Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Frauen in den Wechseljahren
Schlaganfallgefahr durch Hormonersatztherapie Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe rät zur Vorsicht
Gütersloh (ots)
Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Depressionen - mit diesen Symptomen haben viele Frauen während der Wechseljahre zu kämpfen. Wenn die Patientinnen unter den Beschwerden leiden, raten Ärzte häufig zu einer kurzfristigen Hormontherapie - die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe rät zur Vorsicht! Denn was viele Frauen nicht wissen: Mit der Einnahme von Hormonen steigt das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden.
Erst kürzlich wurde in den USA eine Hormonersatzstudie wegen erhöhter Schlaganfallgefahr abgebrochen. Fast 11 000 Frauen hatten an der so genannten WHI-Studie (Women' s Health Initiative) teilgenommen. Sie erhielten ausschließlich Östrogene. Bereits ein Jahr zuvor war eine große Studie vorzeitig beendet worden, in der Frauen eine Hormonkombination aus Gestagenen und Östrogenen bekamen. Grund: Auch hier stieg das Schlaganfallrisiko.
"Wir verschreiben eine Hormonersatztherapie nur noch in absoluten Ausnahmefällen", sagt der Neurologe Dr. Heinrich Audebert, Oberarzt am Städtischen Krankenhaus München-Harlaching und Regionalbeauftragter der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. "Nur wenn die Patientinnen unter massiven Beschwerden leiden, raten wir zu einer kurzfristigen Hormongabe."
Auch der Regionalbeauftragte Dr. Thomas Günnewig, Neurologe am Elisabeth Krankenhaus in Recklinghausen, empfiehlt einen vorsichtigen Umgang: "Leiden die Patientinnen unter schweren Wechseljahrsbeschwerden, rate ich ihnen zu einer niedrig dosierten Therapie. Allerdings frage ich zuvor nach anderen Risikofaktoren, die einen Schlaganfall begünstigen. Zum Beispiel Raucherinnen müssen selbst entscheiden, ob sie das Risiko einer zusätzlichen Hormonersatztherapie eingehen wollen."
Um mögliche Risikofaktoren herauszufinden, hat die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Gütersloh einen auf medizinisch-wissenschaftlichen Grundlagen basierenden Risiko-Test entwickelt. Anhand eines leicht verständlichen Fragebogens kann jeder das eigene Schlaganfallrisiko ermitteln. Bei der Stiftung gibt es außerdem vielfältige Informationen zum Krankheitsbild Schlaganfall, den Risikofaktoren, Warnzeichen und Symptomen.
Der Risiko-Test kann über das Service- und Beratungszentrum der Stiftung unter der Telefonnummer 01805 093 093 (0,12 EUR/Min.) bezogen werden.
Weitere Informationen:
Dagmar Mangels Pressesprecherin 05241/9770 - 86
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