Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Marcus Becker, Vizepräsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, zu den Ergebnissen des Wohngipfels am 21. September
Berlin (ots)
"Die Ergebnisse des Wohngipfels bewerten wir als einen Schritt in die richtige Richtung. Die Förderung des sozialen Wohnungsbaus mit dem Ziel, bis 2021 100.000 zusätzliche Sozialwohnungen zu schaffen, begrüßen wir ausdrücklich. Auch die geplante Verfassungsänderung, damit der Bund den Ländern und Kommunen stärker als bisher unter die Arme greifen kann, schafft Planungssicherheit für die Unternehmen. Sie können damit entsprechende Kapazitäten aufbauen. Andere Maßnahmen, wie die Novellierung einer Musterbauordnung, die Straffung von Planungs- und Genehmigungsverfahren und eine Reduzierung der hohen Standards beim Wohnungsbau bleiben aber zu abstrakt. Hier muss aus unserer Sicht noch nachgelegt werden. Sonst sind die ehrgeizigen Ziele nicht zu schaffen.
Grundsätzlich appellieren wir nochmal an alle Baubeteiligten, jetzt die Bauprozesse zu ändern und den seriellen Wohnungsbau viel stärker als bisher zum Zuge kommen zu lassen: - So schaffen wir zusätzliche Kapazitäten, da Unternehmen neu in diesen Markt einsteigen. - Wir sparen Zeit, da ein Typenhaus in Serie produziert werden kann. Die modularen Schulen in Berlin zeigen: An Stelle von 8 Jahren Planungs- und Bauzeit, braucht es nur noch 2. - Und wir sparen Kosten durch geringeren Planungsaufwand und Standardisierung. Nur so können wir die Kostentreiber am Bau kompensieren und Mieten von 8 Euro 50 überhaupt erst realisieren. Dabei stehen uns oftmals die unterschiedlichen Bauordnungen der Länder entgegen. Es muss doch möglich sein, dass ein einmal geplantes Typenhaus bundesweit umgesetzt werden kann.
Ob konventioneller oder serieller Bau, wir müssen grundsätzlich wieder mehr Wert auf ein partnerschaftliches Miteinander legen. Das Motto sollte lauten: Bauen statt streiten. Hierzu gehört die frühzeitige Einbeziehung des Baus in die Planungen, die heute schon möglich ist, aber nicht genutzt wird. Wenn wir frühzeitig eingebunden werden, profitieren alle von unserer Kompetenz und Innovationsfähigkeit und verringern teure Nachträge.
Wir sind überzeugt: modernes Baumanagement und die Herausforderungen im Wohnungsbau brauchen ein solches, neues, partnerschaftliches Denken!"
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