Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Bauunternehmer schauen trotz negativer April-Zahlen weniger pessimistisch in die Zukunft: Auftragseingang geht um 6 % zurück! Für das Gesamtjahr aber keine weitere Verschlechterung der Baukonjunktur!
Berlin (ots)
Die deutschen Bauunternehmer lassen sich von der anhaltenden Nachfrageschwäche auf dem deutschen Baumarkt nicht beeindrucken: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes berichtet, setzte sich zwar der Rückgang der Auftragseingänge im April fort und zwar um nominal 6,3 %; trotzdem sehen die deutschen Bauunternehmer laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) weniger pessimistisch in die Zukunft als noch zu Jahresbeginn: 65 % erwarten für 2005 eine bessere oder zumindest gleichbleibende Geschäftslage. Das ist der höchste Wert seit Herbst 2000. Insgesamt liegt jedoch das Niveau der Auftragseingänge nach den ersten vier Monaten des Jahres 2005 um 11,2 %, die Zahl der Beschäftigten um 9,3 % unter dem Vorjahresniveau.
Anzeichen für eine bevorstehende Stabilisierung gibt es jedoch vorerst nur im Wirtschaftsbau: Zwar blieb die Nachfrage nach Wirtschaftsbauten nach den ersten vier Monaten des Jahres 2005 nominal um 10,6 % hinter dem Vorjahresniveau zurück (April 2005: - 1,2 %); das Volumen der Hochbaugenehmigungen lag jedoch im 1. Quartal 2005 um 8,8 % über dem Vorjahresniveau. Für die Zukunft setzt die deutsche Bauindustrie insbesondere auf den Neubau und die Sanierung von Kraftwerken, aber auch auf den Ausbau des Logistikstandortes Deutschland.
Bund, Länder und Gemeinden halten sich jedoch auch weiterhin bei der Vergabe öffentlicher Bauaufträge zurück: Der Auftragseingang im öffentlichen Bau liegt nach den ersten vier Monaten des Jahres 2005 um 11,4 % unter dem Vorjahresniveau (April: - 9,4 %). Allerdings wird sich das im April beschlossene Investitionsprogramm der Bundesregierung noch im Verlauf des Jahres 2005 in zusätzlichen Aufträgen für den Bau von Bundesfernstraßen und Bundeswasserstraßen im Umfang von 445 Mio. Euro niederschlagen. Weitere Impulse verspricht sich die deutsche Bauindustrie von der Vergabe weiterer PPP-Projekte im öffentlichen Hochbau, insbesondere im Bereich der Schulsanierung.
Wenig Impulse sind als Folge der weiterhin angespannten Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt und der damit einhergehenden Verunsicherung der privaten Bauherren vom Wohnungsbau zu erwarten: Der Auftragseingang lag in den ersten vier Monaten des Jahres 2005 um 12,1 % unter dem Vorjahresniveau (April: 9,6 %). Kurzfristig ist keine Trendwende zu erwarten: Im 1. Quartal 2005 ist lediglich der Bau von 61.000 Wohnungen genehmigt worden; dies sind 31,4 % weniger als 2004.
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft, Information und Kommunikation Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189 E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de
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