Regionale Markengetränke - am besten in Glas-Mehrwegflaschen
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Berlin, Radolfzell, Bad Wurzach (ots)
Markenabfüller Randegger Ottilienquelle und Schlör Bodensee Fruchtsaft AG bekennen sich zur Zukunft der Glas-Mehrwegflasche - Deutsche Umwelthilfe und Stiftung Initiative Mehrweg für Bewahrung einer "Kultur der kurzen Wege" - ökologisch überzeugende Alternative nicht in Sicht.
15. September 2006: Regionale Markengetränke und die traditionellen Glas-Mehrwegsysteme bilden in Deutschland auch in Zukunft eine starke Allianz. Der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH), Jürgen Resch, und der Geschäftsführer der Stiftung Initiative Mehrweg und frühere Umwelt-Staatssekretär, Clemens Stroetmann, konnten sich anlässlich einer Pressereise von der Innovationskraft der traditionsreichen Abfüller Schlör Bodensee Fruchtsaft AG in Radolfzell und Randegger Ottilienquelle in Gottmadingen-Randegg überzeugen. Die Fahrt endete in der Glashütte der Saint-Gobain Oberland AG in Bad Wurzach. Dort steht die "Wiege" der Mehrweg-Flaschen der beiden Abfüller, die ein durchschnittliches Leben von mehr als 40 Wiederbefüllungen vor sich haben. Die Glashütte ist eine "Wiege" auf der Höhe der Zeit mit modernster Produktionstechnik.
"Die Zukunft für Markenabfüller, die sich im Getränkemarkt von den Masse-statt-Klasse-Strategien der Billig-Discounter abgrenzen wollen, liegt in Glas-Mehrwegsystemen. Vor allem in der Region steht der Traditionswerkstoff für Vertrauen, bürgt für Qualität und ist ökologisch unschlagbar", so DUH-Geschäftsführer Resch. Regionale Qualitätsmarken sorgten für das Überleben einer "Kultur der kurzen Wege" mit ihren ökologischen Vorteilen nicht nur beim Klimaschutz, sondern zum Beispiel auch bei der Verkehrsreduktion und der Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe.
Der Geschäftsführer der Stiftung Initiative Mehrweg, Clemens Stroetmann, ergänzte: "Der Ärger über schlechte Qualität und die Langeweile uncharmanter Produkte währt länger als die kurze Freude am manchmal niedrigeren Preis! Der Charakter einer Region formt sich auch an ihren Produkten. Regional schmeckt einfach besser aus Glas."
Seit 2003 hat die Einführung des Einwegpfandes zur Stabilisierung der Glasmehrwegquote insbesondere im Bierbereich geführt. Auch bei kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken ist die Quote angestiegen. Bei Wasser jedoch haben die Discounter mit harten Dumping-Preisen hohe Zuwächse erzielt. Vier von zehn Wasserflaschen werden inzwischen von Discountern verkauft.
Noch dramatischer stellt sich die Situation im nicht vom Einwegpfand betroffenen Segment der Fruchtsäfte dar. Hier liegt der Marktanteil der Discounter inzwischen bei etwa 65 Prozent. Der Mehrweganteil bei Fruchtsäften ist innerhalb weniger Jahre von ca. 40 Prozent auf heute nur noch ca. 11 Prozent zusammengeschmolzen. Die regionale Gertränkevielfalt bleibt bei dieser Entwicklung allzu häufig auf der Strecke. Die innovativen und erfolgreichen Abfüller Schlör Bodensee Fruchtsaft AG und Randegger Ottilienquelle beweisen jedoch, dass dies kein Naturgesetz sein muss. Beide Unternehmen konnten sich von dem allgemeinen Abwärtstrend abkoppeln und verzeichnen gleich bleibende bzw. sogar leicht steigende Geschäftszahlen.
Clemens Fleischmann, Geschäftsführer der Randegger Ottilienquelle, einem der führenden Mineralbrunnen am Bodensee: "Wasser ist Leben. Nur Glasverpackungen bewahren die natürliche und ursprüngliche Reinheit des verpackten Gutes. Wer Glasflaschen von regionalen Mineralbrunnen einkauft, leistet über die Stärkung der Region hinaus einen direkten Beitrag zum Umweltschutz: durchschnittlich werden die Glasflaschen bei uns 45 mal wiederbefüllt. Außerdem kann Glas beliebig oft recycelt werden. Unser Familienbetrieb füllt seit 1892 ausschließlich Mehrwegglasflaschen ab."
Franz Einsiedler, Geschäftsführer der Schlör Bodensee Fruchtsaft AG, einem mehrfach ausgezeichneten Fruchtsaftbetrieb und Präsident des Verbandes der Deutschen Fruchtsaftindustrie e.V.: "Seit seiner Gründung hat sich unser Unternehmen ständig weiterentwickelt, optimiert und neue Ideen auf den Weg gebracht. Bei der Wahl der Verpackungen bleiben wir jedoch dem Material Glas treu. Fruchtsaft, Qualität und Glas-Mehrweg sind für uns eine Einheit." Vor diesem Hintergrund und mit ganz ähnlichen Motiven startet der baden-württembergische Fruchtsaftverband in Kürze eine Kampagne zu diesem Thema.
Das Bemerkenswerte dieser Abfüller ist neben ihren hochwertigen Produkten die entschiedene Haltung, mit der sie den Werten Qualität und Verbundenheit zur Region treu bleiben, in einer Zeit, in der der Reiz des "schrill und billig" das Eigentliche oftmals zu übertönen droht.
Eva Leonhardt, DUH-Projektleiterin für Kreislaufwirtschaft, kommentierte: "Wir haben vielleicht zu lange ausschließlich auf Ökobilanzen von Verpackungen geschaut, die die ökologischen Nachteile verschiedener Materialien und Systeme quantitativ abzuwägen versuchen. Dieses Vorgehen bleibt natürlich wichtig, ist aber nur eine Seite. Es ist an der Zeit, den Horizont zu erweitern und positive Qualitätsmerkmale einzubeziehen - regionale Vielfalt und der dauerhafte Erhalt der Produktqualität gehören sicher dazu. Beispielsweise gibt es in Japan bereits die offizielle Empfehlung, bei Nachhaltigkeits-betrachtungen einen "Beautyfication-Faktor" zu berücksichtigen. Er bezeichnet Verschönerung als wichtiges Prinzip zur Steigerung der Lebensqualität. Solche Betrachtungen sind hierzulande Neuland. Als Umwelt- und Verbraucherverband werden wir helfen, dieses Neuland zu erobern und zu pflegen: Qualität ist viel geiler als Geiz."
Zum Projekt Mehrwegschutz und Glasrecycling Glas ist Kulturgut und Sympathieträger. Es verbindet Umweltschutz, ästhetische Vielfalt, Geschmacksneutralität und Bodenständigkeit. Und Glas verfügt über ein Innovationspotential wie kaum ein anderes Verpackungsmaterial.
Die DUH und die SIM setzen sich mit dem Projekt "Mehrwegschutz und Glasrecycling" für die Weiterentwicklung von Glas-Mehrwegsystemen ein. Sie sind Garanten für regionale Wirtschaftskreisläufe und hochwertige Produkte. Sie sichern den Traditionswerkstoff Glas, der auch weiterhin unsere Alltagskultur bereichern soll. Nicht zuletzt ist der seit Jahrzehnten existierende "doppelte Kreislauf" mit Glas-Mehrwegsystemen und Glas-Recycling Vorbild für eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Kreislaufwirtschaft.
Für Rückfragen: Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V., (DUH), Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, (www.duh.de), Tel.: 030/258986-0, Fax: 030/258986-19, mobil 0171/3649170, E-Mail: resch@duh.de
Clemens Stroetmann, Geschäftsführer Stiftung Initiative Mehrweg, Staatssekretär a.D., Eichenweg 11, 14557 Wilhelmshorst, Tel.: 033205 24037, Fax: (033205) 24038, E-Mail: Choch@t-online.de
Eva Leonhardt, Deutsche Umwelthilfe e.V., Projektleiterin Kreislaufwirtschaft Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 258 986 12, Fax.: 030 258 986 19, Mobil: 0151-167 165 45, E-Mail: leonhardt@duh.de
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