Bis zu 5.720 Euro für Miete, Kaution und Möbel: So viel müssen Studenten im 1. Monat für die Wohnung zahlen
Nürnberg (ots)
Eine gemeinsame Analyse der Kosten von Studenten nach dem Umzug von immowelt.de und idealo.de zeigt:
Studenten in deutschen Unistädten müssen im 1. Monat zwischen 3.640 Euro und 5.720 Euro für Miete, Kaution und Einrichtung ausgeben / Studenten zahlen für Miete und Kaution in München am meisten, in Cottbus und Chemnitz am wenigsten / Ausstattungskosten können dank Preisvergleich fast halbiert werden
Zahlreiche Studenten strömen aktuell in die Unistädte auf der Suche nach einer Wohnung. Ist diese gefunden, wird besonders der 1. Monat nach dem Einzug schmerzhaft für den Geldbeutel, wie eine gemeinsame Analyse des Immobilienportals immowelt.de und der Preisvergleichsplattform idealo.de zeigt. Am meisten zahlen Münchner Studenten für eine Singlewohnung - sie müssen sich auf Gesamtkosten von 5.720 Euro einstellen. Dazu zählen die Monatsmiete von im Median 710 Euro kalt und die Kaution von 2.130 Euro - also 3 Kaltmieten. Hinzu kommen Kosten für eine Komplettausstattung der Wohnung von bis zu 2.880 Euro. Für die Analyse wurden die Kosten für Studenten in 68 ausgewählten Hochschulstandorten im 1. Monat nach dem Umzug berechnet. Berücksichtigt wurden Kaltmiete und Kaution von auf immowelt.de angebotenen Wohnungen mit bis zu 40 Quadratmetern sowie die Preise für eine Erstausstattung - ermittelt durch Preisvergleiche auf idealo.de. In die Berechnung fließen dabei 47 verschiedene Produkte mit ein. Dazu zählen Möbel wie ein Bett oder Kleiderschrank, aber auch Inventar wie ein Kochlöffel oder Seifenspender. Die Kosten für Möbel und Inventar sind in der Berechnung bei allen Städten gleich.
Ergebnis der Analyse: In München sind die Startkosten für die eigene Wohnung am höchsten. Das liegt an den sehr hohen Mieten für kleine Wohnungen. Ähnlich sieht es auch in Frankfurt aus, der zweitteuersten Stadt. Hier werden im 1. Monat 4.840 Euro für Wohnung und Ausstattung fällig. Weitere Großstädte wie Berlin (4.640 Euro), Stuttgart (4.560 Euro), Hamburg und Köln (je 4.520 Euro) liegen preislich in etwa auf demselben Niveau.
Hohe Kosten in kleinen Studentenstädten
Doch nicht nur in den größten deutschen Städten sind Singlewohnungen finanziell schwer zu stemmen, auch in vielen kleinen Universitätsstädten ist der Start ins Studium mit hohen Kosten verbunden. Ingolstadt ist mit Gesamtausgaben von 4.680 Euro die drittteuerste untersuchte Stadt. Der bayerische Hochschulstandort verzeichnet große Zuwächse bei den Studenten. Neuer Wohnraum wird benötigt, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden. Auch in Konstanz (4.600 Euro), Freiburg (4.520 Euro) und Karlsruhe (4.480 Euro) wirkt sich die hohe Anzahl an Studenten auf die Preise aus. Alle drei baden-württembergischen Städte befinden sich in den Top 10.
Ausstattungskosten können fast halbiert werden
Bei derart hohen Kosten ist Sparsamkeit äußerst wichtig - gerade bei dem häufig geringen Budget von Studenten. Besonders in der Ausstattung der Wohnung steckt viel Sparpotenzial. Generell gilt: Je mehr Zeit für den Kauf zur Verfügung steht, umso größer ist die Chance auf Schnäppchen. Denn aufgrund der dynamischen Preisentwicklung im Online-Handel verändern sich bei manchen Produkten Preise sogar stündlich. Wer diese beobachtet und vergleicht, kann die Gesamtkosten mit dieser Strategie von 2.880 Euro auf bis zu 1.560 Euro reduzieren. Insbesondere bei Elektrogeräten wie Waschmaschine (Sparpotenzial 140 Euro) oder Fernseher (Sparpotenzial 190 Euro) lassen sich die Ausgaben reduzieren.
Hinzu kommt, dass diese oft nicht bereits beim Einzug zwingend notwendig sind. Wer zum Beispiel die Möglichkeit hat, die Wäsche vorerst noch bei den Eltern zu waschen, kann erst später eine Waschmaschine anschaffen. Gleiches gilt für einen Fernseher - mit einem Tablet oder Laptop wird dieser für viele sogar komplett überflüssig. Noch mehr sparen können Studenten, wenn in der neuen Wohnung bereits eine Küche vorhanden ist. Denn selbst eine Kompaktküche, die nur das Nötigste enthält, kostet Minimum 360 Euro. Am wenigsten Raum für Einsparungen gibt es hingegen bei den Kosten von 640 Euro fürs Schlafzimmer. Bett, Matratze und Kleiderschrank gehören meistens zu den ersten Anschaffungen. Doch auch hier können die Kosten auf etwa 320 Euro reduziert werden, wenn man vergleicht. Insbesondere beim Kauf des Kleiderschranks lassen sich rund 150 Euro sparen.
Niedrigste Preise in ostdeutschen Unistädten
Eine weitere Sparmöglichkeit liegt bei der Standortwahl. Wird der gewünschte Studiengang in mehreren Städten angeboten, lohnt sich der Vergleich der Mieten. Besonders in den ostdeutschen Hochschulstädten ist Wohnen noch vergleichsweise günstig. Am wenigsten zahlen Mieter in Cottbus und Chemnitz. Mit jeweils 3.640 Euro für Miete, Kaution und Einrichtung müssen Studenten hier rechnen. Halle (3.720 Euro), Rostock und Magdeburg (je 3.760 Euro) sind nur etwas teurer. Der günstigste Hochschulstandort im Westen ist Gelsenkirchen mit einem Gesamtpreis von 3.800 Euro.
Eine Grafik in druckfähiger Auflösung steht hier zum Download zur Verfügung: http://ots.de/0HA0Ze
Ausführliche Tabellen zu allen 68 untersuchten Städten stehen hier zum Download bereit: http://ots.de/ilMCj3
Berechnungsgrundlage:
Datenbasis für die Berechnung der Mieten in 68 ausgewählten deutschen Universitätsstädten waren 45.100 auf immowelt.de inserierte Angebote mit einer Wohnfläche von bis zu 40 Quadratmetern. Dabei wurden ausschließlich die Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Preise geben den Median der im 2. Halbjahr 2017 und im 1. Halbjahr 2018 angebotenen Mietwohnungen wieder. Es handelt sich bei den Mietpreisen um Nettokaltmieten von Wohnungen bei Neuvermietung. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Für die Berechnung der Kaution wurden 3 Kaltmieten angenommen. Die angegebenen Preise für die Ausstattung der Wohnung basieren auf einer Auswertung vom 11.07.2018 auf idealo.de. Dafür wurden 47 verschiedene Produkte aus 6 Kategorien (Bad, Küche, Schlafzimmer, Wohnzimmer, Flur, Extras) berücksichtigt. Das Sparpotenzial ergibt sich aus der Differenz der höchsten und niedrigsten Angebote der jeweils preiswertesten Produkte bei unterschiedlichen Anbietern.
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