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Appell an öffentliche Auftraggeber: Preissteigerungsrisiken über Stoffpreisgleitklauseln absichern

Berlin (ots)

"Die deutsche Bauwirtschaft wird sich auf eine
längere Phase stark schwankender Baumaterialpreise einstellen müssen.
Der Hunger der neuen weltwirtschaftlichen Wachstumszentren in China 
oder Indien nach Stahl, Kupfer und Erdöl treibt inzwischen auch in 
Deutschland die Baustoff- und Baumaterialpreise in die Höhe." Diese 
Sorge äußerte heute der Präsident des Haupt-verbandes der Deutschen 
Bauindustrie, Dr. Hans-Peter Keitel, vor der Berliner 
Wirtschaftspresse. Gerade die Kalkulation langlaufender Bauprojekte 
werde damit zu einem unüberschaubaren Wagnis, zumal Partner für 
Warentermingeschäfte nicht zu finden seien. Keitel: "Für die 
Bauindustrie ist es deshalb überlebenswichtig, zur Sicherung dieser 
bei langlaufenden Projekten nur schwer kalkulierbaren Risiken mit den
Auftraggebern Stoffpreisgleitklauseln abschließen zu können. Wir 
appellieren hier insbesondere auch an die öffentlichen Auftraggeber, 
die derzeit noch einer solchen Absicherung von 
Preissteigerungsrisiken skeptisch gegenüberstehen."
Dagegen bereiten der Bauindustrie Lieferengpässe bei anderen 
Rohstoffen, wie z.B. Dämmstoffen, vergleichsweise wenig 
Kopfschmerzen. Viele Baustoff- und Baumaterialproduzenten hätten sich
zu Beginn des Jahres 2006 auf ein wesentlich geringeres Wachstum der 
Bauproduktion eingestellt, erläuterte Keitel. Die Baustoffindustrie 
habe sich daher nicht in der Lage gesehen, die unerwartete 
Mehrnachfrage über kurzfristige Produktionsausweitung aufzufangen. 
Für die deutsche Bauindustrie seien diese Engpässe, wie sie in 
Aufschwungphasen häufig vorkommen; sie stellten zwar eine unangenehme
Belastung für die allmählich wieder anlaufende Produktion dar, 
könnten aber mittelfristig über die Ausweitung der Baustoff- und 
Baumaterialproduktion wieder aufgefangen werden.
Die Baustoff- und Baumaterialpreise haben sich im November 2006 im
Vergleich zum Vorjahresmonat durchschnittlich um ca. 10 % erhöht. 
Besonders starke Preissprünge waren bei Halbzeug aus Kupfer und 
Kupferlegierungen (+42,9 %), bei Betonstahl in Stäben (+30,4 %) und 
Bitumen aus Erdöl (+26,8 %) zu beobachten. Der Anteil der 
Materialkosten am Bruttoproduktionswert liegt im Bauhauptgewerbe im 
Branchendurchschnitt bei etwa 30 %.
Auch im Internet abrufbar:
www.bauindustrie.de

Pressekontakt:

Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und
Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft,
Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de

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