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Europäisches Patentamt (EPA)

Europäisches Patentamt gibt Finalisten für den Europäischen Erfinderpreis 2019 bekannt

Europäisches Patentamt gibt Finalisten für den Europäischen Erfinderpreis 2019 bekannt
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München (ots)

Das Europäische Patentamt (EPA) gibt heute die Finalisten, die für den Europäischen Erfinderpreis 2019 nominiert sind, bekannt. Der Preis, der zum 14. Mal verliehen wird, ehrt den Genius und die Kreativität von Erfindern und Erfinderteams. Er würdigt ihre Verdienste um den Fortschritt in Wissenschaft und Technik, ihre Bedeutung für das Wirtschaftswachstum und ihren Einfluss auf unser Leben im Alltag.

"Diese Erfinderinnen und Erfinder gehen einige der größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft ganz direkt an. Von der Krebsforschung bis hin zur Reduzierung von Plastikmüll weisen ihre Beiträge unsere Finalisten als Vordenker für eine bessere Zukunft aus", sagte EPA-Präsident António Campinos. "Die Vielfalt und der Einfluss der Innovationen erweisen sich als positiv für die europäische Wirtschaft. In der EU beschäftigen Industriesektoren mit einer hohen Nutzung von Patenten, Marken und geschützten Designs rund 60 Millionen Menschen und sind für über 90 Prozent des EU-Außenhandels zuständig. Das europäische Patentsystem unterstützt nicht nur Erfinder - wie unsere Finalisten -, sondern auch die gesamte Gesellschaft."

Die Gewinner des jährlichen Innovationspreises des EPA werden 2019 im Rahmen einer Galaveranstaltung am 20. Juni in Wien bekannt gegeben. Der Preis wird in den fünf Kategorien "Industrie", "Forschung", "Nicht-EPO-Staaten", "KMU" und "Lebenswerk" vergeben. Die Finalisten und die Gewinner werden von einer unabhängigen internationalen Jury gewählt. Darüber hinaus entscheidet die Öffentlichkeit über den Gewinner des Publikumspreises unter den 15 Finalisten. Die Abstimmung findet im Vorfeld der Galaveranstaltung online auf der Website des EPA statt.

Die Finalisten 2019 kommen aus zwölf Ländern: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Israel, Italien, Japan, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Spanien und den USA. Sie wurden von der Jury aus einem Pool Hunderter Erfinder und Erfinder-Teams ausgewählt, die von der Öffentlichkeit, den nationalen Patentämtern in ganz Europa und Mitarbeitern des EPA vorgeschlagen worden sind.

Die Erfindungen betreffen unterschiedlichste Bereiche und Herausforderungen der Gesellschaft und reichen von ökologischen Verpackungen über wiederaufladbare Batterien, Genetik, Agrarwirtschaft, Videocodierung, Krebsdiagnose, Elektronenmikroskopie, moderne Fahrerassistenzsysteme bis hin zum Kunststoffrecycling.

Wien ist die ideale Wahl für die diesjährige Preisverleihung, denn die Metropole im Herzen Europas hat eine lange historische Beziehung zum geistigen Eigentum: Die Weltausstellung 1873 in Wien war auch Schauplatz der ersten multilateralen Gespräche über den gewerblichen Rechtsschutz. Heute, fast 150 Jahre später, beherbergt die Stadt das EPA-Zentrum für Patentinformation.

Die Finalisten 2019 in den fünf Kategorien sind:

Industrie
Klaus Feichtinger und Manfred Hackl (Österreich): 
Verbessertes Kunststoffrecycling

Die österreichischen Erfinder haben mit ihrem Ansatz das Kunststoffrecycling revolutioniert. Aus Kunststoffabfällen können so hochwertige Pellets zur Herstellung neuer Produkte gewonnen werden. Heute sind mehr als 6 000 ihrer Maschinen im Einsatz. Diese produzieren jährlich über 14,5 Millionen Tonnen Kunststoff-Pellets. Weitere Informationen (Link: http://ots.de/Wr1Mq8)

Antonio Corredor Molguero und Carlos Fermín Menéndez Díaz (Spanien): 
Betonform für bessere Wellenbrecher

Das spanische Team hat den Wellenbrecher neu erfunden. Mit der innovativen Betonform für "Cubipods" lassen sich einfachere und wirksamere Wellenbrecher für Hafenanlagen bauen, die Baukosten können damit um bis zu 45 Prozent gesenkt werden. Weitere Informationen (Link: http://ots.de/7A0QJC)

Alexander van der Lely und Karel van den Berg (Niederlande): 
Melkroboter für gesündere Kühe

Die niederländischen Ingenieure konzentrieren sich auf eine "kuhfreundliche" Automatisierung der Milchwirtschaft. Dank ihrem Melkroboter können Kühe selbst bestimmen, wann und wie oft sie gemolken werden. Das System bietet Vorteile für das Tierwohl, verbessert die Milchleistung und steigert die Effizienz landwirtschaftlicher Betriebe. Die Diagnosewerkzeuge des Systems unterstützen Landwirte außerdem beim Management von Milchvieh. Weitere Informationen (Link: http://ots.de/DKsnjm)

Forschung
Jérôme Galon (Frankreich): 
Immunoscore®, aussagekräftigerer Krebstest

Das Diagnose-Tool des französischen Immunologen bewertet das Risiko eines Rezidivs bei Krebspatienten. Es nutzt dafür digitale Bilder von Tumorproben und hochentwickelte Software, um die Immunreaktion zu messen und verbessert so die Genauigkeit der Prognose. Dank der Erfindung von Galon, die bereits in Kliniken auf der ganzen Welt gegen Darmkrebs eingesetzt wird, können Ärzte eine effektivere individuelle Behandlung einleiten. Weitere Informationen (Link: http://ots.de/RTRdHu)

Matthias Mann (Deutschland): 
Diagnose von Krankheiten durch Proteinanalyse

Matthias Mann, deutscher Pionier auf dem Gebiet der Proteomik, hat ein Verfahren zur Analyse sämtlicher Proteine in menschlichen Zellen mit Hilfe von Massenspektrometrie entwickelt. So lassen sich verräterische Anzeichen von Krankheit schon feststellen, bevor der Mensch erkrankt ist. Die Erfindung hilft Medizinern, Krankheiten besser vorherzusagen, zu diagnostizieren und zu behandeln. Weitere Informationen (Link: http://ots.de/d4q9qs)

Patrizia Paterlini-Bréchot (Italien): 
ISET®-Blutfiltration zur Erkennung von Tumorzellen

Die in Paris ansässige italienische Molekularbiologin hat ein schnelles, nicht-invasives und hoch empfindliches Verfahren entwickelt, mit dem sich in einer 10-Milliliter-Blutprobe eine einzelne Tumorzelle auffinden lässt - also eine Zelle in etwa 50 Milliarden roten Blutkörperchen. Für die Behandlung von Krebs ist Früherkennung entscheidend und das neue Verfahren deshalb ein immenser Fortschritt. Weitere Informationen (Link: http://ots.de/i9QPWl)

Nicht-EPO-Staaten
Eben Bayer and Gavin McIntyre (US): 
Umweltfreundliche Verpackung aus Pilzen

Die US-Erfinder und Produktdesigner Eben Bayer und Gavin McIntyre waren fasziniert davon, wie Pilzgeflecht (Myzelium) organische Abfälle in der Natur bindet, und fingen daraufhin an, Verpackungen aus Pilzen zu "züchten". Ihre Materialien können flexibel in Form gebracht werden, sie werden beim Erhitzen fest und sind biologisch abbaubar. Weitere Informationen (Link: http://ots.de/W5zdZe)

Gideon Stein (Israel): 
"Sehende Fahrzeuge" für mehr Sicherheit im Straßenverkehr

Um Gefahren im Straßenverkehr zu erkennen und zu umgehen, entwickelte der israelische Ingenieur ein hochmodernes Fahrerassistenzsystem, das eine einäugige Kamera mit künstlicher Intelligenz verbindet. Weltweit sind mehr als 30 Millionen Autos dank dieser Erfindung sicherer geworden. Weitere Informationen (http://ots.de/cP3BR9)

Akira Yoshino (Japan): 
Entwicklung der Lithium-Ionen-Batterie

Der japanische Wissenschaftler gilt als Vater der Lithium-Ionen-Batterie (LIB). Die von ihm entwickelten wiederaufladbaren Batterien finden sich heute in fast fünf Milliarden Handys, in Elektroautos und zahlreichen weiteren Geräten. Seit über 30 Jahren arbeitet er kontinuierlich an der Weiterentwicklung der LIB. Weitere Informationen (Link: http://ots.de/3YqxRC)

Kleine und mittlere Unternehmen (KMUs)

Esben Beck (Norwegen): 
Intelligente Laser für gesündere Lachse

Seeläuse sind eine ernsthafte Bedrohung für die Bestände in Lachsfarmen. Der norwegische Erfinder Esben Beck hat Roboter entworfen, die mittels Bilderkennung, und künstlicher Intelligenz die Parasiten erkennen, anvisieren und mit Laserstrahlen gezielt zerstören. Eine moderne Form der Schädlingsbekämpfung ohne Chemikalien oder Antibiotika und somit stressfrei für Fische und Umwelt. Weitere Informationen (http://ots.de/okdvD8)

Rik Breur (Niederlande): 
Antifouling-Faserfolie für Schiffsrümpfe

Inspiriert von der stachligen Oberfläche von Seeigeln entwickelte der niederländische Erfinder Rik Breur eine faserbasierte Antifouling-Folie. Auf ihr können sich Algen, Seepocken und Muscheln nicht ansiedeln, wodurch Schiffe bis zu 40 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen. Außerdem ist die Erfindung eine umweltfreundliche Alternative zu den giftigen Antifouling-Lacken. Weitere Informationen (Link: http://ots.de/3iFvr2)

Richard Palmer, Philip Green (Großbritannien): 
Flexible Protektoren, die bei einem Aufprall hart werden

Die britischen Materialwissenschaftler Palmer und Green haben einen imprägnierten, flexiblen Schaumstoff entwickelt, der bei einem Aufprall fest wird. Dabei kommen sogenannte dilatante Flüssigkeiten zum Einsatz, die ganz besondere Eigenschaften haben: Sie absorbieren Energie und verteilen Krafteinwirkungen. Somit ist das entstandene Material D3O® bestens für Protektoren in Sport- und Schutzkleidung geeignet. Weitere Informationen (Link: http://ots.de/hb3pGr)

Lebenswerk
Margarita Salas Falgueras (Spanien): 
DNA-Vermehrung zur Genom-Analyse

Die spanische Wissenschaftlerin ist die Wegbereiterin der Molekulargenetik. Sie hat eine schnelle, einfache und zuverlässige Methode gefunden, um DNA-Spuren so stark zu vermehren, dass eine vollständige Genomanalyse möglich ist. Dabei setzt die Wissenschaftlerin das Enzym φ29-DNA-Polymerase ein. Ihre Erfindung ist heute weitverbreitet und kommt in der Onkologie, der Forensik und in der Archäologie zum Einsatz. Weitere Informationen (Link: http://ots.de/3n4Fb2)

Maximilian Haider (Österreich): 
Schärfere Bilder in der Elektronenmikroskopie

Die Erfindung des österreichischen Physikers löst ein 60 Jahre altes Forschungsproblem: Es gelang ihm, die Bildauflösung im Transmissionselektronenmikroskop (TEM) um den Faktor 5 zu verbessern, sodass sogar einzelne Atome abgebildet werden können. Seine elektromagnetischen "Korrekturlinsen" kommen heute in 90 Prozent aller TEMs zur Anwendung. Weitere Informationen (Link: http://ots.de/Niwknt)

Marta Karczewicz (Polen): 
Weiterentwicklungen in der Videokompression

Die polnische Software-Ingenieurin und geniale Mathematikerin Marta Karczewicz ist als Erfinderin in fast 130 europäischen Patenten über Videokompression genannt. Ihre Beiträge zu Technologie-Standards und Videocodecs haben Videostreaming in hoher Qualität auf mobilen Geräten möglich gemacht. Weitere Informationen (Link: http://ots.de/4CGnfV)

Über den Europäischen Erfinderpreis

Der Europäische Erfinderpreis (Link: http://ots.de/OWVe4I) ist einer der prestigeträchtigsten Innovationspreise Europas. Er wurde 2006 vom EPA ins Leben gerufen und ehrt einzelne Erfinder und Erfinderteams, deren Erfindungen Lösungen für einige der drängendsten Probleme unserer Zeit darstellen. Die Finalisten und Gewinner werden von einer unabhängigen Jury (Link: http://ots.de/z8mNc1) bestehend aus internationalen Größen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Akademie und Forschung ausgewählt, welche die Vorschläge auf deren Beitrag zum technischen Fortschritt, zur gesellschaftlichen Entwicklung, zum wirtschaftlichen Wohlstand und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Europa hin überprüft. Der Preis wird in fünf Kategorien bei einer Gala-Veranstaltung verliehen, die dieses Jahr am 20. Juni stattfinden wird. Der Gewinner des Publikumspreises (Link: http://ots.de/JpzGFy) wird von der Öffentlichkeit aus den 15 Finalisten im Vorfeld der Verleihung über ein Online-Voting auf der EPA-Website (Link: http://ots.de/erUd7R) gewählt. Abgestimmt werden kann bis zum 16. Juni 2019.

Über das Europäische Patentamt

Das Europäische Patentamt (EPA / Link: http://www.epo.org/index_de.html) ist mit fast 7 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine der größten europäischen Einrichtungen des öffentlichen Dienstes. Der Hauptsitz ist in München; Niederlassungen gibt es in Berlin, Brüssel, Den Haag und Wien. Das EPA wurde gegründet, um die Zusammenarbeit europäischer Staaten im Patentwesen zu fördern. Über das zentrale Erteilungsverfahren beim EPA können Erfinder auf der Grundlage einer einzelnen Patentanmeldung Patentschutz in bis zu 44 Ländern (mit einem Markt von rund 700 Millionen Menschen) erlangen. Das EPA gilt überdies als die weltweit bedeutendste Behörde für Patentrecherchen und Patentinformation.

Pressekontakt:

EPA-Pressekontakt

Jana Mittermaier
Direktorin Externe Kommunikation

Rainer Osterwalder
Pressesprecher

Pressestelle des EPA
Tel. +49 89 2399 1833
Mobil: +49 16 3839 9527
press@epo.org

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