Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Weltbevölkerung zum Jahreswechsel 2020-2021
7.837.693.000 Menschen leben auf der Erde
Hannover (ots)
DSW: "Der Zugang zu Bildung und Verhütung darf durch die Corona-Pandemie nicht erschwert werden."
Hannover, 21.12.2020: Zum Jahreswechsel 2020/ 2021 leben 7.837.693.000 Menschen auf der Erde, teilt die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) mit. Damit ist die Weltbevölkerung im Jahr 2020 um etwa 82 Millionen Menschen reicher geworden. Nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) wächst die Weltbevölkerung aktuell jedes Jahr um etwa 1,09 Prozent. Damit hat sich das Wachstum in den letzten 50 Jahren beinahe halbiert. Mit einem jährlichen Zuwachs von 2,05 Prozent hatte es zwischen 1965 und 1970 seinen Höchststand erreicht und befindet sich seitdem im Rückgang.
Grund dafür ist unter anderem die Entwicklung moderner Verhütungsmethoden und eine bessere Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln. Auch bessere Bildungschancen für Frauen spielen beim Rückgang des Bevölkerungswachstums eine entscheidende Rolle. So zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen der durchschnittlichen Kinderzahl pro Frau und ihrem Bildungsabschluss. "Der Zugang zu Bildung und Verhütung in Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen darf durch die Corona-Pandemie nicht erschwert werden!", darauf macht Jan Kreutzberg, Geschäftsführer der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) zum Jahreswechsel aufmerksam. Vor Beginn der Corona-Pandemie waren die UN davon ausgegangen, dass das jährliche Bevölkerungswachstum bis zum Jahr 2025 auf unter ein Prozent sinkt.
DSW: "Covid-19 darf die Erfolge der letzten Jahre nicht ausbremsen!"
"Seit Beginn der Corona-Pandemie beobachten wir in unseren Projektländern Kenia und Uganda eine enorme Zunahme der Teenager-Schwangerschaften, weil Schulen geschlossen sind. Die meisten der schwanger gewordenen Mädchen und jungen Frauen werden nicht in die Schule zurückkehren können, viele werden in Armut leben. Aufklärungskampagnen und eine bessere Versorgung mit modernen Verhütungsmitteln sind jetzt wichtiger denn je - vor allem in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Covid-19 darf die Erfolge der letzten Jahre nicht ausbremsen", warnt Jan Kreutzberg. In Afrika südlich der Sahara ist der Bedarf an modernen Verhütungsmitteln nur zu 55,5 Prozent gedeckt. Das bedeutet, dass beinahe die Hälfte der Frauen und Mädchen zwischen 15 und 49 Jahren nicht verhüten kann, obwohl sie es gerne möchte. Weltweit liegt der Anteil der Frauen und Mädchen, deren Bedarf an modernen Verhütungsmitteln gedeckt ist, bei 76,8 Prozent.
DSW: "Verhütungsmittel sind auf der Welt ungleich verteilt!"
Mit durchschnittlich 4,7 Kindern, bekommen viele Frauen in Afrika südlich der Sahara mehr Kinder als sie möchten. "Verhütungsmittel sind auf der Welt ungleich verteilt. Es liegt auch in der Verantwortung der Bundesregierung in Zusammenarbeit mit der internationalen Staatengemeinschaft den Zugang zu Verhütungsmitteln, Aufklärung und Gesundheitsdiensten in Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen zu verbessern", erklärt Kreutzberg. Laut den Vereinten Nationen liegt die Fertilitätsrate im internationalen Durchschnitt aktuell bei 2,4 Kindern pro Frau. Seit den 60er Jahren hat sich die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau mehr als halbiert. Sie lag damals noch bei fünf Kindern pro Frau. Bei einer durchschnittlichen weltweiten Fertilitätsrate von 2,1 Kindern pro Frau würde die Weltbevölkerung nicht weiterwachsen.
Weitere Informationen
- Infoblatt zu Bevölkerung und Projektionen
- Über die Zuverlässigkeit von Bevölkerungsprognosen
- 5 Fragen - 5 Antworten zur Weltbevölkerung
- Infografik: Bevölkerungsprojektion bis 2100
Über die DSW
Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Ihr Ziel ist es, zu einer zukunftsfähigen Bevölkerungsentwicklung beizutragen. Daher unterstützt sie junge Menschen dabei, selbstbestimmte Entscheidungen über ihre Sexualität und Verhütung zu treffen. Gleichzeitig bringt sie sich auf nationaler und internationaler Ebene in politische Entscheidungsprozesse in den Bereichen Gesundheit, Familienplanung und Gleichstellung der Geschlechter ein.
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