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Bauindustrie befürchtet Engpässe am Wohnungsmarkt:

Berlin (ots)

Nur noch 180.000 neue Wohnungen -
Fertigstellungsniveau erreicht historischen Tiefstand - 
Abschreibungsbedingungen für Mietwohnungen überdenken -  Neue 
Förderakzente für Geschosswohnungsbau in Ballungszentren
"Die Bundesregierung muss die Weichen in die Wohnungsbaupolitik 
spätestens zu Beginn der nächsten Legislaturperiode neu stellen." Mit
diesen Worten kommentierte heute der Präsident des Hauptverbandes der
Deutschen Bauindustrie Dipl.-Ing. Herbert Bodner anlässlich seiner 
Jahrespressekonferenz in Berlin die neue Fertigstellungsprognose 
seines Verbandes, nach der 2009 die Zahl der Wohnungsfertigstellungen
auf einen historischen Tiefstand von 180.000 Wohnungen sinken wird. 
Damit unterschreite die Zahl der Fertigstellungen zum fünften Mal in 
Folge das langfristig als bedarfsdeckend geltende Niveau von gut 
250.000 Wohnungen. Bodner: "Es ist nicht mehr auszuschließen, dass 
wir in Deutschland zu Beginn des nächsten Jahrzehnts - zumindest in 
den Ballungsregionen - auf einen neuen Wohnungsengpass zusteuern."
Bodner schlägt deshalb vor, die derzeit geltenden 
Abschreibungsbedingungen für Mietwohnungen zu überdenken. Es sei 
fraglich, ob eine lineare Abschreibung von 2 % jährlich bei einem 
Abschreibungszeitraum von 50 Jahren heute noch dem tatsächlichen 
Werteverzehr entspreche. Das wachsende Gewicht der technischen 
Gebäudesausstattung am Gebäudewert mit deutlich kürzeren 
Nutzungszeiten müsse sich auch in kürzeren Abschreibungszeiten von 33
oder gar 25 Jahren niederschlagen. Gleichzeitig müssten neue 
Förderakzente für den Geschosswohnungsbau in Ballungszentren gesetzt 
werden. Etwa 3,5 Mio. Wohnungen aus den 50er bis 70er Jahren seien 
derzeit in einem Zustand, in dem sich eine wirtschaftliche Sanierung 
nicht mehr lohne. Die deutsche Bauindustrie regt deshalb an, zur 
Förderung des Abrisses und der Wiederbebauung der freiwerdenden 
Flächen zinsgünstige Kreditprogramme aus Mitteln der Kreditanstalt 
für Wiederaufbau (KfW) bereitzustellen.
Darüber hinaus sprach sich Bodner dafür aus, zu Beginn der 
nächsten Legislaturperiode im Wohnungsbau neue klimaschutzpolitische 
Akzente zu setzen. Bei anhaltender Wirtschaftskrise sei zu 
befürchten, dass auch der bislang florierende Sanierungsmarkt an 
Schwung verlieren werde. Die Neigung der privaten Haushalte und der 
Wohnungsbaugesellschaften sich zugunsten des Klimaschutzes zu 
verschulden nehme ab, zumal die energetische Sanierung bei wieder 
sinkenden Energiepreisen nicht mehr ganz so dringlich erscheine. Zur 
Beschleunigung des Sanierungsprozesses regt deshalb die Bauindustrie 
an, das Mietrecht flexibler zu fassen, damit Investitionen in die 
energetische Sanierung künftig auch aus Energiekosteneinsparungen der
Mieter refinanziert werden können. Darüber hinaus seien höhere 
Abschreibungen auf Investitionen, die die Standards der 
Energieeinsparverordnung übertreffen, zu erwägen.
Trotzdem glaubt aber auch Bodner nicht, dass der derzeit zu 
beobachtende Abwärtstrend im Wohnungsbau kurzfristig gestoppt werden 
kann. Die deutsche Bauindustrie erwartet für 2009 einen Rückgang der 
Wohnungsbauumsätze im Bauhauptgewerbe von 3 % auf nur noch 25,1 Mrd. 
Euro. Daran wird auch die Aufstockung des 
CO2-Gebäudesanierungsprogramms der KfW nichts ändern können.
Kurzstatements aus der Pressekonferenz mit Dipl.-Ing. Herbert 
Bodner können Sie unter www. bauindustrie.de abrufen.

Pressekontakt:

Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und
Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft,
Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de

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