Asiatisch-europäisches Patenttreffen in Wien
München/Wien (ots)
Die Wiener Dienststelle des Europäischen Patentamts (EPA) wird für zwei Tage zur Drehscheibe für Patentexperten aus Europa und Asien: Unter dem Motto "Far East meets West in Vienna" beraten am 24. und 25. November Vertreter des EPA und der Patentämter Chinas, Japans und Koreas mit der europäischen Industrie über das patentbezogene Informationsangebot aus Ostasien.
Diese Information und das damit verbundene Wissen ist nicht nur für die Qualitätssicherung in Patentierungsverfahren von großer Bedeutung: Als technische Informationsquellen zählen Patente zu den wichtigsten Stützen im Technologietransfer und eröffnen Ingenieuren, Forschern und Erfindern Einblick in den neusten Stand der angewandten Technik in nahezu allen Technologien. Jedes Jahr werden weltweit über 800 000 neue Erfindungen zum Patent angemeldet. Die asiatischen Staaten haben einen erheblichen Anteil (über 50%) an diesem Aufkommen.
Die enge Verbindung zwischen dem EPA und seinen Partnern in Asien erschließt der Industrie und Wissenschaft in Europa den Zugriff auf technisches Wissen aus Japan, China und Korea. Die Daten werden vom EPA aufbereitet und für die Öffentlichkeit in Europa zugänglich gemacht. Auf diese Weise erhalten europäische Unternehmen Einblick in die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ihrer asiatischen Konkurrenten. Die Dienststelle Wien des EPA bietet dazu als Unterstützung einen kostenlosen Helpdesk-Dienst mit Experten zu den Patentsystemen in Asien.
Das Wiener Forum, das bereits zum vierten Mal durchgeführt wird, ist ein weiteres Beispiel des Bestrebens, eine Hilfestellung in der Anwendung asiatischer Patentinformation zu bieten und unterstreicht die gute Zusammenarbeit des EPA mit Asien. Diese Kooperation fußt auf einer langen Tradition und nimmt im EPA einen hohen Stellenwert ein. Mit dem Japanischen Patentamt arbeitet das EPA im Rahmen der trilateralen Zusammenarbeit USA-Japan-Europa bereits seit 1983 zusammen. Die Zusammenarbeit mit dem State Intellectual Property Office (SIPO) Chinas währt seit nunmehr 20 Jahren. Sie erfuhr zwischen 1996 und 2003 eine bedeutende Erweiterung, als das EPA im Auftrag der Europäischen Kommission die Komponente für gewerbliche Schutzrechte des EU-China-Programms implementierte, die für den Beitritt Chinas zur WTO von maßgeblicher Bedeutung war. Auch mit Korea sowie den Patentämtern der ASEAN-Staaten pflegt das EPA eine langjährige und weit reichende Zusammenarbeit, die besonders auf die Stärkung des Patentsschutzes in diesen Staaten zum Ziel hat. So unterhält das EPA in Bangkok auch ein Projektbüro, das für die Umsetzung des Schutzrechtsprogramms der EU mit den ASEAN-Staaten (ECAP II) zuständig ist. Wie bereits beim EU-China-Programm führt das EPA ECAP II als Executive Agency der Europäischen Kommission durch.
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