Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Bauarbeitsmarkt 2011/2012: Beschäftigungsplus im Jahre 2011, Stabilisierung im Jahre 2012
Berlin (ots)
Der Beschäftigungsaufbau im deutschen Bauhauptgewerbe hat sich 2011 im zweiten Jahr fortgesetzt. Wie der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer heute im Rahmen seiner Jahresauftaktpressekonferenz in Berlin mitteilte, sei die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe im Jahresdurchschnitt 2011 um 18.000 auf 734.000 (+ 2,5 %) gestiegen. Die Reserve an arbeitslosen Baufacharbeitern wie auch an arbeitslosen Bauingenieuren sei weitgehend abgebaut: Im Jahresdurchschnitt 2011 sei die Zahl der arbeitslosen Baufacharbeiter um 22 % auf 43.000, die der arbeitslosen Bauingenieure um 17 % auf nur noch 3.000 gesunken. Für das Jahr 2012 erwartet der Hauptverband vor dem Hintergrund eines schwierigeren gesamtwirtschaftlichen Umfelds eine Stabilisierung der Beschäftigung auf dem erreichten Niveau.
Den Unternehmen sei jedoch 2011 der Beschäftigungsaufbau nicht leicht gefallen, erläuterte Bauer. Nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hätten 41 % aller Baubetriebe Schwierigkeiten gehabt, offene Stellen innerhalb von zwei Monaten zu besetzen (2007: 27 %). 54 % der Bauunternehmen hätten sich dafür entschieden, die Fachkräftelücke durch mehr Ausbildung, 44 % durch mehr Weiterbildung zu schließen. 17 % der Bauunternehmen dächten über längere Arbeitszeiten und 12 % über die Anwerbung ausländischer Fachkräfte nach. Jedes zweite Bauunternehmen wünsche sich darüber hinaus eine professionellere Vermittlungstätigkeit der Arbeitsagenturen.
Die deutsche Bauindustrie plädiert deshalb für mehr Qualität im Schulsystem: Es könne nicht sein, dass sich immer mehr Schüler bewerben, die nicht ausbildungsreif seien, kritisierte Bauer, viel zu vielen Bewerbern fehle es an sprachlichem Vermögen oder an elementaren Rechen- und Schreibfähigkeiten. Die deutsche Bauindustrie setze sich darüber hinaus aber auch dafür ein, die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte zu erleichtern. Bauer: "Wir fordern die Bundesagentur für Arbeit auf, die Vorrangprüfung, nach der zuerst im Inland nach Arbeitskräften gesucht werden muss, ehe ausländische Fachkräfte angeworben werden dürfen, nicht nur für Elektro-, Maschinenbau- und Fahrzeugbauingenieure, sondern auch für Bauingenieure aufzuheben."
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