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Vaginalring verhindert HIV-Infektionen bei Frauen in Afrika
Stiftung Weltbevölkerung: "Entscheidender Schritt bei der Aids-Prävention"

Hannover (ots)

Neue Studienergebnisse belegen, dass ein Vaginalring auf der Basis von antiretroviralen Medikamenten Frauen vor einer HIV-Infektion schützt. Dank der Anwendung dieses Mikrobizids infizierten sich 31 Prozent (Ring-Studie) bzw. 27 Prozent (ASPIRE-Studie) weniger Frauen mit HIV als in der Vergleichsgruppe, die ein Placebo erhielt. In der Altersgruppe der Über-24-Jährigen infizierten sich sogar 61 Prozent weniger mit dem Virus (ASPIRE-Studie).

"Dies ist ein weiterer entscheidender Schritt im Kampf gegen Aids", sagt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung, die sich seit Jahren in der Aids-Prävention engagiert. "Mikrobizide füllen eine wichtige Lücke. Denn gegenüber Kondomen bieten sie den wichtigen Vorteil, dass Frauen die Präparate unabhängig von der Zustimmung des Mannes anwenden können. Das ist vor allem in Afrika südlich der Sahara von zentraler Bedeutung. Denn dort sind Frauen, die die Verwendung von Kondomen oft nicht verhandeln können, einem weitaus größeren Infektionsrisiko ausgesetzt als Männer." In Afrika südlich der Sahara sind rund 60 Prozent aller HIV-infizierten Erwachsenen weiblich.

Weitere Forschung erforderlich

"Die positiven Ergebnisse der beiden Studien zeigen, dass nun weiter in die Forschung und Entwicklung von Mikrobiziden investiert werden muss, um noch wirksamere Präparate zu entwickeln und den Schutz vor HIV weiter zu verbessern", betont Renate Bähr. "Aber auch andere vielversprechende Präventionsmethoden wie Aids-Impfstoffe dürfen bei der Forschung nicht vernachlässigt werden."

Über die beiden Studien

An der 2012 gestarteten Ring-Studie unter Federführung der International Partnership for Microbicides nahmen rund 2.000 Frauen in Südafrika und Uganda teil. An der 2012 bis 2015 durgeführten ASPIRE-Studie unter Leitung des Microbicide Trial Network beteiligten sich rund 2.600 Frauen in vier afrikanischen Ländern. Bei beiden Studien wurde ein Mikrobizid auf antiretroviraler Basis mit dem Wirkstoff Dapivirine getestet. Die Ergebnisse beider Studien wurden jetzt bei der Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections in Boston vorgestellt. Als nächster Schritt ist die behördliche Zulassung des Vaginalrings geplant.

Pressekontakt:

Ute Stallmeister
Pressesprecherin
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
Göttinger Chaussee 115
30459 Hannover
Telefon: 0511 94373-31
E-Mail: ute.stallmeister@dsw.org
Internet: www.weltbevoelkerung.de

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