immowelt Mietkompass: Stagnation in München und Frankfurt, Berlin erneut mit Anstieg
Nürnberg (ots)
Das sind die Ergebnisse der 2. Ausgabe des immowelt Mietkompass für das 3. Quartal 2021:
- Vergleich zum Vorquartal: In 6 von 14 untersuchten Städten stagnieren die Mieten, in weiteren 3 Städten sinken sie sogar leicht
- Keine weiteren Anstiege in teuersten Städten: München, Frankfurt, Stuttgart und Hamburg mit stagnierenden Mieten
- Berlin weiter im Aufwind: Angebotsmieten verteuern sich innerhalb eines Quartals um 2 Prozent
- Auch in den günstigen Städten des Ostens und des Ruhrgebiets gibt es kaum Preisveränderungen
In der Mehrzahl der größten deutschen Städte sind die Angebotsmieten im vergangenen Quartal stabil geblieben. Damit bestätigt sich der Trend seit Anfang des Jahres, wonach sich besonders in den hochpreisigen Städten der Mietmarkt zu beruhigen scheint. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle immowelt Mietkompass. Dafür wurden auf immowelt.de angebotenen Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (80 Quadratmeter, 3 Zimmer, 2. Stock) im 3. Quartal 2021 mit dem Vorquartal verglichen. Lediglich in 5 von 14 untersuchten Großstädten verteuern sich die Angebotsmieten weiter. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch 8 Städte. Heißt, die Preiskurven flachen in immer mehr Städten ab. In 6 Städten stagnieren die Preise und in weiteren 3 Städten sinken sie sogar leicht. Zu den Städten mit stabilen oder sinkenden Mieten zählen mit München, Frankfurt, Stuttgart und Hamburg auch die 4 teuersten Großstädte Deutschlands.
Stagnation in Miet-Hotspots setzt sich fort
Besonders in den Städten, in denen die Mieten jahrelang nur die Richtung steil nach oben kannten, scheinen sich die Märkte zu beruhigen. In München stagnieren die Mieten das zweite Quartal in Folge: Aktuell kostet der Quadratmeter 16,50 Euro für eine Bestandswohnung. Auch in Frankfurt, der zweitteuersten Stadt, setzt sich der Trend fort. Vom 2. auf das 3. Quartal 2021 sinken die Angebotsmieten um 1 Prozent auf 11,60 Euro. Das ist im Quartalsvergleich der zweite Rückgang hintereinander. Der letzte Anstieg ist bereits ein Jahr her. Ähnliches lässt sich für Stuttgart sagen. Fünf Quartale in Folge sind die Angebotsmieten um jeweils 1 Prozent gesunken. Aktuell liegen die Mieten von Bestandswohnungen bei 11,07 Euro pro Quadratmeter. Auch im ebenfalls hochpreisigen Hamburg sind Preise zuletzt bei 10,89 Euro stagniert. Ein Grund für die gleichbleibenden Preise könnte sein, dass sich noch höhere Mieten nicht mehr am Markt durchsetzen lassen. Viele Mieter haben bereits jetzt große Probleme, sich eine Wohnung im Stadtgebiet zu leisten.
Berlin: Preiskurve zeigt weiter nach oben
Auch in Berlin ist die Belastung durch Wohnkosten zuletzt stark angestiegen, da sich die Einkommen zunehmend von den Mieten entkoppelt haben. Im Gegensatz zu den anderen teuren Städten ziehen in der Hauptstadt die Mieten weiterhin an. Nach dem Aus des Mietendeckels im April treten die befürchteten Nachholeffekte ein. Wie schon im 2. Quartal klettern die Angebotsmieten auch im 3. Quartal um 2 Prozent. Derzeit liegt der Quadratmeterpreis im Bestand bei 9,39 Euro. Der Tiefstwert lag Anfang des Jahres noch bei 9,06 Euro.
Neben Berlin weisen die beiden Rheinmetropolen die stärksten Preisanpassungen zum Vorquartal auf. In Köln sind die Angebotsmieten nach einem Plus von 2 Prozent auf 10,74 Euro pro Quadratmeter gestiegen. In Düsseldorf liegen die Mieten nach dem gleichen Anstieg bei 10,66 Euro. Damit hat sich der Abstand beider Großstädte zu Hamburg aber auch den anderen hochpreisigen Städten verringert.
Stagnation im Osten und Ruhrgebiet
Auch in den preiswerten Großstädten in Sachsen und im Ruhrgebiet gab es kaum Preisveränderungen nach oben oder unten. In Leipzig (+1 Prozent) kostet der Quadratmeter aktuell 6,57 Euro, in Dresden (0 Prozent) sind es 6,80 Euro. In beiden Städten bleiben die Preise nahezu auf dem Niveau des Vorquartals. Selbiges gilt auch für Dortmund (-1 Prozent; 6,64 Euro) und Essen (0 Prozent; 7,60 Euro).
Besonders in den ostdeutschen Städten hängt das niedrige Preisniveau mit dem vergleichsweise großen Leerstand zusammen. Zum Teil werden inzwischen nicht nachgefragte und in der Folge leerstehende Wohnblöcke abgerissen. Das Interesse an den Großstädten ist bei jungen Erwachsenen zwar da, allerdings haben sich die Ansprüche an die eigenen vier Wände verändert - besonders während der Corona-Pandemie. Sollte verstärkt saniert und renoviert werden und die Nachfrage hoch bleiben, dürften die Mieten in Zukunft wieder steigen.
Der immowelt Mietkompass
Der immowelt Mietkompass erscheint einmal im Quartal und bildet die Entwicklung der Mietpreise von Wohnungen in den 14 deutschen Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern ab. Mieter, Vermieter sowie Anlegern und Immobilienprofis erhalten mit dem immowelt Mietkompass wertvolle Einsichten in das Geschehen vor Ort und den anderen großen Immobilienmärkten Deutschlands. Der Bericht erscheint zukünftig am Ende des darauffolgenden Monats und wird in loser Reihenfolge auch andere Aspekte der Märkte wie zum Beispiel Prognose und langfristige Rückblicke abbilden. In der 2. Ausgabe des Mietkompasses geht es neben der aktuellen Mietentwicklung auch um die Mieten von Neubauwohnungen.
Die 2. Ausgabe vom immowelt Mietkompass steht hier zum Download zur Verfügung.
Berechnung und Methodik
Grundlage für die Analyse sind auf immowelt.de inserierte Wohnungen, die mit bewährten statistischen Methoden ausgewertet werden. Diese basieren auf der langjährigen Expertise in der Preisberechnung des französischen Partner-Portals Meilleurs Agents. Die entstehenden Preisfortschreibungen geben einen Einblick in die dynamische Lage auf dem Wohnimmobilienmarkt in diesen Städten. Detaillierte Informationen zur Methodik befinden sich auf Seite 6 des aktuellen immowelt Mietkompass.
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