Deutscher Venentag am 21. April - Mehr Wissen über Beingesundheit
Nicht über einen Kamm scheren: Medizinischer Kompressionsstrumpf ist kein Stützstrumpf (mit Bild)
Bayreuth (ots)
Medizinische Kompressionsstrümpfe sind keine Stützstrümpfe, sondern medizinische Hilfsmittel und die Basistherapie bei Venenleiden. Die Strümpfe können bei Notwendigkeit verordnet werden bzw. sind freiverkäuflich im Sanitätsfachhandel erhältlich. Stützstrümpfe gibt es nicht auf Rezept, sie sind ausschließlich für Venengesunde geeignet.
Medizinische Kompressionsstrümpfe werden in vier Klassen (leichte bis sehr kräftige Kompression) eingeteilt. Der Druckverlauf ist an der Fessel am höchsten, halbiert sich bis zum Knie und nimmt Richtung Leiste noch einmal leicht ab. Medizinische Kompressionsstrümpfe (z. B. mediven plus) gibt es nur im medizinischen Fachhandel. Die Größe bestimmt sich nach den Längen- und Umfangmaßen der Beine.
Langes Stehen, Sitzen oder erbliche Veranlagung können Venenleiden begünstigen. Die Venen weiten sich, das Blut versackt in den Beinen. Mögliche Hinweise: Müde, schwere Beine, Schwellungen oder Sockenränder, die sich abzeichnen. Die exakt dosierte Kompression (z. B. medi compression) kann helfen: Medizinische Kompressionsstrümpfe verringern den Durchmesser der Beinvenen. Die innenliegenden Venenklappen schließen wieder, das Blut fließt besser und schneller zum Herzen. Die Beine sind wieder entspannt und leicht, die Schuhe bequem bis zum Abend.
Stützstrümpfe unterliegen keinen Vorgaben bei der Herstellung. Sie haben eine leichte, durchgängig gleiche Kompression ohne nachweisbare medizinische Wirkung. Die Größe richtet sich meistens nach der Schuh- oder Konfektionsgröße. Die Strümpfe sind nicht verordnungsfähig und in Kaufhäusern oder Discountern erhältlich. Stützstrümpfe eignen sich für Venengesunde und können bei einer Venenerkrankung einen medizinischen Kompressionsstrumpf nicht ersetzen.
Bei Venenleiden, wie schweren, müden Beinen, Krampfadern oder nach einer Thrombose, sind medizinische Kompressionsstrümpfe die Basistherapie. Sie entfalten ihre medizinische Wirkung durch den definierten, abnehmenden Kompressionsdruck. Das kann ein Stützstrumpf nicht leisten.
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