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Weitere Handelsketten stoppen Verkauf von Pyrotechnik: Deutsche Umwelthilfe veröffentlicht Umfrage und fordert endgültiges Aus für Silvester-Böllerei

Berlin (ots)

  • DUH hat 61 Handelsunternehmen befragt: drei weitere große Baumarktketten und ein Großhandel verzichten auf den Verkauf von Feuerwerk
  • Insgesamt 20 Händler mit Verkaufsstopp: Klarer Abwärtstrend spiegelt Mehrheitswillen der Bevölkerung für ein Ende der archaischen Silvester-Böllerei wider
  • Gewinnmaximierung über Schutz von Gesundheit und Umwelt: Discounter wie Aldi und Lidl halten trotzdem fest an Verkauf von Pyrotechnik
  • Mitmachaktion #böllerciao: DUH ruft Menschen auf, unter www.duh.de/boellerfrei offenen Brief an Innenministerin Faeser zu unterzeichnen

Immer mehr Handelsunternehmen in Deutschland verbannen Pyrotechnik aus ihrem Sortiment. Das ergibt eine Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH). 20 von 61 befragten Unternehmen erhalten die "Grüne Karte" für einen verantwortungsvollen Verkaufsstopp von Schwarzpulverprodukten zu Silvester. Zum Vergleich: 2020 waren es nur sieben. Diese Entwicklung spiegelt das zunehmende Bewusstsein der Unternehmen für die verheerenden Auswirkungen der Silvester-Böllerei wider.

Zudem entspricht es auch dem Stimmungstrend in Deutschland weg von der archaischen Böllerei: Laut einer repräsentativen Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg aus diesem Jahr sprechen sich 59 Prozent der Bevölkerung für ein Verbot des privaten Silvester-Feuerwerks aus. Die DUH fordert ein endgültiges Verbot der Silvester-Böllerei und ruft Bürgerinnen und Bürger auf, unter http://www.duh.de/boellerfrei einen offenen Brief an Innenministerin Faeser zu unterzeichnen.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Der letzte Jahreswechsel hat die schlimmsten Befürchtungen übertroffen. Tausende Tiere wurden in Panik versetzt, hunderte Einsatzkräfte mit Pyrotechnik beschossen und tausende Menschen durch Böller verletzt. Es ist gut, dass auch immer mehr Handelsunternehmen ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft ernst nehmen und auf den Verkauf von Pyrotechnik verzichten. Innenministerin Nancy Faeser aber stellt sich stur und ignoriert das Problem einfach. Dabei könnte sie im Handumdrehen ein Verbot umsetzen. Wir rufen alle Menschen auf, bei der Aktion #böllerciao mitzumachen und mit einer Unterschrift Druck zu machen für ein böllerfreies Silvester - ein für alle Mal!"

Die Händlerumfrage der DUH zeigt zwar eine positive Entwicklung, lässt aber noch lange keinen Grund zur Entwarnung erkennen. 35 Unternehmen, darunter große Discounter wie Aldi oder Lidl, haben eine "Rote Karte" erhalten. Sie alle halten daran fest, Pyrotechnik zu verkaufen - entgegen aller Warnungen von Ärztevertretern, der Gewerkschaft der Polizei sowie Umwelt- und Tierschutzorganisationen. Archaische Feuerwerksraketen und Böller auf Basis von Schwarzpulver führen jedes Jahr zur jeweils höchsten Luftbelastung des Jahres. Sie schädigen Millionen Haus- und Wildtiere, verschmutzen die Umwelt mit tausenden Tonnen Müll, führen zu tausenden zum Teil lebensbedrohlichen Verletzungen und im schlimmsten Fall sogar zu Todesfällen. Auch Angriffe mit Böllern auf Einsatzkräfte sind in vielen Städten leider keine Seltenheit mehr.

Hintergrund:

Dem breiten Bündnis für ein böllerfreies Silvester gehören neben der DUH 21 weitere Organisationen an: Bundesärztekammer, Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Bundesverband Tierschutz, Deutscher Naturschutzring (DNR), Deutscher Tierschutzbund, Deutsche Tinnitus-Liga, Gewerkschaft der Polizei, Bundesverband Bürohunde, Jane Goodall Institut Deutschland, Bundesverband Menschen für Tierrechte, Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg, NaturFreunde Deutschlands, PETA Deutschland, Pro Wildlife, TASSO, Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft, Tierschutznetzwerk Kräfte Bündeln, VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz, das Haustierregister FINDEFIX. Erst kürzlich sind außerdem die Retinologische Gesellschaft und die Welttierschutzgesellschaft dem Bündnis beigetreten.

Links:

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

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