In welcher Gewichtsklasse spielt Ihre Stadt? Hat Berlin Übergewicht? Ist München ein Fliegengewicht? Und warum macht sich Dresden so schwer?
Hamburg (ots)
Der aktuelle Städtevergleich in P.M. Magazin hat allerdings nichts mit Lokalpatriotismus und Rivalitäten zu tun, die sonst auf dem Fußballfeld oder per Städtenamen auf Shirts ausgetragen werden. Geologen wuchern mit einem anderen Pfund: 13 Jahre haben Forscher des DEKORP-Projekts mittels eines geologischen "Röntgenblicks" Daten über die Dicke der Erdkruste gesammelt. Anhand dieser Daten ist es nun möglich, das Gewicht einzelner Städte und Regionen zu ermitteln. P.M. präsentiert in der aktuellen Ausgabe die Ergebnisse: Das deutsche Gesamtgewicht beträgt 28 Billiarden (eine 28 mit 15 Nullen) Tonnen. Dabei sind die regionalen Gefälle beim Gewicht noch offensichtlicher als bei anderen beliebten Einteilungen der Bundesrepublik: Der Norden ist grundsätzlich leichter als das 6 Billiarden Tonnen schwere Bayern. Das liegt an der Dicke der Erdkruste und an der Beschaffenheit des Gesteins. Berlin hingegen liegt zwar im leichten Norden, wiegt aber mit 82 Billionen (eine 82 mit 12 Nullen) Tonnen fast doppelt so viel wie das nur 57 Billionen schwere Hamburg - obwohl sich die beiden Metropolen von der Gesamtfläche nicht so gravierend unterscheiden.
Charlotte Krawczyk vom GeoForschungszentrum Potsdem (GFZ) hat für P.M. zusätzlich ausgerechnet, wie schwer die Städte im Verhältnis zur Einwohnerzahl sind. Am schwersten sind demnach die Dresdner mit 55.691.151 Tonnen, am leichtesten die Münchner (21.290.029 Tonnen).
Allen regionalen Rivalitäten zum Trotz: gemessen an dem kleinen, aber sehr schweren Nachbarn Österreich ist Gesamtdeutschland ein Leichtgewicht.
Die "Röntgenaufnahmen" des Untergrunds zahlen sich übrigens nicht nur für die Forschung aus, sondern haben auch einen wirtschaftlichen Nutzen: Bei den Messungen wurden Orte identifiziert, an denen das Gestein die Kernwärme der Erde bestens nach außen leitet und so ideale Standorte für Erdwärmekraftwerke bieten könnte.
München, 26. Juli 2007
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