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Greenpeace Putenaktion: Vertrauensbruch durch weitere Aktionen / Während der Runde Tisch tagt, "räumt Greenpeace im Handel auf"

Hamburg (ots)

   Notwendiger Antibiotikaeinsatz akzeptiert - grundlegende
Änderungen brauchen Zeit
Der von Unilever Deutschland im Zuge der Greenpeace Putenkampagne
initiierte Runde Tisch "Landwirtschaft der Zukunft" trat erstmals
zusammen. Im Hamburger EPEA Institut tauschten Fachleute aller
relevanten Disziplinen* mit Greenpeace Mitgliedern,
Putenfleischerzeugern sowie Unilever ihre Standpunkte zur
Massentierhaltung, speziell Putenmast, aus. Greenpeace beklagte an
dieser Stelle noch einmal den auf zu dichte Belegungsstände
zurückzuführenden Antibiotikaeinsatz. Hier sieht die Organisation
eindeutig Handlungsbedarf, wobei die von Greenpeace in den Raum
gestellten Forderungen diskutierbare Richtungsangaben sind. Vertreter
der Umweltorganisation unterstreichen an dieser Stelle, dass
Antibiotika selbstverständlich dort eingesetzt werden müssen, wo sie
notwendig sind. Aufgrund der Komplexität der Problematik sieht man
bei Greenpeace aber keine kurzfristig realisierbaren Änderungen.
Dennoch wird der Runde Tisch als Weg in die richtige Richtung
begrüßt.
Aufgrund der geringen Bedeutung Unilevers im Putenfleischmarkt
äußert die Präsidentin des Deutschen Hausfrauenbundes, Pia Gaßmann,
ihr Unverständnis darüber, warum denn gerade Unilever und nicht
größere Marktteilnehmer im Fokus der Greenpeace-Attacken seien. Zudem
gab sie zu bedenken, dass Greenpeace vor allem aus Büchern zitiert
und keine eigene Forschung in der Sache betreibt. Auch Prof. Dr. Beda
Stadler von der Universität Bern machte Greenpeace darauf aufmerksam,
dass hier die falschen getroffen würden. "Die hier im Lande
gemästeten Puten stammen gar nicht aus Deutschland, sie werden
importiert. Weltweit werden kaum mehr als drei Genetikstämme
eingesetzt. Die Tiere zeigen annähernd gleiche Verhaltensweisen. Aus
Gründen des Tierschutzes gehören sie daher auch
antibiotikabehandelt."
Auf sachlichem Niveau wurden neben der Antibiotika-Problematik
inklusive der Frage nach möglichen Rückständen Stallbelegungen,
Futterfragen und Hygiene diskutiert. Deutlich wurde vor allem beim
Punkt Verbraucherschutz, dass nationale Alleingänge im Europäischen
Netzwerk keinen Raum mehr haben.
Während über die Inhalte der nächsten Sitzung gesprochen wurde,
leitete Greenpeace die nächsten Aktionen gegen Unilever ein. Aus
Regalen des Handels wurden Putenfleischprodukte herausgerissen und
mit Greenpeace Aufklebern versehen, die eine im Dreck liegende Pute
sowie "Medikamente zum Putendoping" zeigen.
"Während wir gemeinsam am Runden Tisch sitzen und Wege für
konstruktive Lösungen erarbeiten", so Andreas Sachs, Unilever
Marketing Direktor, zu dieser Dolchstoß-Aktion, "wird einem das
Stuhlbein angesägt. Eine derartige Vorgehensweise ist ein glatter
Vertrauensbruch und damit kontraproduktiv. Wenn Greenpeace mit
Unilever zusammenarbeiten will, dann muss die Kampagne sofort
gestoppt werden."
*Teilnehmerliste konstituierende Sitzung Runder Tisch
Prof. Dr. Michael Braungart  EPEA Umweltinstitut
Prof. Dr. Michael Bockisch   Unilever Bestfoods Deutschland GmbH
Dr. C. Then                  Greenpeace e. V.
Prof. Dr. Matthias Horst     BVE / BLL
Prof. Dr. Beda Stadler       Universität Bern, Institut für  
                                Immunologie
Prof. Menner                 Technische Universität Berlin
Prof. Dr. Dr. Hans Steinhart Universität Hamburg, Fachbereich
                                Chemie
Prof. Hafez                  Institut für Geflügelkrankheiten
Bernd KalvelageHeidemark     Vertriebs- und Logistik GmbH & Co. KG
Dr. Behr                     Heidemark Vertriebs- und Logistik  
                                GmbH & Co. KG
Herr Jansen-Minßen           Landwirtschaftskammer Oldenburg
Peter Wilken                 Gebr. Nölke GmbH & Co. KG
Pia Gaßmann                  Deutscher Hausfrauenbund e. V.
Dr. Ulrike Adrian            Tierärztliche Vereinigung für  
                                Tierschutz (TVT)
Andrea Wessel                Lebensmittel Zeitung
Gerd Pfitzenmaier            Redaktion natur & cosmos
Claudia Schmitt              PAN e.V.
Kerstin Lanje                Ev. Akademie Loccum
Rüdiger Ziegler              Unilever Bestfoods Deutschland GmbH
Andreas Sachs                Unilever Bestfoods Deutschland GmbH
Frank Fleck                  Unilever Bestfoods Deutschland GmbH
Eva Goris                    Redaktion BILD am Sonntag
Silke Schwartau              Verbraucher-Zentrale Hamburg
Für Rückfragen steht Ihnen Rüdiger Ziegler, 
Presseabteilung Unilever Deutschland GmbH, 
Tel. 040 / 34 93 - 11 64, zur Verfügung.
Zur Veröffentlichung freigegeben.

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