Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Jahresendrallye am Bau: Umsatz im Dezember um 24 % gestiegen - das Gesamtjahr schließt mit einem Umsatzplus von 12,5 % - für 2012 Umsatzplus von 2,5 % erwartet
Berlin (ots)
Das deutsche Bauhauptgewerbe hat das vergangene Jahr trotz zunehmender Unsicherheiten über die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung mit einer Jahresendrallye abgeschlossen. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, ist der Umsatz im Bauhauptgewerbe im Dezember 2011 im Vergleich zum Vorjahresmonat um nominal 24,3 % gestiegen. Für das Gesamtjahr ergibt sich damit ein Umsatzplus von nominal 12,5 % - das ist das beste Ergebnis seit Anfang der 90er Jahre. Die Bauunternehmen haben die milden Temperaturen im Dezember genutzt, um ihre hohen Auftragsbestände zum Jahresende abzuarbeiten. Hoffnung auf ein gutes Baujahr 2012 macht zudem, dass auch die Baunachfrage noch keine Schwächen zeigt: Der Auftragseingang ist im Dezember um nominal 17,3 % gestiegen (real: + 14,1 %); für das Gesamtjahr ergibt sich damit ein Auftragsplus von nominal 7,3 % (real: + 4,4 %).
Entsprechend zufrieden sind die Bauunternehmen mit ihrer Geschäftslage: 90 % der vom Deutschen Industrie und Handelskammertag (DIHK) befragten Unternehmen meldeten Anfang dieses Jahres eine gute bzw. befriedigende Geschäftslage. Für das laufende Jahr erwarten zwei Drittel der Befragten eine stabile Geschäftslage, knapp 13 % rechnen - trotz der schwächeren gesamtwirtschaftlichen Wachstumsperspektiven - sogar mit einer weiteren Verbesserung. Allerdings nimmt die Zahl der skeptischen Stimmen zu. Für 2012 erwartet der Hauptverband deshalb nur noch ein leichtes Umsatzplus von nominal 2,5 %. Für die Beschäftigung geht der Hauptverband von einer Stabilisierung auf Vorjahresniveau aus - nach einem deutlichen Personalaufbau um 2,6 % bzw. 18.000 Personen auf 734.000 Beschäftigte im Jahr 2011.
Der Wohnungsbau profitierte auch zum Jahresende 2011 von der Unsicherheit auf den Finanzmärkten. Unterstützt von den niedrigen Zinsen ziehen es die Anleger weiterhin vor, ihr Kapital lieber in Sachwerte anzulegen: Sowohl der baugewerbliche Umsatz (+ 29,2 %) als auch der Auftragseingang (+ 26,1 %) zogen im Dezember noch einmal kräftig an (2011: 17,7 % bzw. 20,9 %).
Von der zunehmenden Sorge über die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ist bei den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes noch nichts zu spüren - im Gegenteil, es wird weiterhin investiert: Die Baubetriebe weisen für den Wirtschaftsbau für den Monat Dezember beim Umsatz (+ 22,9 %) und besonders beim Auftragseingang (+ 23,8 %) ein starkes Plus aus (2011: 13,9 % bzw. 13,0 %).
Der Öffentliche Bau profitierte im Dezember von der - zum Jahresende zunehmenden - Rechnungsbegleichung der öffentlichen Auftraggeber: Der Umsatz lag um 20,4 % über dem Niveau des Vorjahresmonats (2011: + 5,8 %). Für die Zukunft ist aber eher mit einer Abkühlung zu rechnen: Der Auftragseingang wies im Dezember zwar ein Plus auf (+ 4,7 %), das Gesamtjahr schließt aber mit einem Orderrückgang von 3,9 %.
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de
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