laufzeiten für Atomreaktoren."
"Wir müssen endlich raus aus einer Technologie, die Tausenden 
Generationen eine tödliche Hypothek aufbürdet. In der Asse sind die 
Lagerpläne der Atomlobby bereits nach vier Jahr¬zehnten in Salzlauge 
ersoffen. Das jetzt bekannt gewordene Original-Gutachten des 
Physi¬kalisch Technischen Bundesamts belegt, dass Gorleben höchstens 
1.100 Jahre dicht hält - eine Farce angesichts des Millionen Jahre 
strahlenden Atommülls. Dies zeigt: Die Auswahl von Gorleben als 
Endlagerstandort war nicht fachlich sondern politisch motiviert", 
kritisierte Peter Dickel von der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad.
Auch Gerd Rosenkranz von der Deutschen Umwelthilfe warnte vor 
einem Ausstieg aus dem Atomausstieg. "Mit dem Boom der erneuerbaren 
Energien passen Atomkraftwerke nicht mehr in unser Stromsystem. Weil 
Atomreaktoren nicht ständig rauf und runter gefahren wer¬den können, 
sind sie nicht geeignet, die Differenz zwischen der unsteten 
Stromnachfrage und den unsteten erneuerbaren Energien auszugleichen",
erklärte Rosenkranz. Unflexible Grundlastkraftwerke auf der Basis von
Uran oder Kohle würden den Ausbau der erneuerba¬ren Energien 
verbarrikadieren. "Dieser Systemkonflikt hat wenig mit Ideologie zu 
tun, dafür aber um so mehr mit Physik", so Rosenkranz.
Am 5. September wird der "Castor" von Campact auch an der großen 
Anti-Atom-Demo in Berlin teilnehmen. Start ist um 13 Uhr am Berliner 
Hauptbahnhof. Die Veranstalter rechnen mit der größten 
Anti-Atom-Demo, die Berlin je gesehen hat.

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Yves Venedey und Rasmus Grobe, Campact e.V. Pressesprecher Atomtour,
Tel. 04231 / 957 460, mobil: 0163 / 3792937, E-Mail:
atompresse@campact.de; www.endlagersuche.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Deutsche Umwelthilfe e.V., Leiter Politik &
Presse, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 01715660577, Tel.:
0302400867-0, Fax: 0302400867-19, E-Mail: rosenkranz@duh.de

Ansprechpartner vor Ort / Interviews
Kerstin Schnatz, Campact-Atomexpertin: 04231-957.457 (auf Handy
weitergeleitet) - für Print

Christoph Bautz, Campact-Geschäftsführer: 0163-595 75 93 - für TV,
Radio

Original content of: Deutsche Umwelthilfe e.V., transmitted by news aktuell

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