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Bauindustrie zur Parlamentsdebatte über die Krise am Bau: Aufschwung nur mit der Bauwirtschaft möglich
Vernichtung von unternehmerischer Substanz und Arbeitsplätzen muss gestoppt werden
Zeit des Redens ist vorbei

Berlin (ots)

Vor dem Hintergrund der heute im Bundestag
stattfindenden Grundsatzdebatte zur Lage der Bauwirtschaft erklärte
der Hauptgeschäftführer des Hauptverbandes der Deutschen
Bauindustrie, RA Michael Knipper: „Die Zeit für Reden ist vorbei. Die
deutsche Bauwirtschaft geht in ihr mittlerweile siebtes
Rezessionsjahr. Die Öffentliche Hand, allen voran die
Bundesregierung, muss sich endlich ihrer wirtschaftspolitischen
Verantwortung für die deutsche Baubranche bewusst werden."
Das deutsche Bauhauptgewerbe sehe sich weiterhin mit einer äußerst
schwachen Nachfrage konfrontiert. In den ersten vier Monaten des
laufenden Jahres sei der reale Auftragseingang nochmals um 7,8 %
zurückgegangen, die Hochbaugenehmigungen im ersten Quartal sogar um
10,7 %. Die Bauwirtschaft befinde sich in der kritischsten Lage seit
Bestehen der Bundesrepublik. Allein in diesem Jahre sei mit einem
weiteren Abbau der Baubelegschaften um 60.000 zu rechnen. Die
Insolvenzwelle rolle unvermindert weiter.
Knipper erneuerte die Forderung nach einer kommunalen
Investitionsoffensive, vor allem in den neuen Bundesländern.
Angesichts der Tatsache, dass die Städte und Gemeinden ihre
Bauausgaben in den vergangenen acht Jahren um ein Drittel
zusammengestrichen hätten, sei dringend ein Gegenlenken erforderlich.
Falls Bund, Länder und Gemeinden nicht in der Lage seien, eine
Investitionsoffensive aus eigener Finanzkraft zu bewältigen, müssten
endlich die Rahmenbedingungen für die private Finanzierung
öffentlicher Infrastrukturvorhaben verbessert werden. Knipper: „Es
kann nicht sein, dass die Öffentliche Hand einerseits Investitionen
kürzt, andererseits aber durch restriktive rechtliche
Rahmenbedingungen die private Finanzierung behindert."
Nach wie vor sei die schlechte Zahlungsmoral in Deutschland der
Hauptgrund für die weiterhin überdurchschnittlich hohe Insolvenzquote
in der Bauwirtschaft; laut Creditreform ist die Zahl der Insolvenzen
im Baugewerbe im ersten Halbjahr nochmals um 12 % angestiegen.
Knipper forderte daher vor allem die öffentlichen Auftraggeber auf,
ihre Zahlungsmoral drastisch zu verbessern und Rechnungen pünktlich
zu begleichen.
Ein weiteres gravierendes Problem seien die bei Aufträgen der
Öffentlichen Hand von den Bauunternehmen beizubringenden
Bürgschaften, die sich mittlerweile auf bis zu 35 % des
Jahresumsatzes summierten. Den Unternehmen werde auf diesem Wege die
dringend notwendige Liquidität entzogen. Knipper fordert daher von
der Öffentlichen Hand eine unverzügliche Abschaffung von Bürgschaften
auf erstes Anfordern sowie eine Reduzierung der Bürgschaftssätze und
eine Verkürzung der Laufzeit von Gewährleistungsbürgschaften auf zwei
Jahre.
Knipper abschließend: „Auf dem Spiel steht die Existenz einer
Branche, die maßgeblich an der Gestaltung der Lebensbedingungen in
unserem Lande und an der Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des
Standortes Deutschland beteiligt ist."
Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Geschäftsführer und Leiter der Hauptabteilung
Volkswirtschaft, Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail:  Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de

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