Regeln für nachhaltige Investments müssen sauber bleiben: Deutsche Umwelthilfe fordert Ausschluss von Erdgas aus der EU-Taxonomie
Berlin (ots)
- EU-Regeln für nachhaltige Finanzierung drohen durch Gas-Lobby aufgeweicht zu werden: Erdgas-Kraftwerke sollen als grünes Investment zählen
- Gemeinsam mit 130 europäischen Umweltorganisationen fordert die DUH, fossile Projekte aus der EU-Taxonomie auszuschließen
- Zuständiger Bundesfinanzminister Olaf Scholz muss sich in den abschließenden Verhandlungen klar gegen Erdgas positionieren
In einem heute veröffentlichten gemeinsamen Brief fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zusammen mit 130 europäischen Umweltorganisationen, fossiles Erdgas aus der EU-Taxonomie weiter auszuschließen. Die EU-Taxonomie beschreibt die Regeln für nachhaltige Investments in der Privatwirtschaft. Sie soll mehr Transparenz schaffen und privates Kapital für die Umsetzung des Green Deal der EU mobilisieren. In einem neuen, nun bekannt gewordenen Entwurf der EU-Kommission wird der Neubau von Erdgas-Kraftwerken ebenfalls als grünes Investment bezeichnet, insbesondere wenn es sich um Kraftwärmekopplungs-Anlagen handelt, die vor 2025 Kohlekraftwerke ersetzen. Die DUH sieht darin einen Widerspruch zum weiteren Ausbau von Erneuerbaren Energien und echten grünen Investments. Auch Atomkraft muss weiter aus der Taxonomie ausgeschlossen bleiben.
DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner: "Erdgas ist ein fossiler Energieträger, seine Nutzung ist Teil des Problems, nicht der Lösung. Um die Klimakrise zu bewältigen, müssen wir deshalb nicht nur schneller aus der Kohle aussteigen, sondern auch die Nutzung von Erdgas so schnell wie möglich herunterfahren. Nur Investitionen in Effizienz, Erneuerbare Energien, grünen Wasserstoff und Stromnetze tragen zur Energiewende bei. Die Aufnahme von Erdgas-Kraftwerken in EU-Regeln für nachhaltige Finanzierung heftet dieser fossilen Energie ein grünes Label an. Auch zerstört es die Glaubwürdigkeit und den Nutzen der Taxonomie. Wir fordern deshalb die Bundesregierung und allen voran den zuständigen Bundesfinanzminister Olaf Scholz auf, die Taxonomie sauber zu halten und sich für einen Ausschluss von Erdgas einzusetzen."
Die EU-Kommission hat den Entwurf der Taxonomie dem Finanzministerrat und dem EU-Parlament zugeleitet. Beide Institutionen müssen dem Entwurf nun zustimmen.
Links:
Hier finden Sie den gemeinsamen Brief: http://l.duh.de/p210323a
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz
0160 433 4014, zerger@duh.de
DUH-Pressestelle:
Matthias Walter, Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe
Original content of: Deutsche Umwelthilfe e.V., transmitted by news aktuell