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Rekordpreise auf dem Bau: Höchster Anstieg seit 1949
Verbandschef warnt vor Konjunktureinbruch und Rückgang

Berlin (ots)

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im März 2022 um 30,9 Prozent höher als im März 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war dies der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949.

Die aktuellen Daten spiegeln bereits erste Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine wider. Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie: Die Preise waren im März 2022 im Durchschnitt 83,8 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Allein gegenüber Februar 2022 stiegen diese Preise um 10,4 Prozent. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatte Erdgas in der Verteilung mit einem Plus gegenüber März 2021 von 144,8 Prozent.

Neben dem starken Preisanstieg bei Erdgas legte auch der Erzeugerpreis für Dieselkraftstoff im März deutlich zu: binnen Monatsfrist um 31,2 Prozent. Er liegt damit um 65,8 Prozent über dem Niveau von März 2021.

Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie: "Der Preisanstieg bei Diesel trifft die Bauunternehmen besonders stark, immerhin entfällt im Baugewerbe knapp die Hälfte der benötigten Energie auf Dieselkraftstoff. Aber auch der Preis für Betonstahl ist im März noch einmal deutlich angezogen. Er lag um 19,3 Prozent über dem Vormonat und mittlerweile um 60,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Ein Ende des Preisanstieges ist vorerst nicht absehbar. Laut unserer zweiten Schnellumfrage meldeten Anfang April 78 Prozent der Umfrageteilnehmer Lieferengpässe und Preissteigerungen bei Dieselkraftstoff und 76 Prozent bei Stahl."

Der Verbandschef stellt klar: "Die Krise legt die engen Lieferketten und Abhängigkeiten brutal und schonungslos offen. Wir müssen uns künftig aufgrund der sich verändernden Landschaft Gedanken darüber machen, welche Rohstoffstrategie wir sowohl in Deutschland als auch in Europa verfolgen wollen. Die Frage ist: Wo können wir Abhängigkeiten reduzieren, die heute bestehen und uns jetzt in diese Lage gebracht haben. Dazu gehört etwa das Thema, wie wir Baustoffkreisläufe anders reaktivieren können, zum Beispiel über Recycling."

Zudem werde jetzt auch ein Nachfragerisiko deutlich. "Wir rechnen mit einem Rückgang beim Wohnungsneubau, die Gefahr ist also reell, dass ein Dominoeffekt eintritt und die Konjunktur in der Bauwirtschaft stark in Mitleidenschaft gezogen wird."

Auch im Internet abrufbar: bauindustrie.de

Pressekontakt:

Britta Frischemeyer
Pressesprecherin
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Tel. 030 21286-229 / E-Mail: britta.frischemeyer@bauindustrie.de

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