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Deutsche Bauindustrie zur europäischen Baukonjunktur: - Stabiles Wachstum von zwei Prozent erwartet - Stärkste Impulse gehen von Mittel- und Osteuropa aus

Berlin (ots)

"Die Bauwirtschaft in Europa hält ihren stabilen
Wachstumskurs. Wir erwarten, dass sich das jährliche Wachstum bis 
2008 auf 2 % beschleunigen wird." Diese Auffassung vertrat der 
Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dr.-Ing. 
Hans-Peter Keitel, zur Eröffnung des Europäischen Baukongresses heute
in Berlin. Die stärksten Impulse gingen dabei von den neuen Märkten 
in Mittel- und Osteuropa aus. Für Polen, Tschechien, die Slowakei und
Ungarn erwartet Keitel Wachstumsraten von bis zu acht Prozent. "Wie 
sich die europäische Bauwirtschaft insgesamt entwickeln wird, hängt 
jedoch entscheidend vom konjunkturellen Erholungsprozess in 
Deutschland, der größten Volkswirtschaft in Europa, ab".
Keitel zeigte sich zuversichtlich, dass die deutsche Bauwirtschaft
2006 den negativen Umsatztrend stoppen kann. Eine "schwarze Null" 
rücke als Umsatzziel in den Bereich des Möglichen. "Unser Optimismus 
von Beginn des Jahres hält an. Seit 2000 ist die Stimmung nicht so 
gut gewesen", erklärte Keitel. Auch die jüngsten Daten wiesen darauf 
hin, dass in Deutschland eine Trendumkehr eingesetzt habe. So hätten 
die Betriebe im Bauhauptgewerbe seit Mai 2005 deutlich steigende 
Auftragseingänge zu verzeichnen. Auch die Geschäftswartungen hätten 
sich erheblich verbessert.
Die Entwicklung auf dem europäischen Markt beurteilte Keitel 
unterschiedlich. Die Bauwirtschaft habe sich für die Zukunft auf 
einen wesentlich härteren Wettbewerb einzustellen, bei dem sich die 
Baufirmen aus den neuen EU-Mitgliedstaaten vor allem über 
Lohnkostenvorteile Marktanteile sichern könnten. Die deutsche 
Bauwirtschaft könne diesen Preiswettbewerb nicht gewinnen. 
"Stattdessen müssen die Unternehmen auf einen Qualitätswettbewerb um 
technisch anspruchsvolle Projekte setzen, bei dem Planungs- und 
Ausführungskompetenz sowie Kompetenzen bei Dienstleistungen rund um 
das Bauwerk die entscheidenden Kriterien sind", erklärte Keitel.
In diesem Zusammenhang mahnte Keitel die Durchsetzung von 
Chancengleichheit bei der europaweiten Vergabe von 
Infrastrukturprojekten an, die aus Struktur- und Kohäsionsfonds der 
EU finanziert werden. "Die deutsche Bauwirtschaft, mit einem 
EU-Nettozahlerland als Heimatstandort, muss bei der Bewerbung um 
diese Projekte dieselben Chancen haben wie die Bauunternehmen aus den
Beitrittsländern". Nur bei gleichen Ausgangsbedingungen könnten sich 
in einem fairen Leistungswettbewerb positive Wirkungen für Wachstum 
und Wohlstand entfalten.
Außerdem plädierte Keitel für eine neue Arbeitsteilung zwischen 
Staat und privater Wirtschaft. "Um die immensen Bauaufgaben im 
Bereich der öffentlichen Infrastruktur bei knappen Kassen erfüllen zu
können, sind öffentlich-private Partnerschaften eine Alternative zur 
herkömmlichen Finanzierung." In vielen Ländern Europas, besonders in 
Großbritannien, werde PPP bereits erfolgreich praktiziert und sei 
Alltag im Baugeschäft. Dies strebe man auch für Deutschland an. Als 
Zielmarke nannte Keitel einen Anteil von 15 Prozent im Verhältnis zur
herkömmlichen Haushaltsfinanzierung.
Auch im Internet abrufbar:
www.bauindustrie.de
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann 
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und 
Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft, 
Information und Kommunikation 
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189 
E-Mail:  Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de

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