Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Baukonjunktur im August 2005:
Berlin (ots)
- Baunachfrage um 8 % gestiegen! - Wirtschaftsbau profitiert von Großprojekten! - Investitionsprogramm der Bundesregierung verhilft Straßenbau zum Auftragsplus von 24 %! - Bauunternehmer beurteilen die aktuelle und die zukünftige Lage so gut wie seit fünf Jahren nicht mehr!
Der Stabilisierungsprozess im deutschen Bauhauptgewerbe setzt sich fort: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines "Aktuellen Zahlenbildes" berichtet, ist der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im August 2005 im Vergleich zum Vorjahresmonat um nominal 8,4 % gestiegen. Seit Mai dieses Jahres zieht die Baunachfrage allmählich an: Im Zeitraum Mai bis August meldeten die Bauunternehmer ein Auftragsplus von 3 %. Aufgrund des witterungsbedingt schlechten ersten Quartals liegt der Auftragseingang von Januar bis August aber immer noch im Minus (- 3,6 %).
Die Stimmung in der Branche hat sich in den letzten Monaten deutlich aufgehellt. Die Bauunternehmen beurteilten im September ihre aktuelle und zukünftige Lage so positiv wie seit fünf Jahren nicht mehr: Zwei Drittel der im Rahmen der DIHK-Konjunkturumfrage befragten Bauunternehmen gaben ihre aktuelle Geschäftslage als gut bzw. befriedigend an, fast 70 % erwarten für 2006 sogar eine gleichbleibende bzw. bessere Lage.
Diese Entwicklung macht sich allerdings in der Produktion noch nicht bemerkbar: Der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe ist im August um 3,8 % zurückgegangen (Jan.-Aug.: - 10,3 %). Entsprechend negativ waren die Auswirkungen auf die Beschäftigung: Im August waren nur noch 714.400 Beschäftigte im Bauhauptgewerbe tätig, 73.200 weniger als noch vor einem Jahr.
Das Auftragsplus im gesamten Bauhauptgewerbe ist überwiegend auf die Entwicklung im Wirtschaftsbau zurückzuführen: Aufgrund mehrerer Großprojekte - insbesondere in Frankfurt - lag der Auftragseingang um 12,7 % über dem Vorjahresmonat (Jan.-Aug.: - 1,7 %). Ein Ende der Investitionszurückhaltung der gewerblichen Auftraggeber zeichnet sich ab.
Auf die privaten Auftraggeber trifft dies allerdings nicht zu: Der Wohnungsbau leidet auch weiterhin unter der rückläufigen Eigenheimkonjunktur. Der Auftragseingang lag im August um 4,5 % unter Vorjahresniveau (Jan.-Aug.: - 9,3 %). Einen leichten Hoffnungsschimmer vermitteln die Baugenehmigungen: Die Zahl der genehmigten Neubauwohnungen ist im August das erste Mal seit über einem Jahre leicht gestiegen.
Der Straßenbau konnte von dem im April beschlossenen Investitionsprogramm profitieren: Die Aufträge stiegen im August um 24 % (Jan.-Aug.: 0,4 %). Dieses Plus konnte den Rückgang im öffentlichen Hochbau von 7,1 % (Jan.-Aug.: - 9,1 %) kompensieren: Der Auftragseingang im gesamten öffentlichen Bau lag um 9,7 % über dem Vorjahreswert (Jan.-Aug.: - 2,8 %).
Der Hauptverband sieht sich daher in der verhalten optimistischen Einschätzung der baukonjunkturellen Entwicklung für 2006 bestätigt: Er rechnet bei günstigen Rahmenbedingungen mit einem Umsatzplus von bis zu 1 %. Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft, Information und Kommunikation Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189 E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de
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