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EU-Parlament stimmt gegen strengere CO2-Flottengrenzwerte für Autos: Bundesregierung muss sich jetzt in Brüssel für schnelleren Verbrennerausstieg einsetzen

Berlin (ots)

Das EU-Parlament hat sich heute dagegen ausgesprochen, Autohersteller zu mehr CO2-Reduktion bei Neuwagen zu verpflichten. Stattdessen will das Parlament den Vorschlag der EU-Kommission umsetzen, der eine CO2-Minderung von 55 Prozent bis 2030 und ein Ende der Neuzulassung von Autos mit Verbrennungsmotor erst 2035 vorsieht. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert diese Entscheidung als inkompatibel mit den Klimazielen.

Dazu Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Dieses Abstimmungsergebnis im EU-Parlament ist ein herber Rückschlag für den Klimaschutz im Verkehr und torpediert alle Bemühungen, Europa schneller von fossilem Öl unabhängig zu machen. Mit den laxen Vorgaben der Kommission droht der komplette Stillstand bei der Antriebswende für den Rest des Jahrzehnts. Der Verbrennerausstieg ist der richtige Schritt, kommt 2035 aber viel zu spät: Die eskalierende Klimakrise lässt uns nicht die Zeit, noch weitere 13 Jahre Millionen neue Verbrenner-Autos auf Europas Straßen zu spülen, die dann wiederum 15 Jahre oder noch länger auf klimaschädlichen Sprit angewiesen sind. Die Mitgliedstaaten müssen jetzt im EU-Rat umso mehr auf eine deutliche Verschärfung der Vorgaben drängen: Der CO2-Ausstoß bei Neuwagen muss bis 2025 um 45 Prozent sinken und es braucht ein festes Zwischenziel in 2027. Ab 2030 dürfen in Europa keine neuen Verbrenner mehr zugelassen werden. Deutschland droht nach wie vor die verbindlichen CO2-Sektorziele für den Verkehr in jedem Jahr bis 2030 zu verfehlen. Deshalb muss insbesondere die Bundesregierung jetzt ihr ganzes Gewicht in die Brüsseler Waagschale werfen."

Wissenschaftliche Berechnungen zeigen, dass die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Vorgaben zu lax sind und den enormen Ölverbrauch sowie die hohen CO2-Emissionen im Straßenverkehr kaum drosseln können. Die verbindlichen Klimaziele Deutschlands sowie der EU und ein angemessener Beitrag der EU zur Einhaltung des 1,5-Grad-Limits rücken damit mehr denn je außer Reichweite.

Link:

Berechnungen des International Council on Transportation (ICCT) zum Klimaeffekt der EU-Vorgaben: https://ots.de/xD8Xie

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 364917, resch@duh.de

DUH Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de

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