Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Auftragseingang im Februar wieder leicht im Minus
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Wohnungsbau legt leicht zu – Wirtschaftstiefbau deutlich im Minus – seit 2024 fällt Bund als Investor nahezu aus
Das Statistische Bundesamt meldete für das deutsche Bauhauptgewerbe1 für den Monat Februar 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat2 ein reales Orderminus von 0,5 Prozent, gegenüber dem Vormonat3 Januar von 7,5 Prozent. „Der deutliche Anstieg des Auftragseingangs im Januar war also nur ein Strohfeuer.“ Mit diesen Worten kommentiert der Hauptgeschäftsführer der BAUINDUSTRIE, Tim-Oliver Müller, die heute veröffentlichten Konjunkturindikatoren für den Bau. Der einzige Lichtblick: Der Wohnungsbau sei nicht von dem Rückgang betroffen gewesen. Die Unternehmen hätten hier ein reales Plus2 von 7,2 Prozent gemeldet – nach jahrelangen Negativmeldungen hätte es aber kaum noch weniger werden können. Für die ersten zwei Monate werde sogar ein reales Plus2 von 20 Prozent ausgewiesen, für das gesamte Bauhauptgewerbe von 4,6 Prozent. Für den Wirtschaftsbau und den Öffentlichen Bau seien im Februar hingegen Rückgänge gemeldet worden. Dabei hätte der Hochbau besser abgeschnitten als der Tiefbau. Insbesondere für den Wirtschaftstiefbau – in dem überwiegend die Bahn erfasst werde – sei ein deutliches Minus ausgewiesen worden.
Müller: „Die Rückgänge sind vor allem auch auf die vorläufige Haushaltsführung zurückzuführen. Seit dem Ampel-Aus Ende 2024 dürfen keine neuen Projekte vergeben werden. Wenn der neue Bundeshaushalt 2025 erst im Herbst 2025 beschlossen werden soll, wäre der Bund als Investor fast ein ganzes Jahr ausgefallen. Eine Katastrophe für den Wirtschaftsstandort und die Bauwirtschaft. Zwar wurde mit dem Sondervermögen Infrastruktur eine positive Perspektive geschaffen, doch bis dieses umgesetzt wird, vergehen Monate. Die Deutsche Bahn und auch die Autobahn GmbH brauchen jedoch jetzt neue Gelder, damit Bauprojekte an den Markt kommen können. Und auch die Unternehmen können für diesen Schwebezustand nur begrenzte Zeit und Geduld aufbringen. Denn neben den politischen Absichtserklärungen, die wir unterstützen, braucht es konkrete Aufträge, damit die Unternehmen wirtschaftlich tätig sein können.“
Im Gegensatz zum Auftragseingang sei für den Umsatz im Februar ein Plus ausgewiesen worden: Die Bauunternehmen1 hätten einen Anstieg zum vergleichbaren Vorjahresmonat von real 1,8 Prozent gemeldet. Für die ersten zwei Monate ergebe sich damit ein Plus von 5,7 Prozent. Innerhalb der Bausparten hätte sich die Entwicklung allerdings spiegelverkehrt zum Auftragseingang dargestellt: Während für den Wohnungsbau ein Umsatzminus gemeldet wurde, hätten die Unternehmen im Wirtschaftsbau vom bisherigen Investitionshochlauf der Bahn profitiert und ein Umsatzplus gemeldet.
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes.
1 Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten | 2 kalenderbereinigt | 3 saison-, kalender- und preisbereinigt
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