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Bauindustriepräsident Hans-Peter Keitel: "Bauindustrie spielt Schlüsselrolle beim Klimaschutz"

Berlin (ots)

"Wenn Deutschland den Ausstoß von Treibhausgasen
bis 2020 um 14 Prozent unter den Wert von 2005 senken will, muss das 
hohe CO2-Einsparpotenzial gehoben werden, das in der energetischen 
Sanierung im Wohnungsbau, in einer optimal angepassten 
Straßeninfrastruktur oder in der Entwicklung alternativer Formen der 
Energiegewinnung und -einsparung liegt. Der Bauindustrie kommt daher 
beim Klimaschutz eine Schlüsselrolle zu." Dies erklärte der Präsident
des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Prof. Dr.-Ing. 
Hans-Peter Keitel zum Auftakt der Konferenz "Klimaschutz als 
Bauaufgabe", die das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
gemeinsam mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und dem 
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes in Berlin veranstaltet hat.
Aber nur wenn Klimaschutzaspekte von vornherein in den Bauprozess 
einfließen würden, könnten Wohngebäude in industriellem Maßstab und 
große Industrieanlagen optimal energetisch saniert und hocheffiziente
Kraftwerke für die konventionelle oder alternative Energiegewinnung 
gebaut werden, ergänzte Keitel. Dabei beschränke sich die Leistung 
der Bauindustrie nicht nur auf die Bauausführung. In vielen Fällen 
würden auch Servicedienstleistungen rund um das Bauwerk angeboten und
die Auftraggeber auch bei der Forschung und Entwicklung unterstützt, 
wenn es um die Gewinnung alternativer Energien gehe.
Keitel forderte die Politik auf, Anreize für Investitionen im 
Klimaschutz zu setzen. Damit wichtige Investitionen nicht 
aufgeschoben würden, stehe für die Bauindustrie an erster Stelle, 
dass die Erträge aus der energetischen Sanierung von Gebäuden sowohl 
Mietern wie auch Vermietern, die letztlich diese Investitionen zu 
"schultern" hätten, zugute kämen. "Wir setzen uns deshalb dafür ein, 
das Mietrecht so weiterzuentwickeln, dass Mieter und Vermieter sich 
künftig die Erträge der energetischen Sanierung teilen können", sagte
Keitel.
Auch müsse ein langfristiges Konzept zum nationalen Energiemix 
entwickelt werden. Denn nur stabile Rahmenbedingungen würden die 
Basis für Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen schaffen, die 
sich eher mittelfristig rechneten. "Die aktuellen Protestaktionen wie
jüngst in Ensdorf im Saarland gegen den Ersatz eines alten durch ein 
neues Kohlekraftwerk und der Rückzug des Investors zeigen, dass die 
Bevölkerung stark verunsichert ist". Dem müsse die Politik mit einer 
klaren Linie entgegen treten. Investitionen in die Netze müssten 
schneller als bisher möglich werden. Keitel forderte daher ein 
Leitungsausbaubeschleunigungsgesetz, damit Genehmigungsverfahren 
deutlich zügiger werden.
Gleiches gelte für den Bereich der Infrastruktur. Staus und 
stockender Verkehr verursachten erhebliche CO2-Emissionen, die durch 
den gezielten Ausbau von Verkehrsknotenpunkten und stark belasteten 
Verkehrsverbindungen einfach zu vermeiden wären, erklärte Keitel. Der
öffentliche Straßenbau schiebe jedoch seit Jahren nicht nur den 
Neubau, sondern auch notwendige, den Verkehrsfluss fördernde, 
Instandsetzungsarbeiten vor sich her. Laut DEKRA könnten durch die 
Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und den Einsatz moderner 
Technologien zu Verkehrssteuerung die Hälfte aller Staus vermieden 
werden.
Das bedeute ein kurzfristiges Einsparpotenzial von acht Millionen 
Tonnen CO2 jährlich. Langfristig würden Investitionen in die 
Verkehrsinfrastruktur zu Einsparungen von schätzungsweise weiteren 16
Millionen Tonnen CO2 jährlich führen. "Wir begrüßen daher, dass es 
noch in diesem Sommer zu einem Infrastrukturgipfel kommt, damit auch 
die Effizienzpotentiale im Verkehrsbereich gehoben werden können", so
Keitel weiter.

Pressekontakt:

Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und
Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft,
Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de

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