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"Computerspiele sind mächtige Lerninstrumente" Studie belegt: Chirurgen mit Computerspiel-Erfahrung bei komplizierten Operationen schneller und fehlerfreier

München (ots)

19. Juni 2009 - Über Computerspiele kursieren
viele Vorurteile. Wie P.M. MAGAZIN (Ausgabe 07/2009 ab heute im 
Handel) berichtet, wollen Spiele-Forscher die festgefahrene 
Diskussion auf eine wissenschaftliche Grundlage stellen, indem sie 
Denk- und Lernprozessen auf den Grund gehen. Ihre Arbeitshypothese: 
Computerspiele sind nicht bloß Unterhaltung - sondern eine neue Form 
von sozialem Lernen.
"Veränderungen der Medienwelt verändern unser Verständnis von 
Bildung und erfordern neue Denkweisen, neue Formen der kulturellen 
Verarbeitung und Interaktion mit der Welt um uns", schreibt der 
Medienwissenschaftler Henry Jenkins vom angesehenen Massachusetts 
Institute of Technology in Cambridge bei Boston. Dazu zählt er etwa 
Multitasking und die Fähigkeit, Inhalte aus verschiedenen Quellen und
Medien miteinander zu verbinden - Fertigkeiten, die durch viele 
Videogames gefördert werden.
Dass Computerspiele die kognitiven Fähigkeiten verbessern, darauf 
haben Hirnforscher eine Reihe von Hinweisen. So wurden in einer 
Studie der Iowa State University die räumlichen und manuellen 
Fähigkeiten von Chirurgen mit Computerspiel-Erfahrung untersucht. Die
"spielenden" Chirurgen, geübt im flinken und präzisen Umgang mit der 
Maus, waren bei komplizierten Operationen schneller und machten 
weniger Fehler als die Operateure ohne Computerspiel-Erfahrung.
Der US-Literaturprofessor James Paul Gee von der Arizona State 
University ist der Ansicht, dass mit Hilfe von Videogames eine "neue 
Schreib- und Lesefähigkeit" erworben wird. Sprache sei nicht das 
einzige wichtige Kommunikationssystem der Menschheit. Um die Welt zu 
begreifen, müssen Menschen ebenso die Bedeutung von Bildern, 
Geräuschen oder Bewegungen verstehen. Computerspiele vermitteln genau
diese "Multimodalität", glaubt Gee.
Welchen Effekt die Games auf ihre Spieler haben, hängt von 
zahlreichen Faktoren ab, meint Spieleforscher Douglas Gentile von der
Iowa State University - vom Spielinhalt und der -struktur ebenso wie 
von der Spieldauer. "Computerspiele sind nicht gut oder schlecht, 
sondern mächtige Lerninstrumente, die viele Effekte haben, mit denen 
wir nicht gerechnet haben."

Pressekontakt:

Simone Lönker
Kommunikation/PR
G+J Frauen/Familie/People
Gruner+Jahr AG & Co KG
Tel: 040/3703-2455
Fax: 040/3703-5703
E-Mail: loenker.simone@guj.de

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