Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Internationaler Tag gegen Genitalverstümmelung am 6. Februar
86 Millionen Mädchen von Genitalverstümmelung bedroht
Stiftung Weltbevölkerung: "Mädchen und Frauen brauchen besseren Schutz"
Hannover (ots)
Bis zum Jahr 2030 werden weltweit 86 Millionen Mädchen an ihren Genitalien verstümmelt, wenn sich die aktuelle Entwicklung fortsetzt. Bereits heute leiden mehr als 140 Millionen Mädchen und Frauen an den Folgen dieser Menschenrechtsverletzung. Darauf macht die Stiftung Weltbevölkerung anlässlich des Internationalen Tags gegen Genitalverstümmelung am 6. Februar aufmerksam.
Die Genitalverstümmelung ist vor allem in Ländern Afrikas und des Mittleren Ostens verbreitet. Sie gilt vielerorts als wichtiger Übergang vom Mädchen zur Frau. Dabei wird die Klitoris teilweise oder vollständig entfernt. Meist wird der Eingriff unter unhygienischen Bedingungen, ohne Narkose und mit einfachen Hilfsmitteln wie Glasscherben oder Rasierklingen durchgeführt. Die betroffenen Frauen und Mädchen leiden häufig ihr Leben lang unter den Folgen der grausamen Praktik - etwa durch Infektionen, Blutungen und Komplikationen bei der Geburt. Viele sterben daran.
Gesetze allein reichen nicht
"Es wird höchste Zeit, diese grausame Praktik zu beenden und Mädchen und Frauen besser davor zu schützen", fordert Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Seit 1997 haben zwar 24 afrikanische Länder Genitalverstümmelung per Gesetz verboten, doch die Bestimmungen allein reichen nicht aus, um die tief verwurzelte Tradition zu ändern. Nur wenn Menschen davon überzeugt werden, dass die Genitalverstümmelung Mädchen schadet und durch andere Rituale ersetzt werden kann, lässt sich das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit von Millionen Mädchen schützen. Dazu müssen sich die Regierungen in den betroffenen Ländern deutlich mehr engagieren. Die internationalen Gemeinschaft sollte sie dabei unterstützen."
Über die Stiftung Weltbevölkerung
Die Stiftung Weltbevölkerung ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Sie unterstützt Aufklärungsinitiativen und Gesundheitsprojekte für Jugendliche in Entwicklungsländern. Unsere Mitarbeiter und Jugendberater klären junge Menschen über weibliche Genitalverstümmelung und deren schwerwiegende Folgen auf. Unsere Projektarbeit bezieht die Eltern sowie politische und religiöse Meinungsführer ein, um nachhaltige Erfolge bei der Bekämpfung von Genitalverstümmelung zu bewirken.
Weitere Informationen
- Weibliche Genitalverstümmelung: fünf Fragen - fünf Antworten finden Sie unter: http://ots.de/bto76 - Grafik "Verbreitung von Genitalverstümmelung in ausgewählten Ländern": http://ots.de/QaDLa
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Pressesprecherin
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