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Mehrweg-Ideen aus und für Glas

Berlin (ots)

Deutsche Umwelthilfe und Stiftung Initiative
Mehrweg verleihen Mehrweg-Innovationspreis für herausragende 
Neuentwicklungen im Bereich umweltfreundlicher Mehrwegsysteme. Im 
Fokus der Ehrung unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des 
Umweltbundesamts, Andreas Troge, steht in diesem Jahr der 
Traditions-Werkstoff Glas.
Erstmals zeichneten am heutigen Montag die Stiftung Initiative 
Mehrweg (SIM) und die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) gemeinsam 
innovationsfreudige Unternehmen aus dem Mehrweg-Getränkesektor aus. 
Im Beisein des Präsidenten des Umweltbundesamtes und 
Preis-Schirmherrn, Prof. Dr. Andreas Troge, wurden die Ehrenpreise im
Rahmen eines Festakts in den DUH-Räumlichkeiten am Hackeschen Markt 
in Berlin von dem früheren Umweltstaatssekretär und 
SIM-Geschäftsführer Clemens Stroetmann und DUH-Bundesgeschäftsführer 
Jürgen Resch übergeben.
Mit dem Mehrweg-Innovationspreis 2006 ausgezeichnet wurde die 
Adelholzener Mineralquellen GmbH, Bad Adelholzen und die Firma 
Logipack in Stralsund.
Prof. Troge sagte in seiner Ansprache, dass das Konsumverhalten 
der Verbraucherinnen und Verbraucher wesentlich vom Angebot bestimmt 
werde: "Hier ist die Innovationsfreude und Kreativität der Wirtschaft
gefragt: Wir brauchen alltagstaugliche Produkte, die es uns möglich 
machen, nachhaltig zu konsumieren."
DUH-Vorstand Christian Arns hob in seiner Würdigung der 
Preisträger hervor, dass der Termin der Verleihung des 
Mehrweg-Innovationspreises gut gewählt sei. "Unmittelbar vor dem 
Start in die letzte Umsetzungsphase des so genannten Dosenpfands am 
1. Mai 2006 rückt der Kernanspruch der lange umkämpften 
Pfandregelung, nämlich die Stärkung umweltfreundlicher 
Mehrweg-Systeme, endlich wieder in den Fokus. Glas-Mehrweg-Systeme 
sind nicht nur ökologisch vernünftig, sie bürgen darüber hinaus für 
eine hohe Produktqualität, für traditionelle Alltagskultur und nicht 
zuletzt für den Erhalt einer einzigartigen regionalen 
Getränkevielfalt." Über 1000 verschiedene Brauereien füllten das 
deutsche Nationalgetränk in nur etwa eine Handvoll unterschiedlicher 
Standardflaschen ab, rund 250 Brunnen nutzten bundesweit die gleichen
Flaschenpools für ihre Mineralwässer und 440 Saftkeltereien hätten 
sich auf die standardisierte Ein-Liter-Glasflaschen verständigt. 
Gleichmacherei? Im Gegenteil, gerade aus dem Zusammenschluss kleiner 
und mittelständischer Abfüller mit sehr unterschiedlichen Produkten 
in gemeinsamen Flaschenpools wachse seit Jahrzehnten die weltweit 
einzigartige, heimische Getränkevielfalt.
SIM-Geschäftsführer Stroetmann erklärte, der 
Mehrweg-Innovationspreis sei ausgelobt worden, um Abfüller und 
Logistiker innerhalb der bewährten Mehrweg-Strukturen zu 
außergewöhnlichen Innovationsleistungen zu motivieren. Stroetmann: 
"Tradition und Innovation: was auf den ersten Blick wie ein 
Widerspruch aussieht, gehört in der Realität zusammen. Ganz besonders
in einem Umfeld, in dem Discounter und Getränkeriesen der Ex und 
Hopp-Branche mit Kampfpreisen auf die Jagd nach Marktanteilen gehen, 
muss dem Bewährten und ökologisch Vernünftigen mit neuen Ideen das 
Vorurteil der Unmodernität genommen werden."
Die Preisträger hatten sich gegen hochkarätige Konkurrenz 
durchgesetzt - etwa gegen innovative Flaschen der Saftkelterei 
Schlör, ein Glasflaschenkonzept für Mineralwässer der Firma 
Hornberger Urquell, reizvolle und raumsparende Glas-Six-Packs mit 
rechteckigem Flaschenquerschnitt zweier Designerinnen des 
Unternehmens "Owens Illinois", vormals BSN Glas oder ein 
hochtechnisiertes Sortierkonzept der Brauerei Veltins.
"All zu oft geht heute bei Verbrauchern und Verbraucherinnen 
Convenience vor Qualität", erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen 
Resch bei der Verleihung des Mehrweg-Innovationspreises an die 
Projekt-Managerin der Adelholzener Mineralbrunnen GmbH, Carolin 
Handel. Insbesondere im Mineralwasser-Segment sei "der Hang zum 
leichten Getränk" in den letzten Jahren ein zentrales Motiv gewesen, 
sich von der Mehrweg-Glasflasche zu verabschieden. "Der Adelholzener 
Kasten ist eine pfiffige und elegante Idee, um diesem Trend mit einem
trage- und rückenfreundlichen Konzept entgegenzutreten", so Resch.
Der preisgekrönte Adelholzener Kasten ist mit zwei Mittelgriffen 
ausgestattet. Beim Anheben an diesen Griffen bewirkt ein neuartiger 
Mechanismus, dass sich der Kasten automatisch in zwei Teile 
auftrennt. Dadurch entstehen zwei Sechser-Kastenteile, die sich 
bequem - nicht nur von Kraftprotzen - transportieren lassen. Darüber 
hinaus ist jede der neuen Flaschen um etwa 55 Gramm leichter als ihre
Vorgängerin.
Stroetmann gratulierte der Logipack GmbH zu ihrem preisgekrönten 
Konzept: "Auch das Logipack-System reagiert auf veränderte 
Verbraucher-Gewohnheiten, indem es Mehrweg auf elegante Weise für 
kleine Verkaufsstellen attraktiv macht." Der Trend gehe im Alltag weg
vom Vorratseinkauf hin zum "nebenbei-Shopping" an der Tankstelle oder
unterwegs am Kiosk. In diesen Geschäften seien bisher 
Einweg-Verpackungen die uneingeschränkten Marktführer.
Das Logipack-System sorgt für einen vereinfachten Hin- und 
Rücktransport von Mehrweg-Six-Pack-Gebinden oder auch Einzelflaschen 
vom Abfüller zur Verkaufsstelle. Außerdem lassen sich die Produkte 
mit dem neuartigen System auf ansprechende und flexible Weise auch in
kleinen Läden präsentieren. Markus Berberich, Geschäftsführer der 
Stralsunder Brauerei nahm den Preis entgegen.
DUH und SIM appellierten an alle Abfüller und Logistiker die 
Glas-Mehrweg-Systeme zu pflegen und ideenreich weiter zu entwickeln. 
Gleichzeitig mahnte Resch die Verbraucherinnen und Verbraucher vor 
Gedankenlosigkeit: "Niemand muss Ökologe sein, um sich für Mehrweg zu
entscheiden. Aber was uns mit unserer einzigartigen regional 
gebundenen Getränkevielfalt verloren geht, wenn die Getränkemultis 
die Märkte unter sich aufteilen, werden viele erst merken, wenn es zu
spät ist."
Die Verleihung des Mehrweg-Innovationspreises wird vom 
Aktionsforum Glasverpackung und der Genossenschaft Deutscher Brunnen 
(GDB) unterstützt.
Pressefotos der Verleihung sind bei der DUH auf Anfrage 
erhältlich.
Für Rückfragen:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V.,(DUH),
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, (www.duh.de), Tel.: 030/258986-0, 
mobil: 0171/3649170, Email:  resch@duh.de
Clemens Stroetmann, Geschäftsführer Stiftung Initiative Mehrweg, 
Staatssekretär a.D., Eichenweg 11, 14557 Wilhelmshorst, 
Tel.: 033205/24037, Fax: 033205/24038, E-Mail:  Choch4@t-online.de
Eva Leonhardt, Projektleiterin Kreislaufwirtschaft der DUH, 
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030/258986-12, 
Fax: 030/258986-19, mobil: 0151/16716545, 
E-Mail:  leonhardt@duh.de

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