Energiesparlampen mit zu viel Quecksilber: Deutsche Umwelthilfe warnt vor Billigware von Kleinstverkäufern bei Onlineportalen Ebay und Amazon
Berlin (ots)
Laboranalysen im Auftrag der DUH ergaben auffällig viele Grenzwertüberschreitungen von Quecksilber in Energiesparlampen der Onlinemarktplätze eBay und Amazon - Onlineportale bieten unseriösen Verkäufern eine Plattform, um ihre Ramschprodukte ungehindert auf den Markt zu bringen - DUH fordert Amazon und Ebay auf, den ordnungswidrigen Vertrieb von Energiesparlampen mit zu viel Quecksilber zu beenden - DUH empfiehlt Verbrauchern den Kauf von Qualitätslampen und Beratung im Fachhandel
Auf Onlinemarktplätzen wie Ebay und Amazon verkaufte Energiesparlampen enthalten häufig mehr Quecksilber als erlaubt. Dies ist das Ergebnis aktueller Untersuchungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Von einem akkreditierten Labor durchgeführte Analysen im Auftrag der DUH ergaben, dass neun von vierundzwanzig bei den Internetportalen Ebay und Amazon gekaufte Lampentypen Überschreitungen des gesetzlichen Quecksilbergrenzwertes von 2,5 Milligramm aufwiesen. Mehr als 37 Prozent der erworbenen Lampen hätten nicht angeboten werden dürfen und stellen eine Gefahr für Verbraucher und die Umwelt dar. Die DUH fordert die Plattformbetreiber Ebay und Amazon dazu auf, den ordnungswidrigen Vertrieb ungeeigneter Energiesparlampen zu stoppen und für die Zukunft auszuschließen. Verbrauchern empfiehlt der Umweltschutzverband, sich im Fachhandel beraten zu lassen und nur Qualitätsprodukte zu kaufen.
Energiesparlampen sind im Normalbetrieb ungefährlich und ungiftig. Technisch bedingt beinhalten sie jedoch eine geringe Menge Quecksilber, die im Fall eines Bruchs freigesetzt werden kann. Der Grenzwert für Quecksilber in Energiesparlampen wurde zum 1. Januar 2013 europaweit auf 2,5 Milligramm pro Lampe gesenkt. "Hohe Quecksilberwerte in Energiesparlampen sind kein Zufall, sondern lassen sich auf billige und unpräzise Produktionsverfahren zurückführen. Durch die verantwortungslosen Praktiken Einzelner gerät eine Lichttechnologie in Verruf, die effizient und klimafreundlich ist", kritisiert der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Laut Resch ist es deshalb besonders wichtig, große Verkaufskanäle ordnungswidriger Produkte, wie die Onlineplattformen Amazon und Ebay, zur Verantwortung zu ziehen.
"Amazon und Ebay müssen dafür sorgen, dass über ihre Portale keine gesetzwidrigen Produkte verkauft werden, die Verbraucher gefährden können. Unseriöse Kleinstverkäufer müssen konsequent gesperrt und der Verkauf mehrfach auffälliger Lampenserien gestoppt werden. Onlineportale dürfen unseriösen Verkäufern und Betrügern keine Plattform für den Handel mit unzulässigen Waren bieten", sagt Resch. Ebay hat der DUH inzwischen mitgeteilt, dass Angebote beanstandeter Lampen mit zu viel Quecksilber beendet wurden. Die DUH kündigt weitere Testkäufe von Energiesparlampen, die Untersuchung deren Quecksilbergehalts und die rechtliche Verfolgung festgestellter Verstöße an.
An die Lampenhersteller und Händler appelliert der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer, den Kritikern von Energiesparlampen nicht durch "die Vermarktung von Ramschware" Argumente zu liefern. "Energiesparlampen weisen mit bis zu 20.000 Betriebsstunden eine besonders lange Lebensdauer auf und sparen im Vergleich zu Halogenlampen sehr viel Energie ein. Weil beim Energiesparen auch die Produktsicherheit nicht zu kurz kommen darf, sollten Verbraucher auf Qualitätsware im Fachhandel setzen und sich ausführlich beraten lassen". Neben Energiesparlampen bieten auch LEDs die Möglichkeit einer besonders energieeffizienten Beleuchtung.
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Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft DUH
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