Deutsche Umwelthilfe reicht Widerspruch gegen Betrieb der LNG-Terminalschiffe vor Rügen ein
Berlin (ots)
- DUH legt Widerspruch gegen Betriebsgenehmigung für geplante LNG-Terminalschiffe ein und kündigt Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht an
- Schutz von Natur und Bevölkerung durch Betreiberfirma aus Sicht der DUH weiterhin nicht gewährleistet
- Klimaschaden der fossilen Terminalschiffe doppelt so hoch wie Emissionen des besonders klimaschädlichen Braunkohlekraftwerks Jänschwalde
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat heute offiziell Widerspruch gegen die Betriebsgenehmigung für zwei LNG-Terminalschiffe auf Rügen eingereicht. Die DUH bemängelt, dass die Betreiberfirma Deutsche Regas es nach Auffassung der DUH unverändert versäumt hat, Gefährdungsszenarien systematisch zu ermitteln und zu bewerten. Die nun durch das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern (StALU VP) ausgestellte Betriebsgenehmigung ist nach Auffassung der DUH demnach lückenhaft und kann dem Schutz der Bevölkerung und der Natur etwa vor Brand- oder Explosionsrisiken nicht ausreichend Sorge tragen. Der Klimaschaden der Terminalschiffe ist zudem immens: Durch den Betrieb würden jedes Jahr bis Ende 2043 Emissionen von bis zu 30 Millionen Tonnen CO2 entstehen. Das ist in etwa doppelt so viel wie der jährliche CO2-Ausstoß des besonders klimaschädlichen Braunkohlekraftwerks Jänschwalde, das 2028 abgeschaltet werden soll. Das StALU VP hat einen vollständig unbeschränkten Betrieb mit fossilem LNG/Erdgas bis Ende 2043 zugelassen.
DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner dazu: "Die Terminalschiffe werden nicht benötigt, denn eine Gasmangellage ist schon seit Langem nicht mehr gegeben. Der Schaden am Klima und den sensiblen Meeresschutzgebieten vor Rügen ist jedoch enorm. Allein die Verbrennung des importierten Gases würde jedes Jahr weit mehr CO2 ausstoßen als ein großes Kohlekraftwerk. Dazu kommt, dass das importierte Gas mittels Fracking abgebaut wird und damit bereits in der Produktion riesigen Schaden für Mensch und Natur anrichtet. Wir kämpfen deshalb auch weiterhin konsequent gegen dieses fossile Megaprojekt und die damit einhergehende Industrialisierung der Ostsee. Wir werden notfalls erneut vor Gericht ziehen, um unser Klima und das Meer zu schützen."
Hintergrund:
Der Widerspruch bezieht sich auf die vom Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern erstellte immissionsschutzrechtliche Genehmigung der LNG-Terminalschiffe im Hafen von Mukran auf Rügen. Im Hafen von Mukran sollen zwei fossile Terminalschiffe für den Import von Flüssigerdgas installiert werden, um von dort aus durch eine 50 Kilometer lange Pipeline, die durch mehrere Meeresschutzgebiete verläuft, Erdgas in das Erdgasnetz am Festland einzuspeisen. Eine Klage der DUH gegen die Pipeline hatte das Bundesverwaltungsgericht zuletzt abgewiesen.
80 Prozent des von Deutschland bezogenen LNG ist Frackinggas aus den USA. Fracking gilt als die klima-, umwelt- und gesundheitsschädlichste Produktionsweise von fossilem Gas. Frackinggas geht mit extrem hohen Vorkettenemissionen, Erdbebengefahr und Chemikalieneinteilung in Grund- und Trinkwasser einher.
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.x.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe,
www.instagram.com/umwelthilfe, www.linkedin.com/company/umwelthilfe,
www.tiktok.com/@umwelthilfe,
www.bsky.app/profile/umwelthilfe.bsky.social
Original content of: Deutsche Umwelthilfe e.V., transmitted by news aktuell