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Nach dem Abgang von Bauernopfer Gottschalk Konsequenzen ziehen

Berlin (ots)

Deutsche Umwelthilfe fordert personellen und
strategischen Neuanfang in der deutschen Automobilindustrie - Ex-Ford
und VW-Vorstand Daniel Goeudevert als neuer VDA-Präsident? - 
Sofortmaßnahmen: Tempolimit auf Autobahnen und Landstraßen endlich 
umsetzen und Subvention klimaschädlicher Dienst- und Firmenwagen 
abschaffen
Berlin, 11. März 2007:  Nach dem Rücktritt von VDA-Präsident Bernd
Gottschalk hat die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) die im Verband 
der Automobilindustrie zusammengeschlossenen Unternehmen zu einem 
strategischen und personellen Neuanfang aufgerufen. Als weithin 
sichtbares Signal brachte die Umwelt- und 
Verbraucherschutzorganisation den früheren Ford- und VW-Vorstand 
Daniel Goeudevert ins Gespräch, der sich in den neunziger Jahren als 
"Querdenker" und Verfechter innovativer und ökologischer 
Automobilkonzepte in den Unternehmen nicht hatte durchsetzen können.
"Ein 'weiter so wie bisher' würde den wichtigsten deutschen 
Industrieverband nur noch tiefer in die Sackgasse führen", sagte 
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Deshalb dürfe der zukünftige 
VDA-Präsident "sich nicht mehr mit der Rolle als reines Sprachrohr 
der großen deutschen Automobilunternehmen zufrieden geben, sondern 
muss selbst aktiv daran mitwirken, dass diese Branche wieder 
zukunftsfähig wird".  Daniel Goeudevert sei in den neunziger Jahren 
seiner Zeit vielleicht zu weit voraus gewesen. "In der gegenwärtigen 
Umbruchphase wäre Goeudevert ein hervorragender Trainer, um die außer
Tritt geratene deutsche Automobilbranche wieder an die Weltspitze 
heranzuführen", meinte Resch.
In die mehr als zehnjährige Amtszeit von Gottschalk fallen nach 
Überzeugung der DUH zahlreiche Fehlentwicklungen und -entscheidungen.
Sein Fehler sei gewesen, dass er die langfristigen Interessen der 
Gesamtbranche regelmäßig den kurzfristigen Rentabilitätsinteressen 
seiner wichtigsten und zahlungskräftigsten Mitgliedsunternehmen 
geopfert habe. So habe Gottschalk geholfen, die Fortschreibung und 
Verschärfung der europäischen Abgasnormen Euro 5+6 für Pkw zu 
bremsen. Er habe den Skandal nicht thematisiert, dass die deutschen 
Hersteller die "verbindliche Vereinbarung" der europäischen 
Autounternehmen mit der EU zur Reduktion der CO2-Emissionen auf 140 
g/km bis 2008 nie ernst genommen, sondern stattdessen mit 
übermotorisierten Monster-Jeeps eine völlig neue Pkw-Modellpalette 
auf die Straße brachten und aggressiv vermarkteten. Gottschalk habe 
auch nie vor den Folgen der Blockadehaltung der deutschen Hersteller 
bei der Einführung und später der steuerlichen Förderung des 
Dieselpartikelfilters gewarnt. "DaimlerChrysler, BMW, Audi und VW 
stehen nun vor einem Scherbenhaufen und bringen mit dem Zurücktritt 
von Gottschalk ihr Bauernopfer. Ihm werfen sie vor, dass er ihr 
eigenes strategisches Versagen nicht offensiv genug vernebelt hat. 
Das ist unanständig. Die Hauptverantwortlichen für die Misere sitzen 
in den Vorstandsetagen der Hersteller. Wann treten sie zurück?", 
fragte Resch.
Die DUH forderte die Bundesregierung auf, die Brüsseler 
EU-Ratsbeschlüsse und den Rückenwind in der Klima- und Umweltpolitik 
für "einen qualitativen Sprung beim Klimaschutz" zu nutzen. Zu den 
notwendigen Sofortmaßnahmen gehöre ein generelles Tempolimit auf 
Autobahnen von 120 km/h wie in den meisten EU-Staaten, das mit 
Jahresbeginn 2008 eingeführt werden müsse. Resch erinnerte daran, 
dass diese  Forderung auch von EU-Umweltkommissar Stavros Dimas 
offensiv unterstützt werde und erstmals auch von einer Mehrheit der 
Bundesbürger. Ab Beginn des kommenden Jahres müsse außerdem die 
massive Subventionierung klimaschädlicher Dienst- und Firmenwagen mit
CO2-Emissionen von über 140 g CO2/km enden.

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e. V. Bundesgeschäftsführer,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Mobil.: 0171 3649170, Tel. Büro
07732-99950; Fax.: 030 258986-19, E-Mail: resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Deutsche Umwelthilfe e. V., Leiter Politik,
Hackescher Markt 4,
10178 Berlin, Tel.: 030/258986-0, Fax: 030/258986-19, Mobil: 0171
5660577,
E-Mail: rosenkranz@duh.de

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