Deutsches Verpackungsinstitut e.V. (dvi)
Deutscher Verpackungskongress 2006: Senioren bestrafen Verpackungssünder
Berlin (ots)
- Jeder zweite ältere Verbraucher wechselt das Produkt, wenn er mit der Verpackung unzufrieden ist - Experten diskutierten auf dem Deutschen Verpackungskongress über die seniorengerechte Verpackung
Eine deutliche Botschaft der Senioren: 57 Prozent der älteren Verbraucher wechseln das Produkt, wenn sie mit der Verpackung unzufrieden sind. Das ergab eine Umfrage der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO).
Die seniorengerechte Verpackung ist das Leitthema des Deutschen Verpackungskongresses, der jährlich vom Deutschen Verpackungsinstitut (dvi) veranstaltet wird. "Dieses Thema gehört auf die Tagesordnung der Verpackungshersteller und Markenartikler. Senioren haben besondere Erwartungen und Bedürfnisse an Verpackungen - hier besteht Handlungsbedarf", sagt der dvi-Vorsitzende Thomas Reiner.
Besondere Probleme haben ältere Menschen mit der Verpackungsbeschriftung und dem Öffnen der Verpackungen: Zwei Drittel der Befragten beklagen, dass sie das Haltbarkeitsdatum kaum oder gar nicht lesen können (66,6 Prozent) und dass sie Schwierigkeiten haben, die Verpackung zu öffnen (64,4 Prozent). Jeder Dritte (34 Prozent) fühlt sich durch zu große Verpackungen getäuscht und wünscht sich kleinere Verpackungen.
Wie wichtig der Seniorenmarkt ist, belegt die neue Studie zum Seniorenmarketing des dvi, der Landesinitiative Seniorenwirtschaft NRW und des Deutschen Marketing-Verbandes. Die jährliche Pro-Kopf-Kaufkraft der Verbraucher über 50 Jahre liegt bei durchschnittlich 21.244,- Euro und damit um rund 2.000,- Euro höher als bei den bis 49-jährigen. Und die Senioren geben das Geld auch aus. "Die Zeiten des Verzichts und der Enthaltsamkeit sind vorbei. Ältere Menschen wollen sich für ihre Lebensleistung belohnen. Für die Verpackungshersteller und Markenartikler ist es eine große Herausforderung und Chance, diese wachsende und kaufkräftige Gruppe für sich zu gewinnen", so Reiner.
Auch die BAGSO-Geschäftsführerin Dr. Erika Neubauer betont die Chancen für die Verpackungsindustrie und die Verpackungsanwender: "Man kann mit der falschen Verpackung die älteren Kunden verlieren. Was wir brauchen, sind generationsübergreifende Verpackungen für Jung und Alt."
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