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Initiative "KEIN DIESEL OHNE FILTER" gestartet
Automobilindustrie soll ab Sommer 2003 nur noch Dieselfahrzeuge mit Rußfilter verkaufen

Berlin (ots)

Ein breites gesellschaftliches Bündnis aus
Umweltverbänden, Automobil- und Verkehrsclubs, Gesundheitsexperten
und Kinderschutzorganisationen hat heute in Berlin die Initiative
"KEIN DIESEL OHNE FILTER" ins Leben gerufen. Dieselfahrzeuge sollen
ab Sommer 2003 grundsätzlich nur noch mit Rußfilter oder einer
gleichwirksamen Technologie verkauft werden. Zur Begleitung der
Markteinführung soll die Dieselrußfilterung Mitte 2003 steuerlich
gefördert werden.
Unterstützer des breiten gesellschaftlichen Bündnisses sind die
Deutsche Umwelthilfe e.V., der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der
Deutsche Kinderschutzbund, der Deutsche Naturschutzring (DNR), der
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der
Naturschutzbund Deutschland (NABU) sowie als wissenschaftlicher
Berater der Initiative die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der
ADAC begleitet die Initiative technisch.
Schwere Vorwürfe richteten die Organisationen an die deutsche
Automobilindustrie. Im Gegensatz zu französischen und italienischen
Automobilherstellern verweigere sie sich der Markteinführung der
Dieselrußfilter. In einem am Montag in Berlin veröffentlichten Brief
an die Automobilfirmen wurden diese aufgefordert, ab dem 1. Juli 2003
nur noch Dieselfahrzeuge mit Rußfiltern oder vergleichbar wirksamen
Technologien zu verkaufen. Darüber hinaus sollen für Altfahrzeuge
Nachrüstsätze entwickelt und angeboten werden.
Analog zur Einführung des Katalysators, soll die
Dieselrußfiltertechnologie steuerlich gefördert werden. Jürgen Resch,
Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe als Koordinator des
Aktionsbündnisses, fordert hierzu von der Bundesregierung, in
Abstimmung mit den Bundesländern das Kraftfahrzeug-Steuergesetz
dahingehend zu verändern, dass der Steuervorteil für Neufahrzeuge mit
Dieselrußfilter bei 300 ¤ liegt, für Altfahrzeuge bei 600 EURO. Durch
eine höhere Besteuerung von Dieselfahrzeugen ohne Filtertechnologie
soll die Förderung insgesamt aufkommensneutral gestaltet werden.
Der ADAC, der die Initiative technisch begleitet, führte mit dem
Umweltbundesamt einen Langzeittest durch. "Wir haben einen Pkw mit
Rußfilter über eine Distanz von 80.000 km getestet, mit dem
eindeutigen Ergebnis, dass praktisch keine Partikel mehr ausgestoßen
wurden. Negative Folgen für Verbrauch und Lebensdauer des Motors
waren nicht feststellbar", so Dr. Axel Friedrich vom Umweltbundesamt.
Rußfilter, welche die Pkw-bedingten Rußemissionen um das
10.000-fache reduzieren, werden durch die Automobilhersteller
Peugeot, Citroen und Fiat bereits heute erfolgreich eingesetzt. "Es
ist schlicht skandalös, dass besonders die deutschen Autohersteller
seit über 15 Jahren mit den gleichen, schwachen Argumenten die
Einführung des Partikelfilters blockieren" sagt Gerd Lottsiepen,
Umweltexperte des Verkehrsclub Deutschland (VCD).
Stefan Bundscherer, Sprecher des BUND e.V., erläutert die
gesundheitlichen Folgen der Dieselrußbelastung: "Dieselruß tötet, der
Filter aber rettet Leben. Mit einer klaren Entscheidung pro oder
contra Rußfilter hält die Bundesregierung den Schlüssel in der Hand,
jährlich 8000 Lungenkrebsfälle zu vermeiden."
Dr. Dieter Schwela, wissenschaftlicher Berater der Initiative von
der Weltgesundheitsorganisation WHO, hebt insbesondere die Gefahren
der Dieselpartikel für Kinder hervor: "Kinder sind den
Dieselpartikeln schutzlos ausgeliefert, da die Dieselpartikel auf
Kopfhöhe der Kinder emittiert werden. Zudem ist die Lungenabwehr bei
Kindern noch nicht voll entwickelt, und die Dieselpartikel gelangen
somit schneller in den Blutkreislauf." Daher müssen besonders die
Kinder vor den Gefahren des Dieselrußes geschützt werden", appelliert
die Allianz an die Adresse der Automobilindustrie und der Politik.
Vor diesem Hintergrund verlangt die Initiative "KEIN DIESEL OHNE
FILTER" die steuerliche Förderung des Rußfilters spätestens zum 1.
Juli 2003. Die Automobilindustrie wurde zugleich aufgefordert, zur
Einführung des Rußfilters bis zum 20. Dezember 2002 verbindlich
Stellung zu beziehen. Diese Auskunft wird in einer Marktübersicht
über "saubere Dieselfahrzeuge" Anfang Januar 2003 als Basis für
Kaufentscheidungen veröffentlicht.

Kontakt:

Deutsche Umwelthilfe e.V.
Jürgen Resch
Güttinger Str. 19
D-78315 Radolfzell
Tel.: 07732/9995-0
Fax.: 07732/9995-77
E-mail: info@duh.de
Internet: www.duh.de

Original content of: Deutsche Umwelthilfe e.V., transmitted by news aktuell

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