Wirtschaftsverbände fordern Rücktritt von BDI-Präsident Henkel
Radolfzell (ots)
Wegen seiner nachdrücklichen Ablehnung des von der Umweltministerkonferenz geplanten Pflichtpfands auf Einweggetränkeverpackungen fordern der Bundesverband mittelständischer Privatbrauereien e. V., der Bundesverband des Deutschen Getränke-Fachgroßhandels e. V. und der Verband des Deutschen Getränke Einzelhandels e. V.: den sofortigen Rücktritt von BDI-Präsident Hans Olaf Henkel. Mit seinem starren "Nein" zum Pflichtpfand trete der BDI-Präsident einseitig für die Interessen der einwegorientierten Wirtschaftskreise ein und verrate die Belange tausender an Mehrweg hängender Abfüller, Handelsbetriebe und Zulieferunternehmen, die im Vertrauen auf die seit 1991 geltende Verpackungsverordnung Milliarden DM in ökologisch vorteilhafte Getränkemehrwegsysteme investiert hätten.
"Der BDI-Präsident hätte in Sachen Verpackungsverordnung zumindest eine neutrale Haltung einnehmen müssen, wenn er schon nicht die eindeutige für die ökologische Überlegenheit von Mehrweg sprechenden neuen unabhängigen Ökobilanzen zur Kenntnis nehmen will", unterstreicht Roland Demleitner, Geschäftsführer des Bundesverbandes mittelständischer Privatbrauereien e. V. Indem Henkel nunmehr vehement den Beschluss der Umweltministerkonferenz zur Bepfandung von Einweggetränkeverpackungen attackiere, nehme er bewusst die Vernichtung der bewährten Getränkemehrwegsysteme in Deutschland und damit den Verlust von 250.000 Arbeitsplätzen in Kauf.
"BDI-Präsident Henkel täuscht im Übrigen wissentlich die Öffentlichkeit, wenn er behauptet, der Aufbau eines Rücknahmesystems für Einweggetränkeverpackungen bedeute für den Handel ein Investitionsvolumen von 4 Milliarden DM", betont Günther Guder, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes des Deutschen Getränke-Fachgroßhandels e. V. Seriöse Berechnungen der Entsorgungswirtschaft und von den Automatenherstellern würden lediglich von einem Investitionsbedarf zwischen 594 und maximal 950 Millionen DM ausgehen.
Der Bundesvorstand mittelständischer Privatbrauereien e. V., der Bundesverband des Deutschen Getränke-Fachgroßhandels e. V. und der Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels e.V., die sich seit Jahren nachdrücklich für die Bepfandungs- und Rücknahmepflicht für ökologisch nachteiliger Einweggetränkeverpackungen einsetzen und diese als effektives Instrument zur Mehrwegförderung ansehen, sprechen dem BDI folglich die Legitimation ab, in Sachen Verpackungsverordnung für die Wirtschaft aufzutreten. "Es zeigt sich immer mehr, dass BDI-Präsident Henkel ausschließlich die Interessen der großen Beitragszahler seiner Organisation vertritt und keine Sachpolitik mehr betreibt.", so Wolfgang Brügel, Vorsitzender der Verbandes des Deutschen Getränke-Einzelhandels e. V.
Rückfragen bitte an:
Günther Guder
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