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Bauschlichtung gescheitert: IG BAU lehnt Lohnangebot der Arbeitgeber von 3 % für 2002 und 2,1 % für 2003 ab!

Berlin (ots)

"Das ist ein schlechtes Zeichen für die deutsche
Bauwirtschaft, aber auch ein schlechtes Zeichen für ganz
Deutschland!" Mit diesen Worten kommentierte der Verhandlungsführer
der Bauarbeitgeber, Prof. Thomas Bauer, Vizepräsident des
Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, das Scheitern der
Schlichtungsverhandlungen im Tarifkonflikt des deutschen Baugewerbes.
Es sei völlig unverständlich, dass in einer Branche, in der es seit
1949 keinen Arbeitskampf gegeben habe, gerade in der schlechtesten
Konjunkturphase ihrer Geschichte ein Streik ausbreche.
Das Scheitern der Schlichtungsverhandlungen sei vor allem deshalb
bedauerlich, weil in dem über 100-stündigen Verhandlungsmarathon der
letzten Tage konkrete Fortschritte erzielt worden seien, erklärte
Bauer. Die Modernisierung des Bundesrahmentarifvertrages hätte
weitgehend abgeschlossen werden können; bei der neuen Lohnstruktur
sei man sich im Wesentlichen einig gewesen. Neue Mindestlöhne hätten
definiert werden können. Und beim Lohnangebot seien die Arbeitgeber
bis an die Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren gegangen. Bauer:
"Wir haben alles versucht. Wir waren ganz knapp davor."
Bauer warnte vor einer Spaltung der Tariflandschaft. Erstmals seit
Jahren hätten die ost- und die westdeutschen Bauarbeitgeber wieder
gemeinsame Tarifverhandlungen durchgeführt. Jetzt bestehe die Gefahr,
dass es zu einer Spaltung zwischen ostdeutschen und westdeutschen,
aber auch zwischen kleinen und großen Bauunternehmen komme. Bauer:
"Die IG BAU hat mit ihrer Entscheidung für den Streik eine gewaltige
Verantwortung auf sich geladen."
Die Bauarbeitgeber hatten zuvor eine Lohnerhöhung von 3 % für den
Zeitraum September 2002 bis März 2003 und von 2,1 % für den Zeitraum
April 2003 bis März 2004 angeboten - und zwar in gleicher Höhe für
West- wie für Ostdeutschland. Durch den Einbau von "Leermonaten" ins
Lohnangebot für das Jahr 2002/2003 hätten die Bauarbeitgeber die
Kostenbelastung für die Unternehmen im Krisenjahr 2002 auf 1,75 %
begrenzen, gleichzeitig aber doch den Anschluss der Mitarbeiter an
die allgemeine Einkommensentwicklung sichern wollen. Für
Westdeutschland sei überdies eine Einmalzahlung in Höhe von 100 Euro
als Kompensation für diese "Leermonate" angeboten worden. Darüber
hinaus haben die Arbeitgeber die Forderung der IG BAU nach einem
zweiten Mindestlohn akzeptiert. Bauer: "Wir sind insbesondere in den
neuen Bundesländern bis an die Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren
gegangen. Mehr war nicht drin. Die konjunkturellen und strukturellen
Probleme der deutschen Bauwirtschaft erlauben nun einmal keinen
direkten Vergleich mit anderen Branchen."
Bauer dankte dem Schlichter Heiner Geißler für dessen engagierte
Verhandlungsführung.
Ansprechpartner: 
Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Geschäftsführer und Leiter der Hauptabteilung
Volkswirtschaft, Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail:  Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de
Auch im Internet abrufbar:
www.bauindustrie.de

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