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Aktionsbündnis "Atomausstieg selber machen!" wächst und wächst

Berlin (ots)

Aufkündigung des Atomkonsenses durch das
Stromoligopol schweißt  Atomkraftkritiker zusammen - WWF, GRÜNE LIGA,
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), urgewald und 
Forum Umwelt und Entwicklung treten Aktionsbündnis "Atomausstieg 
selber machen!" bei - Initiative mobilisiert Verbrauchermacht - 
Neuverträge bei Ökostromern steigen
27. Oktober 2006: Die Initiative "Atomausstieg selber machen!" ist
einen Monat nach ihrem Start das größte Anti-Atomkraft-Bündnis seit 
dem Supergau von Tschernobyl vor mehr als zwanzig Jahren. Der 
Zusammenschluss ruft Stromverbraucher in privaten Haushalten, 
Gewerbe, öffentlichen Liegenschaften, Kirchen und Unternehmen auf, 
ihre Vertragsbeziehungen zu den Atomstrom-Produzenten RWE, E.ON, 
Vattenfall und EnBW und deren Tochterunternehmen zu beenden und 
stattdessen zu Ökostromern zu wechseln, die ausschließlich 
Elektrizität aus effizienter Erzeugung (zum Beispiel in 
Kraft-Wärme-Kopplung) und Erneuerbaren Energien anbieten 
(www.atomausstieg-selber-machen.de).
In den vergangenen vier Wochen sind dem Aktionsbündnis fünf 
weitere Organisationen - der WWF, die GRÜNE LIGA, der Bundesverband 
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), urgewald und das Forum Umwelt 
und Entwicklung  - beigetreten. Das von der Deutschen Umwelthilfe e. 
V. (DUH) koordinierte Bündnis aus zunächst neun Organisationen - 
neben der DUH, Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), 
Naturschutzbund (NABU), Greenpeace, IPPNW, Bund der 
Energieverbraucher, Deutscher Naturschutzring (DNR), ROBIN WOOD und 
x-tausendmal quer - war am 28. September, zwei Tage nach dem 
RWE-Antrag auf Laufzeitverlängerung für den ältesten noch in Betrieb 
befindlichen deutschen Meiler Biblis A, erstmals mit seinem Aufruf 
"Genug ist genug! Atomausstieg selber machen" an die Öffentlichkeit 
getreten.
Seither haben zehntausende Interessierte die Homepage des 
Aktionsbündnisses angeklickt, die Suchmaschine Google wies unter dem 
Schlagwort "Atomausstieg selber machen" bis zu 131.000 Fundstellen 
aus. Alle vier von der Initiative vorrangig empfohlenen Ökostromer - 
Greenpeace energy, Elektrizitätswerke Schönau, Naturstrom und 
Lichtblick - verzeichnen deutlich überdurchschnittliche Zahlen bei 
den Neuverträgen und eine außergewöhnlich starke Frequentierung ihrer
Internetauftritte. Die Wechselstimmung erfasst die beteiligten 
Verbände, ihre Mitglieder und Anhänger und sie beginnt, in die 
Gesellschaft zu sickern. Die neuen Unterstützer-Organisationen werden
diesen Trend nach Einschätzung der Initiatoren massiv verstärken.
Der WWF versteht seinen Beitritt zur Initiative "Atomausstieg 
selber machen" als wichtigen Nachweis seiner Glaubwürdigkeit. "Seit 
Jahren engagiert sich der WWF für eine nachhaltige Klima- und 
Energiepolitik. Dabei ist für uns klar: In einer nachhaltigen 
Energieversorgung hat Atomkraft keinen Platz - diese bleibt eine 
Hochrisikotechnologie",  erklärt der neue WWF-Geschäftsführer 
Eberhard Brandes.
Auch der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) 
begrüßt das Stromwechsel-Bündnis und unterstützt die Initiative ab 
sofort. Udo Buchholz, Mitglied des Geschäftsführenden BBU-Vorstands: 
"Seit den 70er Jahren haben sich unterschiedliche Protestformen gegen
die Nutzung der Atomkraft entwickelt: Demonstrationen, Blockaden, 
Unterschriftensammlungen. Der Wechsel zu einem Ökostromanbieter ist 
eine neue und kreative Widerstandsmöglichkeit!"
Deshalb hat sich auch die GRÜNE LIGA dem Aktionsbündnis 
angeschlossen. "Wir - die Verbraucherinnen und Verbraucher - haben 
Verträge mit den Stromproduzenten, nicht die Politik. Es ist wichtig 
und vernünftig, selbst zu handeln und nicht auf die Vernunft der 
Politik zu warten", sagt Tilo Wille, der energiepolitische Sprecher 
der GRÜNEN LIGA. Die Organisation ruft ihre Mitglieder und alle 
verantwortlichen Menschen auf, jetzt aus der Risikotechnologie 
Atomkraft auszusteigen und zu Ökostromanbietern zu wechseln.
Ähnlich begründet auch Heffa Schücking, Geschäftsführerin der 
Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald, den Beitritt zum 
Aktionsbündnis: "Es gibt viele Gründe für den Wechsel. Einer davon 
ist, dass RWE und E.ON mit ihren Milliardengewinnen den Bau neuer 
Atomkraftwerke in Osteuropa vorantreiben wollen. Wer jetzt wechselt, 
tut nicht nur etwas für unsere Sicherheit, sondern auch für die 
unserer Nachbarn".
Jürgen Maier, Geschäftsführer des Das Forum Umwelt und 
Entwicklung, begründete das Engagement des Zusammenschlusses umwelt- 
und entwicklungspolitischer Organisationen mit einer historischen 
Erfahrung: "Wirtschaftssanktionen haben das Apartheidregime in 
Südafrika zu Fall gebracht. Jetzt wird es Zeit für Millionen privater
und gewerblicher Wirtschaftssanktionen gegen die Atomindustrie. Auch 
sie werden wirken!"
Ziel des Aktionsbündnisses "Atomausstieg selber machen!" ist es, 
Atomstrom "zu einer immer schwerer verkäuflichen Ware zu machen", bis
die dominierenden Energiekonzerne den Atomausstieg tatsächlich 
vollziehen. Mit ihrer Initiative ziehen die beteiligten 
Umweltverbände, Verbraucherschutzorganisationen und 
Anti-Atomkraft-Initiativen auch die Konsequenz aus der politischen 
Patt-Situation in Deutschland, aus der heraus die Durchsetzung eines 
"unumkehrbaren Atomausstiegs" derzeit nicht möglich erscheint. Als 
Alternative bleibe nur der "Atomausstieg aus der Gesellschaft 
heraus", so das Aktionsbündnis.
Das Aktionsbündnis "Atomausstieg selber machen!" setzt sich mit 
den fünf Neumitgliedern nunmehr aus 14 Organisationen zusammen. Ende 
September hatten sich koordiniert von der Deutschen Umwelthilfe (DUH)
zunächst neun Verbände zusammengeschlossen: Der Bund für Umwelt und 
Naturschutz Deutschland (BUND), der Bund der Energieverbraucher, der 
Deutsche Naturschutzring (DNR), die Deutsche Umwelthilfe (DUH), 
Greenpeace, der Naturschutzbund Deutschland (NABU), die Deutsche 
Sektion der IPPNW, ROBIN WOOD und X-tausendmal quer. Die Initiatoren 
empfehlen vorrangig die vier überregional tätigen 
Ökostrom-Unternehmen Naturstrom, Elektrizitätswerke Schönau, 
Greenpeace energy und Lichtblick als künftige Stromversorger.
Mehr Information finden Sie unter:
www.atomausstieg-selber-machen.de
infoline: 0800-7626852
Für Rückfragen:
Dr. Gerd Rosenkranz, Deutsche Umwelthilfe, Hackescher Markt 4, 10178 
Berlin; Tel.: 030 258986-0, Fax.: 030 258986-19, Mobil: 0171 5660577,
E-Mail:  rosenkranz@duh.de
Dr. Cornelia Ziehm, Deutsche Umwelthilfe, Hackescher Markt 4, 10178 
Berlin; Tel.: 030 258986-0, Fax.: 030 258986-19, Mobil: 0160 5337376,
E-Mail:  ziehm@duh.de

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