Ärztepfusch durch Robodocs?
München (ots)
In der Industrie kommen Roboter schon lange zum Einsatz. Selbst in der Medizin ersetzen sie inzwischen menschliche Arbeit, allerdings nicht immer zum Wohl der Patienten - "taff." am Donnerstag, 23. Oktober 2003, um 17.00 Uhr auf ProSieben
Seit 1994 wird der Robodoc in der Hüftgelenks-Chirurgie eingesetzt: Zuerst vermisst der Operationsroboter anhand der Patienten-Daten den Oberschenkelknochen, anschließend setzt er die vom Rechner als optimal ermittelte Gelenkprothese ein. Bettina Lindner wurde im Sommer 2000 vom Robodoc operiert. Doch mit der neuen Hüftprothese kamen neue Schmerzen. Seit dem Eingriff braucht Frau Lindner Morphium. Dieses Schicksal teilen gut 200 weitere Robodoc-Patienten mit ihr. Manche sind seit der OP sogar behindert. Ein Grund sei, so erste Gutachten, die überdurchschnittliche Strahlenbelastung durch den Roboter. Andere kritisieren, der Robodoc vernichte bei seiner Arbeit auch viel Muskel- und Nervengewebe. Überhaupt erfülle er selbst im Herstellungsland USA bis heute nicht die Zulassungskriterien. Der selbst ernannte Robodoc-Pionier Dr. Martin Börner verteidigt sich. Er habe bislang etwa 6000 Patienten maschinell operiert - erfolgreich, wie er beteuert. Doch während vor einem Jahr noch 60 Roboter in deutschen OP-Sälen operierten, sind es heute nur noch 18. Eine Sammelklage der über 200 geschädigten Patienten soll den Einsatz des Robodocs bald ganz verhindern.
Robodocs im Kreuzfeuer der Kritik - zu sehen im ProSieben-Boulevardmagazin "taff." am Donnerstag, 23. Oktober 2003, um 17.00 Uhr
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