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Versteckte Klimakiller in der Klimaanlage: Deutsche Umwelthilfe fordert schnellstmöglichen Umstieg auf natürliche Kältemittel

Berlin (ots)

  • Umstieg auf natürliche Kältemittel kann bis 2030 europaweit 100 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente einsparen
  • Revision der europäischen F-Gas Verordnung muss schnellstmöglichen Ausstieg aus Verwendung von synthetischen Kältemitteln festlegen
  • DUH fordert direkten Umstieg auf natürliche Kältemittel und Verbot von F-Gasen, die Klima und Umwelt massiv belasten

Gerade an heißen Sommertagen freut man sich über Klimaanlagen, im Supermarkt sind kalte Waren aus dem Kühlregal selbstverständlich und Wärmepumpen heizen verlässlich das Eigenheim. Dabei stecken in vielen dieser Anlagen noch immer extrem klimaschädliche fluorierte Gase als Kältemittel. Dies gilt auch für Schaltanlagen in der Energieversorgung, in denen das extrem klimawirksame SF6 zum Einsatz kommt. Diese Gase besitzen ein Treibhauspotential, das mitunter tausendfach höher ist als das von CO2. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) betont deshalb das enorme Klimaschutzpotential natürlicher Kältemittel. Anlässlich der anstehenden Revision zur Regulierung dieser sogenannten F-Gase auf EU-Ebene und zum "World Refrigeration Day" am 26. Juni fordert die DUH verbindliche Vorgaben zum raschen Ausstieg aus klima- und umweltschädlichen synthetischen Kältemitteln. Ein schneller Umstieg auf natürliche Alternativen lohnt sich: Bis 2030 könnten laut Umweltbundesamt europaweit mehr als 100 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden.

"Dort, wo es natürliche Kältemittel als Alternative gibt, müssen klimaschädliche synthetische Kältemittel verboten werden. Dies gilt etwa für Wärmepumpen und im Supermarkt. Für andere Bereiche wie beim Transport, in denen es noch keine guten natürlichen Alternativen gibt, braucht es verstärkte Anstrengungen für Innovationen. Dazu sind klare Regelungen und strenge Übergangsfristen erforderlich. Die Zeit drängt, denn die Problematik führt in eine Abwärtsspirale: Emissionen von klimaschädlichen Kältemitteln tragen zum Klimawandel bei, was wiederum mehr Kühlung und damit größere Kältemittelmengen zur Folge hat. Deswegen müssen wir jetzt dringend auf natürliche Alternativen umschwenken. Dies kann einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der verbindlichen Klimaschutzziele leisten", sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Der Ausstieg von F-Gasen muss laut DUH direkt zu natürlichen Kältemitteln führen. Dazu Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsexperte: "Ähnlich wie nach dem Verbot von klimaschädlichen FCKW, die die Ozonschicht beschädigen, treibt die Chemieindustrie erneut synthetische Kältemittel voran. Diese haben zwar ein geringeres Treibhauspotential, bilden dafür aber nachweislich problematische Abbauprodukte wie Trifluoressigsäure (TFA). TFA ist bereits ins Grund- und Trinkwasser gelangt und kann derzeit nicht mit verhältnismäßigem Aufwand aus dem Wasserkreislauf entfernt werden. Auch in Bier und Wein wurde TFA bereits nachgewiesen. Trinkwasserversorger schlagen bereits Alarm und fordern ein Verbot des Kältemittels R1234yf, das in Autoklimaanlagen zum Einsatz kommt und sich zu 100 Prozent in TFA umwandelt. Anstatt direkt auf klima- und umweltfreundlichere Kältemittel umzusteigen, werden aktuell die Interessen der Chemieindustrie bedient. Natürliche Alternativen wie CO2, Propan oder Luft sind für viele Bereiche marktreif und sehr effizient. Es gibt keine Ausreden mehr."

Hintergrund:

Die synthetischen F-Gase haben einen breiten Anwendungsbereich, werden allerdings am häufigsten als Kältemittel in Klima- und Kälteanlagen eingesetzt. Aufgrund ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften haben sie extrem große Treibhauspotentiale. Je nach F-Gas ist die Klimawirkung bis zu 24.000-mal größer als die von CO2. Emissionen entstehen bei ihrer Herstellung, bei der Befüllung von Kälteanlagen und während deren Betrieb durch Leckagen sowie bei der Entsorgung der Gase.

Links:

Mehr zum Thema Kältemittel: https://www.duh.de/projekte/kaeltemittel/

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH
0171 3649170, resch@duh.de

Dr. Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsberater
0157 7152163, axel.friedrich.berlin@gmail.com

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

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