Umweltverbände, Getränkefachhandel und Brauereien begrüßen klare Entscheidung des Bundeskabinetts zur Einführung des Dosenpfands ab Januar 2003
Berlin, Düsseldorf, Nürnberg,Limburg, Radolfzell (ots)
Dosenlobby hat "kein Recht auf Vermüllung der Landschaft" - Verfassungsgerichtsanrufung hat keine aufschiebende Wirkung
Prognose: Mehrwegquote wird durch Pflichtpfand kurzfristig um mindestens sieben Prozent steigen
Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V. Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels e.V. Bundesverband mittelständischer Privatbrauereien e.V. Deutsche Umwelthilfe e.V.
Die heutige Entscheidung des Bundeskabinetts zur Einführung des Dosenpfandes wird von der Deutschen Umwelthilfe e. V., dem Bundesverband mittelständischer Privatbrauereien e.V., dem Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V. und dem Verband des Deutschen Getränkeeinzelhandels e.V. ausdrücklich begrüßt. "Die Entscheidung des Bundeskabinetts ist das lang erwartete klare Signal der Bundesregierung für die Erhaltung des Mehrwegsystems in Deutschland.", so Günther Guder, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes des Deutschen Getränkefachgroßhandels.
Für den Bundesverband mittelständischer Privatbrauereien führte deren Geschäftsführer Roland Demleitner aus: "Gerade die Regionalbrauereien und der mittelständisch strukturierte Getränkehandel haben im Vertrauen auf die geltende Verpackungsverordnung seit 1991 mehrere Milliarden Euro in die umweltfreundlichen Getränke-Mehrwegsysteme investiert. Das Dosenpfand sichert 250.000 von Mehrweg abhängige Arbeitsplätze in Deutschland."
"Hersteller und Getränkehandel stellen sich bereits auf die feststehende Pfandpflicht für Einweggetränkeverpackungen ein", betonte der Vorsitzende des Verbandes des Deutschen Getränkeeinzelhandels, Wolfgang Brügel. Getränkekonzerne wie Coca-Cola hätten in ihren neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen gegenüber ihren Abnehmern bereits Regelungen zur Umsetzung der Pfandpflicht getroffen.
Für die Deutsche Umwelthilfe e.V. sprach deren Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch, Bundesumweltminister Jürgen Trittin den Dank für seinen konsequenten Einsatz zum Schutz des Mehrwegsystems aus. "Nun ist das Dosenpfand nicht mehr aufzuhalten". Zu der für Freitag angekündigten Verfassungsklage der Dosenlobby sagte Resch: "Die Anrufung des Bundesverfassungsgerichts hat keine aufschiebende Wirkung und ist ein zweckloser Versuch der Dosenlobby, ihr Recht auf Vermüllung der Landschaft durchzusetzen. Sie werden damit scheitern". Als Folge der Einführung eines Pflichtpfandes auf Getränkedosen und Einwegflaschen rechnet die Deutsche Umwelthilfe mit einem schnellen Wiederanstieg der Mehrwegquote auf mind. 65 Prozent. Diese Prognose deckt sich überraschenderweise mit internen Berechnungen von ALDI, REWE und TENGELMANN/PLUS, die in ihrer Klageschrift gegen das Dosenpfand konkret einen Umsatzrückgang von 15% im Einwegbereich und eine Verlagerung dieser Umsätze hin zu Getränke-Fachmärkten erwarten. "Einen besseren Beweis für die Lenkungswirkung kann es wohl kaum geben", so Resch.
(Genauer Wortlaut der entsprechenden Passage der Klageschrift im abgeschlossenen Verwaltungsgerichtsverfahrens - Seite 35: "Bei den betroffenen Warengruppen Bier, Wasser, Wein wird nach Schätzungen der Antragstellerin Ziff. 11 (PLUS Warenhandelsgesellschaft) ein Umsatzrückgang von ca. 15 % erwartet. Da die in Einwegverpackungen abgefüllten Getränke häufig Convenience-Produkte sind, ist dieser Umsatzverlust zum Teil darauf zurückzuführen, dass die Produkte gar nicht mehr gekauft werden. Zum anderen wird eine Verlagerung der Umsätze aus dem Einzelhandel der Antragstellerinnen 10 bis 15 (REWE, PLUS, ALDI, REAL und KAUFLAND) zu Getränke-Fachmärkten erwartet, die den zu erwartenden Handling-Aufwand besser bewältigen können.")
Für Rückfragen: Günther Guder, Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V. Humboldtstr. 7, 40237 Düsseldorf Tel. mobil: 0172 2424950, Tel. 0211/683938 Fax. 0211 683602, Email: GFGH_Verbaende@compuserve.com
Wolfgang Brügel, Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels e.V. Laufamholzstraße 314a, 90482 Nürnberg Tel. 0911/502665, Fax. 0911/5048154
Roland Demleitner, Bundesverband mittelständischer Privatbrauereien e.V. Justus-Staudt-Straße 2, 65555 Limburg, Tel. mobil: 0171 5311444, Tel. 06431/52048, Fax. 06431/53612, Email: roland.demleitner@oms.de
Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e.V. und Deutscher Naturschutzring e.V. Güttinger Str. 19, 78315 Radolfzell, Tel. mobil: 0171 3649170 Tel. 07732/9995-0, Fax. 07732/9995-77, Email: info@duh.de
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