Immowelt Immobilien-Konjunktur-Index: Nachfrage bei Kaufimmobilien geht zurück
Nürnberg (ots)
- Kaufimmobilien sind nicht mehr so stark gefragt, das ist das Ergebnis des Immowelt Immobilien-Konjunktur-Index Jahresbericht 2018 - Insgesamt sind die Immobilienprofis zufrieden, blicken aber skeptischer auf die kommenden Monate - Prognose: längere Abschlusszeiten und härtere Preisverhandlungen wahrscheinlich
Der Boom bei Kaufimmobilien flaut ab, das ist ein Ergebnis des Immowelt Immobilien-Konjunktur-Index (IKI) Jahresberichts 2018. Bereits seit 2011 werden im IKI die Stimmung und Erwartungen unter deutschen Immobilienprofis erhoben und ausgewertet. Mit 95,2 Punkten beendet der Nachfrageindex für Kaufimmobilien, ein Teilbereich des IKI, das Jahr auf einem Allzeittief (seit Q2/2011). Die Makler rechnen demnach mit geringerem Interesse an Kaufimmobilien. Dies wird insbesondere beim Vergleich der beiden Komponenten deutlich, aus denen sich der Nachfrageindex zusammensetzt: Die Erwartung der Immobilienprofis für die kommenden Monate liegt mit 92,5 Punkten nochmal deutlich unter der aktuellen Nachfragelage von 97,9 Punkten.
Bestellerprinzip-Diskussion trübt die Stimmung
Insgesamt hat die Immobilienbranche ein gutes Jahr hinter sich. Im Mittel lag der Gesamt-IKI bei 100,5 Punkten. Im 4. Quartal 2018 fiel der Index leicht unter die 100-Punkte-Marke, befindet sich mit 99,3 Punkten jedoch auf ähnlichem Niveau wie im Basisjahr 2016. Eine deutliche Verschlechterung zeichnet sich allerdings bei der Geschäftserwartung ab. Diese hat sich im Jahresverlauf um 3,8 Punkte eingetrübt und liegt derzeit bei 96,3 Punkten. Möglicherweise spiegelt sich hier die Sorge einiger Branchenprofis über die diskutierte Einführung des Bestellerprinzips für Kaufimmobilien wider. Darüber hinaus zeigt sich aber wohl auch die Skepsis der Makler, ob die von den Verkäufern geforderten Preise von den Käufern noch angenommen werden.
Nur noch moderater Preisanstieg
Seit Jahren steigen die Immobilienpreise vor allem in den Großstädten und Ballungsräumen stark an. In Hamburg sind die Kaufpreise zwischen 2011 und 2018 im Median um 72 Prozent, in München um 104 Prozent und in Berlin sogar um 126 Prozent gestiegen. Gerade für Interessenten mit mittlerem Einkommen sind gute bezahlbare Objekte nur noch schwer zu finden. Die Immobilienprofis geben zwar an, dass sich die Preise in naher Zukunft nicht mehr so rasant erhöhen wie in den Vorjahren (Preisklima 95,2 Punkte), dennoch sind die geforderten Preise trotz des niedrigen Zinsniveaus für große Bevölkerungsgruppen kaum noch leistbar.
Zinspolitik der EZB beeinflusst Nachfrage
Der Immobilienboom ist zwar noch nicht vorbei, erste Tendenzen deuten aber auf eine Abschwächung hin. Die Unsicherheiten bezüglich des Aussetzens der Anleihenkäufer durch die Europäische Zentralbank und einer damit erwartbaren strafferen Zinspolitik könnte die künftige Nachfragesituation weiter absacken lassen. Immobilienprofis müssen sich künftig auf längere Abschlusszeiten und härtere Preisverhandlungen einstellen.
Ausführliche Ergebnisgrafiken und Tabellen stehen hier zum Download zur Verfügung: http://ots.de/FsdWFB
Den ausführlicheren Bericht zum Immobilien-Konjunktur-Index können Sie hier herunterladen: http://ots.de/mzXmYW
Regelmäßige Berichte jedes Quartal
Der Immobilien-Konjunktur-Index wird quartalsweise als Bericht auf immowelt-research.de kostenlos veröffentlicht. Bei ungewöhnlichen Entwicklungen werden die reinen Ergebnisdarstellungen durch analytische Einordnungen begleitet. Ein Jahresbericht steht mit Beginn des jeweiligen Kalenderjahres zur Verfügung.
Methodische Hinweise
Der Immobilien-Konjunktur-Index von Immowelt ist ein Indikator für die Stimmungslage in der Immobilienwirtschaft und bildet, wie andere Konjunktur-Indizes auch, das Verhältnis zwischen Lageeinschätzung (letzte drei Monate bis Befragungszeitpunkt) und Zukunftserwartungen für die folgenden sechs Monate ab. Zusätzlich werden Teilindizes für das Angebot und die Nachfrage bei Wohnimmobilien gebildet. Nicht Teil des Gesamtindexes sind Lageeinschätzung und Erwartung zur Preisentwicklung bei Miet- und Kaufimmobilien. Die Befragung findet im Immobilien-Professional-Panel statt, das von der Immowelt AG betrieben wird.
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